Für die himmlischen Konstellationen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten. Sie sind nicht für jeden gleichermaßen spürbar. Das liegt unter anderem an den individuellen Faktoren, die im eigenen Horoskop angesprochen sind, an den gegenwärtigen Lebensumständen des Einzelnen sowie an seinen Erfahrungen und Anschauungen. Wenn eigene Horoskopfaktoren in Resonanz mit Mundanthemen stehen, fühlen wir uns als Individuum aufgerufen, in irgendeiner Form an der Gestaltung mitzuarbeiten. Ansonsten erleben wir die Auswirkungen oft über Personen in unserem Umfeld oder über gesellschaftliche Strömungen.
Aber für alle Menschen ist auf die eine oder andere Art eine allgemeine Stimmung spürbar, eine des Ab- oder Aufbruchs, des Festhaltens oder des Wandelns, der Unsicherheit oder der Euphorie, je nach Temperament, persönlicher Einstellung und momentaner Lebenssituation.
Die folgenden Auslegungen sind als Anregung gedacht, um einen konstruktiven Umgang mit der Zeitqualität zu finden.
Da die Weichen weiterhin auf Neubeginn stehen und die Zyklen aufeinander aufbauen, möchte ich noch einmal kurz in die Rückschau gehen:
Die Jahre 2018 – 2020 waren stark geprägt von der Energie des Steinbocks (Element Erde), mit Jupiter, Saturn, Pluto und dem rückläufigen Mondknoten in diesem Zeichen.
Sowohl Jupiter als auch Saturn haben in dieser Zeit bereits einige Ausflüge ins Wassermannzeichen (Element Luft) unternommen, aber erst im Dezember 2020 fand der endgültige Umschwung statt. Zur Wintersonnwende, am 21. Dezember 2020, endete mit der Konjunktion von Jupiter und Saturn im Wassermann eine 200-jährige Ära der beiden Gesellschaftsplaneten im Element Erde und der Luftzyklus begann. ⇒ Jupiter und Saturn im Wassermann
Die Themen der Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann begleiteten uns das gesamte Jahr 2021 über. Zudem machten Jupiter und Saturn Quadrate mit Uranus, dem Herrscher des Wassermannzeichens. Auch wenn Saturn und Uranus im Jahr 2022 nicht mehr genau aufeinandertreffen, kommen sie sich zu Anfang des Jahres und im Laufe des Herbstes bis auf 1° nahe. D.h. das Thema begleitet uns weiterhin, auch wenn es nicht mehr im Fokus steht.
Manifestieren wollte und will sich nach der langen Erd-Ära immer mehr das Element Luft und speziell die Wassermannenergie. Diesen Umschwung können wir vielleicht leichter nachvollziehen, wenn wir die beiden Elemente Erde und Luft in der Natur und in der Astrologie betrachten.
Durch die Erde erhalten wir Halt, Stabilität und Sicherheit. Mit ihr erbauen wir Häuser, Wälle und Dämme, die uns Schutz bieten. Die Erde ist fest und wir sprechen nicht umsonst von „gut geerdet“ durchs Leben gehen.
In der Astrologie ist ihr Vorhandensein ein Hinweis auf Realitätssinn, Beständigkeit, Ausdauer und eine gute Verankerung im Hier und Jetzt. Ein Zuviel an Erde macht jedoch unbeweglich, stur, festhaltend und führt zu Stagnation.
Die Erd-Energie ist in unserer Gesellschaft noch immer verankert, wir streben weiterhin nach Wachstum und Sicherheit, auch wenn wir spüren und es durch die jüngeren Generationen schon vorgelebt bekommen, dass es Zeit für einen Wandel ist. Vielleicht kann uns der Gedanke, dass ein „Sowohl-als-auch“ zielführender ist als ein „Entweder-oder“, dabei unterstützen, die neue Zeit willkommen zu heißen.
Bei der Luft reicht die Bandbreite vom sanften Windhauch bis zum kraftvollen Wirbelsturm, der jegliche Ordnung zerstört. Die Luft ist unser Lebensatem. Sie ist ein nicht verbindendes Element, das uns ständig umgibt, ohne zu verweilen. Luft ist überall. Das unterscheidet sie im Wesentlichen von allen anderen Elementen.
In der Astrologie steht Luft für mentale Ausrichtung, Objektivität, Leichtigkeit, Fähigkeit zur Distanz, Kontaktfähigkeit und Vielseitigkeit. Mit der Luft kommt Leichtigkeit ins Leben, aber sie ist flüchtig. Sie lässt sich nicht festhalten, verlängern oder herstellen. Oft sind wir uns ihrer Qualitäten nicht bewusst. Und oft können wir sie auch nicht wertschätzen. Besonders in der Astrologie wird sie oft als oberflächlich, distanziert und kühl abgetan.
Alle Luftzeichen haben die Fähigkeit zur Distanz und sind zugleich Kontaktzeichen. Das erscheint zunächst widersprüchlich und die Frage ist, wie wir diese beiden gegensätzlichen Facetten zusammenführen Die virtuelle Vernetzung ist ein Beispiel und eine Möglichkeit, die beiden Pole zusammenzubringen. Allerdings: Wie wir diese gestalten, hängt von uns selbst ab. Verlieren wir uns in diesen grenzenlosen Welten (Wassermann) oder können wir sie mithilfe Saturns gestalten, so dass sie zu unterstützenden, aufbauenden, kreativen Kontakten führen?
Die Luftbetonung wurde auch hervorgehoben durch die drei Rückläufigkeitsphasen Merkurs, die im Jahr 2021 in Luftzeichen stattfanden. Im Jahr 2022 pendeln sie zwischen Luft und Erde. Ein weiterer Anstoß dafür, diese beiden Elemente miteinander zu verbinden.
Wassermann ist ein mental-geistig ausgerichtetes Luftzeichen und verbindet auf den ersten Blick gegensätzliche Komponenten:
Zum einen ist diese Energie revolutionär, fortschrittlich und legt großen Wert auf die individuelle Freiheit und Gleichwertigkeit. Zum anderen ist sie kollektiv und damit auf eine Gemeinschaft ausgerichtet. Eine der Fragen, mit denen wir uns zurzeit beschäftigen sollten, könnte lauten: Wie lassen sich diese beiden Energien – Individualität und Kollektiv – verbinden? Das Bestreben könnte beispielsweise sein, die eigenen individuellen Kräfte zu kennen und in eine Gemeinschaft einzubringen.
Ein Überfluss an Luft kann kalt und abweisend werden. Der Gegenpol dazu ist das Element Wasser. Es repräsentiert die Welt der Gefühle und Emotionen, Offenheit, Sensitivität, Nähe, Empathiefähigkeit, Phantasie und Träume.
Damit kommen wir im Jahr 2022 an. Denn nach dem ausschließlich auf das Element Luft und insbesondere das Zeichen Wassermann ausgerichtete Jahr 2021 kommen nun die Energien des Elements Wasser hinzu.
Die wichtigsten Komponenten des Jahres sind:
Saturn, der im Zeichen Wassermann verweilt.
Jupiter, der zwischen den Zeichen Fische und Widder pendelt und in die Konjunktion zu Neptun läuft.
Und die vier Finsternisse, die in den Zeichen Stier und Skorpion stattfinden.
Das Stierzeichen erinnert an die Erd-Ära, während uns das Zeichen Skorpion die Kraft des Vertrauens aufzeigt in dem Wissen, dass sich alles ständig und fortwährend verändert. Daraus entsteht die Erkenntnis, dass wir an nichts festhalten können oder müssen. Eine ähnliche Thematik finden wir im Fische-Zeichen. Hier ist es das Vertrauen, dass wir angebunden sind an eine höhere Kraft, die uns führt, wenn wir uns auf sie einlassen. Beide Zeichenenergien lehren uns, die Kontrolle, die uns vermeintlich Sicherheit verspricht, aufzugeben und darauf zu achten, was das Leben gerade von uns wünscht. Dann sind wir im Fluss und damit in der Kraft.
In Bezug auf die Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn in den jeweiligen Zeichen stellt sich die Frage, wo wir hinsichtlich der geistigen Eigenschaften und Werte unserer Gemeinschaft stehen. Bei Saturn beispielsweise in Bezug auf Recht und Regeln, auf das rechte Maß, auf ein verantwortliches Miteinander und das Bewusstsein, Teil der Gesellschaft zu sein.
Für Jupiter beziehen sich die Themen vor allem auf Ethik, Bildung, Moral, Recht, Sprache und kulturelle Gewohnheiten.
Jupiter spornt zu immer mehr Wachstum an, während Saturn das – oft positiv – beschränkende System darstellt. Arbeiten Jupiter und Saturn Hand in Hand, kann der Umgang unserer Gesellschaft mit Technologie, Fortschritt, Vernetzung, Individualisierung und Gemeinschaftsgeist neue, verbindende Wege gehen.
Zyklen, Ingresse, Rückläufigkeiten und Finsternisse
Ingresse
Saturn im Wassermann
vom 22. März 2020 bis 30. Juni 2020 und vom 17. Dezember 2020 bis 06. März 2023
Die Energie des Wassermanns wurde bereits oben beschrieben. Mit einem Gesellschaftsplanet in der visionär nach vorne gerichteten und kollektiven Energie des Wassermanns können wir uns bestenfalls daran orientieren, dass der Fortschritt nicht nur dem Individuum, sondern einer Gemeinschaft nützlich ist. Der Umgang mit den oben beschriebenen Eigenschaften des Wassermannzeichens steht auf dem Prüfstand. Saturn fordert Integrität und Eigenverantwortung.
Jupiter in Fische vom 29. Dezember 2021 bis 10. Mai 2022
Jupiter im Widder vom 11. Mai 2022 bis 27. Oktober 2022
Jupiter in Fische vom 28. Oktober 2022 bis 19. Dezember 2022
Jupiter im Widder ab 20. Dezember 2022
Das Zeichen Fische ist neben dem Wassermann das zweite kollektive Zeichen.
Vertritt Wassermann den Geist, so richtet sich die Aufmerksamkeit der Fische auf das Fühlen. Dieses Zeichen befähigt uns zu bedingungsloser Liebe. Seine verbindende Energie entsteht aus dem Wissen, dass es kein Getrenntsein gibt. Hieraus wiederum entsteht das Vertrauen, sich aufgehoben fühlen zu dürfen.
Im Alltag steht es für Intuition, Mitgefühl, Liebesfähigkeit, Friedfertigkeit und in seinen schwierigen Formen für Weltflucht, das Übernehmen von Opferrollen, Täuschung, Illusion, Wegsehen, Scheinwelten und vagen Ängsten.
Wie immer kann das Gegenzeichen Jungfrau Hilfestellung geben, wie wir die Fische-Energie konstruktiv einsetzen können. Eine Möglichkeit wäre es, sich nicht im Mit-Gefühl zu verlieren, sondern zu überlegen, wie wir empathisch bleiben können, ohne zum Opfer zu werden, wie wir praktische Hilfe leisten können, die den Anderen in die eigenen Kraft bringt, oder was wir selbst konkret brauchen, um im Vertrauen bleiben zu können. Jungfrau-Ressourcen entstehen, wenn wir uns am Alltäglichen orientieren, Routinen etablieren und darauf achten, was uns oder einem System förderlich ist oder was es schädigt bzw. krank macht. Dann hilft sie uns, nicht in Idealen, Phantasien, Vorstellungen, Erwartungen oder Wunschdenken zu verharren, sondern alltagstaugliche Lösungen zu finden.
Das Zeichen Widder
repräsentiert die Kraft des Impulses, des Neuanfangs und der Initiative. Nach den beiden kollektiven Zeichen steht es für die Vereinzelung, die notwendig ist, damit ein Individuum sich selbst erkennen kann. Als erstes Zeichen des Tierkreises steht Widder für die Geburtsenergie und den Mut, Neuland zu betreten. Hier beginnt die Entwicklung, die sich in ihrem Lauf durch den Zodiak bis zum Fische-Zeichen vervollkommnet.
Jupiter verbindet in seinem Lauf durch die beiden Zeichen diese so unterschiedlichen Energien. Auch hier ist das „Sowohl-als-auch“ gefragt, in dem Wissen, dass nur eine gut entwickelte Persönlichkeit sich einer übergeordneten Sache zur Verfügung stellen kann.
Zyklen
Im Jahr 2022 gibt es lediglich einen Kontakt eines Gesellschaftsplaneten mit einem geistigen Planeten. Bei einer solchen Konstellation stellt sich immer die Frage, wie wir als Gesellschaft mit dieser kollektiven Energie, in diesem Fall Neptuns Energie, umgehen.
Jupiter Konjunktion Neptun am 12. April 2022 auf 23°58‘ Fische
Diese Verbindung hebt in besonderem Maße den Lauf Jupiters durch das Zeichen Fische hervor.
Neptun als Herrscher der Fische steht für die bedingungslose Liebe und damit für die Empathie. Er ist unser Kontakt zur geistigen Welt und führt uns in das Vertrauen, begleitet und beschützt zu werden. Wenn wir in der Liebe sind, sind wir gleichzeitig in der Akzeptanz, dessen was ist. Seine Verbundenheit ist grenzenlos und beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Gegenüber, sondern auf alle Wesen(heiten). Als geistiger Planet ist es nicht immer einfach, ihn im Irdischen zu erfahren und bewusst zu leben. Denn neptunische Erfahrungen entziehen sich oft dem Verstand. Da wir es gewohnt sind, Dinge zu erklären und zu interpretieren, stoßen wir hier an unsere Grenzen. Gleichzeitig ist der Zustand der bedingungslosen Liebe nicht leicht aufrechtzuerhalten, wenn überhaupt erfahrbar. Denn Liebe erfahren wir oft auf der Ebene der Venus, geknüpft an Bedingungen und Formen. Venus als niedere Oktave des Neptuns ist dennoch ein Schlüssel zur neptunischen Kraft. Sie steht für die irdische Liebe, für Beziehungsfähigkeit, für unsere Werte und die Fähigkeit zu wählen, was für uns bekömmlich ist. Mit einer gut entwickelten Venus können wir unseren eigenen Wert erkennen, ohne uns zu erhöhen. Wir stehen in einer guten Beziehung zu uns und unseren Mitmenschen und wir können entscheiden, was uns guttut und was uns schadet. Mit diesen Fähigkeiten sind wir kompromissfähig, ohne uns zu verraten, und im besten Fall gut geerdet, um die Neptuns Reich betreten zu können.
Jupiter ist der alte Herrscher des Fischezeichens. Als Gesellschaftsplanet überprüft er, wie wir als Individuum und als Gesellschaft mit den oben beschriebenen Energien umgehen. Jupiter steht ebenso für unsere moralischen Werte. Auch hier stellt sich die Frage, welche Wertschätzung die neptunischen Qualitäten in unserer Welt bzw. in unserem Leben erhalten.
Rückläufigkeiten
Rückläufigkeit eines Planeten entsteht dann, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Kreisbahn schneller als ein anderer Planet ist und diesen überholt. Dann scheint sich dieser Planet von der Erde aus gesehen rückwärts zu bewegen.
Es ist eine gute Zeit, um innezuhalten, den bisher zurückgelegten Weg noch einmal „rückwärts“ zu gehen und dabei vielleicht Dinge zu entdecken, die wir bei unserem forschen Vorwärtsschreiten übersehen haben. Dabei finden wir oft auch zu einer anderen Betrachtungsweise.
Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.
In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist es eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.
Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Doch sie gibt uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.
Rückläufiger Merkur
vom 14. Januar bis 04. Februar 2022
vom 10. Mai bis 03. Juni 2022
vom 10. September bis 02. Oktober 2022
Merkur ist der Planet der Kommunikation, des Wissens, des Handels und des Verkehrs.
Da es während seiner Rückläufigkeit häufig zu Missverständnissen kommt, ist es ratsam, immer wieder nachzufragen, ob man richtig verstanden wurde.
Die Rückläufigkeit richtet den Fokus in die Vergangenheit. Es ist daher nicht zweckmäßig, große Schritte nach vorne zu machen, wie zum Beispiel Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu forcieren, sondern man sollte nach Möglichkeit die jeweilige Sache nochmals überprüfen und von verschiedenen Seiten Informationen einholen. Manchmal lassen sich Abschlüsse, Ein- oder Verkäufe nicht vermeiden. Dann kann es hilfreich sein, sie zusätzlich von einer unabhängigen Person begutachten zu lassen.
Nicht alle Menschen gehen in gleicher Weise mit dem rückläufigen Merkur in Resonanz. Personen mit rückläufigem Merkur im Geburtshoroskop kennen die Themen, deshalb sind die Auswirkungen der Rückläufigkeit für sie oft nicht so spürbar oder im Gegenteil sogar förderlich.
Sensibel für den rückläufigen Merkur sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten
im Januar/Februar zwischen 10° Wassermann und 24° Steinbock,
im Mai/Juni zwischen 04° Zwillinge und 25° Stier,
im September/Oktober zwischen 08° Waage und 24° Jungfrau
Rückläufige Venus
vom 19. Dezember 2021 bis 29. Januar 2022
Der gleichmäßige Zyklus der rückläufigen Venus (er verschiebt sich im 8-Jahresrhythmus um 2°) gibt uns die Gelegenheit, gleiche Themen (Häuser oder Planeten) immer wieder zu betrachten.
Überprüft werden zum einen Beziehungen und Freundschaften in all ihren Facetten:
Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um und wie lasse ich mich behandeln?
Wie wertvoll erachte ich mich im Vergleich zu anderen?
Was erwarte ich von einer Freundschaft und wie viel bin ich bereit zu geben?
Nehme ich den anderen in seiner Eigenart wahr oder so, wie ich ihn mir wünsche?
Kann ich faire Kompromisse schließen?
Oft werden wir in dieser Zeit mit Altlasten oder Wunschdenken aus vergangenen Beziehungen konfrontiert und können in der Rückschau herausfinden, wie für uns eine ideale Beziehung/Freundschaft in der Zukunft aussehen kann.
Das zweite große Thema berührt unsere Talente und Ressourcen mit den Fragen:
Wie behandle ich meinen Körper? Pflege ich ihn, treibe ich Raubbau, höre ich auf seine Signale?
Wie ist mein Umgang mit Geld und materiellen wie ideellen Werten?
Kenne ich meine Talente, schätze ich sie und gebe ich ihnen genügend Raum, in dem sie sich entfalten können?
Ein weiteres Venusthema ist Genussfähigkeit und Lebensfreude:
Was bedeutet für mich Sinnesfreude und Lust?
Erlaube ich mir die Annehmlichkeiten des Lebens?
Wie wichtig sind für mich Schönheit, Kunst und kreativer Selbstausdruck?
Was macht mir wirklich Freude?
Sorge ich für mein eigenes Wohl oder erwarte ich es von anderen?
Dieser Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Steinbock statt und bezieht die oben gelisteten Fragen unter anderem auf die Themen Verantwortungsbewusstsein, Klarheit, Integrität, Disziplin, Distanziertheit, Realitätssinn und das rechte Maß.
Sensibel für die rückläufige Venus sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 27° und 11° Steinbock.
Rückläufiger Mars
vom 30. Oktober 2022 – 12. Januar 2023
Mars steht für Energie, Handlung, Tatkraft, Aktivität, Entscheidungen, Durchsetzungsfähigkeit, Aggression, Konflikte, Wut und für unser Immunsystem.
Während der rückläufigen Phase kehrt sich diese ansonsten extrovertierte Kraft nach innen. Eine gute Zeit, um das eigene Verhalten in Bezug auf die genannten Themen zu überprüfen. In dieser Zeit werden wir in unserem Aktionismus gebremst. Das gibt uns Gelegenheit, zu entscheiden, ob die Schritte, die wir gegangen sind, in die richtige Richtung geführt haben oder ob Korrekturen nötig sind. Dabei können Entscheidungsfindungen oder Handlungen verzögert oder behindert werden und uns ein Gefühl der Stagnation geben.
Oft werden wir in dieser Zeit auch mit schon länger zurückliegenden Taten und Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Wenn wir erkennen, was uns an einen bestimmten Punkt geführt hat, können wir die Aufgabe annehmen, ohne uns in der Vergangenheit und dem „wenn“, „dann“, „hätte“, „wäre“, usw. zu verlieren. Dann sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen für den Augenblick zu treffen.
Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass bisher verdrängte Konflikte und Aggressionen aufbrechen und geklärt werden wollen.
Generell werden wir aufgefordert, auf unseren Energielevel zu achten, der in Zeiten des rückläufigen Mars oft nicht so hoch ist wie sonst. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit durchaus dankbar für ein wenig Unterstützung und freut sich, wenn wir uns – und andere – nicht überfordern.
Besonders für aktive Menschen, die Wert auf Schnelligkeit und Leistung legen, ist diese Zeit des Innehaltens eine große Herausforderung. Hilfreich kann es sein, den Fokus nicht so sehr auf die Stagnation zu legen, sondern auf die Möglichkeit, zurückzuschauen, zu prüfen und zu korrigieren, um danach wieder mit neuer Kraft vorwärtszuschreiten.
Der Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Zwilling statt und die damit verbundenen Themen können beinhalten: Objektivität und Neutralität im Handeln, Flexibilität sowie dem bewussten Umgang und gezielten Einsatz von Gedanken und Worten.
Sensibel für den rückläufigen Mars sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 25° und 8° Zwillinge.
Finsternisse
In früheren Kulturen wurden Finsternisse negativ gedeutet.
Mondfinsternisse bedeuteten schlechte Zeiten für das Volk (Mond = Volk), Sonnenfinsternisse waren schlecht für die Herrscher (Sonne = Herrscher), da der zuständige Himmelskörper verdunkelt wurde.
Bei einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond (Emotionen, Unbewusstes, Vergangenheit) zeitweise die Sonne (Bewusstsein, Lebensziel, Gegenwart). Wer schon einmal eine totale Sonnenfinsternis beobachtet hat, kann bezeugen, wie sich das bewusste Leben für kurze Zeit verändert und die Emotionen in den Vordergrund treten. Ergriffenheit, Faszination und Befangenheit sind spürbar. Gefühle, die mit unserem Verstand nichts zu tun haben, trotz des Wissens um die astronomischen Gegebenheiten.
Heutzutage ist die Interpretation objektiver.
Da eine Sonnenfinsternis immer zu Neumond stattfindet, steht dessen Anfangsenergie im Vordergrund. Es ist nicht nur – wie bei jedem Neumond – eine gute Zeit, Neues zu beginnen, sondern das Ereignis kann als eine Aufforderung des Kosmos interpretiert werden, die Energie positiv zu nutzen, um altes, nicht mehr passendes Verhalten zu ändern.
Bei Mondfinsternissen wird der Bewusstwerdungsprozess des Vollmondes für eine Weile unterbrochen. Dadurch können die entsprechenden Mondthemen stark in den Vordergrund treten.
Die Finsternisse werden in den jeweiligen Monatstrends im Zusammenhang mit den aktuellen Konstellationen ausführlicher beschrieben.
Auffällig ist, dass alle vier Finsternisse des Jahres 2022 in den Zeichen Stier und Skorpion stattfinden. Das Zeichen Stier steht für Fruchtbarkeit und Wachstum, während Skorpion den immerwährenden Kreislauf, die Zyklen und damit die Veränderung symbolisiert, die nötig ist, damit Wachstum nicht ausufert, sondern einem System förderlich ist.
Und an allen Finsternissen ist Uranus beteiligt. Dadurch rückt der 7-jährige Zyklus von Uranus im Zeichen Stier, der im Jahr 2018/19 begonnen hat, immer wieder in den Fokus.
Die bewahrende Stierenergie und der Archetyp des ständig neu Schöpfenden verbinden sich in diesen Finsternissen. Wie und auf welchem Gebiet, wird jeder unterschiedlich empfinden. Aufgefordert sind wir alle, zu überprüfen, auf welcher Seite der Stierenergie wir stehen: Fördern wir in einem sinnvollen Rahmen Wachstum oder halten wir um jeden Preis an Altbewährtem fest oder vice versa? Suchen wir Erneuerung, ohne über Konsequenzen nachzudenken. Mit Uranus im Zeichen Stier finden wir die Verbindung eines kollektiven Planeten mit einem persönlichen Zeichen. Eine der großen Fragen der kommenden Jahre könnte lauten: Wie lassen sich private Belange mit übergeordneten Interessen oder den Bedürfnissen anderer vereinbaren?
In kurzer Form sind Themen für Uranus in Stier:
Die Nutzung von Ressourcen wie z.B. Fairtrade, Bio, etc.
Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit neuer Technologie
Besitzstandswahrung und Teilen, wie z.B. in den verschiedenen Formen der gemeinschaftlichen Nutzung
Der Umgang mit Nahrungsmitteln, Genuss und Konsum
Die Gleichwertigkeit auf allen Ebenen.
Das Gegenzeichen, in diesem Fall Skorpion, ist oft eine ausgleichende bzw. ergänzende Energie. Hier ist es die Fähigkeit zur Ehrlichkeit und Innenschau. Die Aufgabe des Skorpions ist es, Unwahrheiten aufzudecken, hinter die Fassaden zu schauen und Motivationen zu ergründen. Dabei kommen wir oft mit unseren tiefsten Ängsten in Berührung. Die Sicherheit des Skorpions – in ihrer reif gelebten Form – liegt im Gegensatz zum Zeichen Stier nicht im Festhalten, sondern im Vertrauen in die Zyklen. Mit der Gewissheit, dass alles im Leben einem Verlauf folgt, müssen wir nicht mehr versuchen, festzuhalten und abzusichern, sondern können den Augenblick genießen.
30. April 2022 – 22h41 MEZ – partielle Sonnenfinsternis auf 10°30′ Stier
am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Uranus und im Sextil zu Mars in den Fischen.
Zu beobachten ist sie in Chile und Argentinien bei Sonnenuntergang sowie im südöstlichen Pazifik.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 04° bis 28° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann).
16. Mai 2022 – 06h11 MEZ – totale Mondfinsternis auf 25°16‘ Stier-Skorpion mit der Sonne am aufsteigenden Mondknoten im Stier in einer weiten Konjunktion mit Uranus, Saturn im Wassermann im Quadrat und Mars-Neptun in den Fischen im Sextil/Trigon zur Achse. –
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 16° – 30° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann)
25. Oktober – 13h00 MEZ – partielle Sonnenfinsternis auf 02°00′ Skorpion
am absteigenden Mondknoten, in enger Konjunktion mit Venus.
Sichtbar ist sie in fast ganz Europa, im Nordosten Afrikas und im Westen Asiens. In Mitteleuropa erreicht der Finsternisgrad maximal 35%.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 27° bis 30° in kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage und Steinbock) und im Bereich 0° bis 18° in fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann).
8. November 2022 – 11h59 MEZ – totale Mondfinsternis auf 16°00‘ Stier-Skorpion mit der Sonne am absteigenden Mondknoten im Skorpion in Konjunktion mit Venus und Merkur sowie dem Mond am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Uranus. Saturn steht auch bei dieser zweiten Mondfinsternis des Jahres im Quadrat zur Finsternisachse.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 08° – 21° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann)
© Jutta Stemmer
Der Sternenhimmel im Oktober
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Sonne, Merkur und Mars nähern sich weiterhin an und treffen gegen Ende des Monats aufeinander. Für uns bleiben sie dadurch leider unsichtbar.
Venus als Morgenstern geht zwischen 03h00 und 04h00 im Osten auf und bewegt sich im Laufe des Monats durch die Sternbilder Löwe und Anfang Jungfrau.
Jupiter erscheint im Laufe der Nacht am östlichen Horizont im Sternbild Widder und geht täglich etwas früher auf, während Saturn im Sternbild Wassermann fast noch die ganze Nacht über sichtbar ist, jedoch täglich ein wenig früher untergeht.
Sternenhimmel am 01. Oktober um 06h30 MEZ
Sternenhimmel am 26. Oktober um 19h00 MEZ
Sternenhimmel am 30. Oktober um 06h00 MEZ
Sternkarten mit freundlicher Genehmigung von www.stellarium.org
Jahresthemen 2023
Für die himmlischen Konstellationen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten. Sie sind nicht zu jeder Zeit für jeden gleichermaßen spürbar. Das liegt unter anderem an den individuellen Faktoren, die im eigenen Horoskop angesprochen sind, an den gegenwärtigen Lebensumständen des Einzelnen sowie an seinen Erfahrungen und Anschauungen. Wenn eigene Horoskopfaktoren in Resonanz mit Mundanthemen stehen, fühlen wir uns als Individuum aufgerufen, in irgendeiner Form an der Gestaltung mitzuarbeiten. Ansonsten erleben wir die Auswirkungen oft über Personen in unserem Umfeld oder über gesellschaftliche Strömungen.
Aber für alle Menschen ist auf die eine oder andere Art eine allgemeine Stimmung spürbar, eine des Ab- oder Aufbruchs, des Festhaltens oder des Wandelns, der Unsicherheit oder der Euphorie, je nach Temperament, persönlicher Einstellung und momentaner Lebenssituation.
Die folgenden Auslegungen sind als Anregung gedacht, um einen konstruktiven Umgang mit der Zeitqualität zu finden.
Da die Weichen weiterhin auf Neubeginn stehen und die Zyklen aufeinander aufbauen, möchte ich noch einmal kurz in die Rückschau gehen:
Die Jahre 2018 bis 2020 waren stark geprägt von der Energie des Steinbocks (Element Erde), mit Jupiter, Saturn, Pluto und dem rückläufigen Mondknoten in diesem Zeichen.
Sowohl Jupiter als auch Saturn haben in diesem Zeitraum einige Ausflüge ins Wassermannzeichen (Element Luft) unternommen, aber erst im Dezember 2020 fand der endgültige Umschwung statt. Zur Wintersonnwende, am 21. Dezember 2020, endete mit der Konjunktion von Jupiter und Saturn im Wassermann eine 200-jährige Ära der beiden Gesellschaftsplaneten im Element Erde und der Luftzyklus begann.
⇒ Artikel „Jupiter und Saturn auf dem Weg ins Wassermannzeichen“
Die Themen der Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann begleiteten uns das gesamte Jahr 2021 über. Zudem machten Jupiter und Saturn Quadrate mit Uranus, dem Herrscher des Wassermannzeichens, die auch noch im Jahr 2022 mehrmals im 1° Orbis waren.
Neu war im Jahr 2022 die Konjunktion von Jupiter mit Neptun im Fischezeichen.
Das heißt, zu dem sich immer weiter manifestierenden Element Luft kam die Wasserenergie und sorgte für einen Gegenpol. Denn ein Überfluss an Luft kann kalt und abweisend werden. Das Element Wasser dagegen repräsentiert die Welt der Gefühle und Emotionen, Offenheit, Sensitivität, Nähe, Empathiefähigkeit, Phantasie und Träume.
Betrachten wir nun die Zyklen, Ingresse, Rückläufigkeiten und Finsternisse des Jahres 2023
Ingresse der Gesellschafts- und Kollektivplaneten
In Bezug auf die Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn in den jeweiligen Zeichen stellt sich die Frage, wo wir hinsichtlich der geistigen Eigenschaften und Werte unserer Gemeinschaft stehen. Bei Saturn beispielsweise in Bezug auf Recht und Regeln, auf das rechte Maß, auf ein verantwortliches Miteinander und das Bewusstsein, Teil der Gesellschaft zu sein.
Für Jupiter beziehen sich die Themen vor allem auf Ethik, Bildung, Moral, Recht, Sprache und kulturelle Gewohnheiten.
Jupiter spornt zu immer mehr Wachstum an, während Saturn das – oft positiv – beschränkende System darstellt. Arbeiten Jupiter und Saturn Hand in Hand, kann der Umgang unserer Gesellschaft mit Technologie, Fortschritt, Vernetzung, Individualisierung und Gemeinschaftsgeist neue, verbindende Wege gehen.
Saturn beendet seinen Lauf durch das Zeichen Wassermann und wechselt am 07. März in das Fische-Zeichen.
Wassermann ist ein mental-geistig ausgerichtetes Luftzeichen und verbindet auf den ersten Blick gegensätzliche Komponenten:
Zum einen ist diese Energie revolutionär, fortschrittlich und legt großen Wert auf die individuelle Freiheit und Gleichwertigkeit. Zum anderen ist sie kollektiv und damit auf eine Gemeinschaft ausgerichtet. Eine der Fragen, mit denen wir uns zurzeit beschäftigen sollten, könnte lauten: Wie lassen sich diese beiden Gegensätze – Individualität und Kollektiv – verbinden? Das Bestreben könnte beispielsweise sein, die eigenen individuellen Kräfte zu kennen und in eine Gemeinschaft einzubringen.
Mit einem Gesellschaftsplaneten in der visionär nach vorne gerichteten und kollektiven Energie des Wassermanns können wir uns bestenfalls daran orientieren, dass der Fortschritt nicht nur dem Individuum, sondern einer Gemeinschaft nützlich ist. Der Umgang mit den oben beschriebenen Eigenschaften des Wassermannzeichens steht auf dem Prüfstand. Saturn fordert Integrität und Eigenverantwortung.
Das Zeichen Fische ist neben dem Wassermann das zweite kollektive Zeichen.
Vertritt Wassermann den Geist, so richtet sich die Aufmerksamkeit der Fische auf das Fühlen. Dieses Zeichen befähigt uns zu bedingungsloser Liebe. Seine verbindende Energie entsteht aus dem Wissen, dass es kein Getrenntsein gibt. Hieraus wiederum entsteht das Vertrauen, sich aufgehoben fühlen zu dürfen.
Im Alltag steht das Fischezeichen für Intuition, Mitgefühl, Liebesfähigkeit, Friedfertigkeit und in seinen schwierigen Formen für Weltflucht, das Übernehmen von Opferrollen, Täuschung, Illusion, Wegsehen, Scheinwelten und vage Ängste.
Wie immer kann das Gegenzeichen Jungfrau Hilfestellung geben, wie wir die Fischeenergie konstruktiv einsetzen können. Eine Möglichkeit wäre es, sich nicht im „Mit-Gefühl“ zu verlieren, sondern zu überlegen, wie wir empathisch bleiben können, ohne zum Opfer zu werden, wie wir praktische Hilfe leisten können, die den anderen in die eigenen Kraft bringt, oder was wir selbst konkret brauchen, um im Vertrauen bleiben zu können. Die Ressourcen des Jungfrauzeichens nutzen wir, wenn wir uns am Alltäglichen orientieren, Routinen etablieren und darauf achten, was uns oder einem System förderlich ist oder was es schädigt bzw. krank macht. Das hilft uns, nicht in Idealen, Phantasien, Vorstellungen, Erwartungen oder Wunschdenken zu verharren, sondern alltagstaugliche Lösungen zu finden.
Jupiter wandert am 16. Mai vom Widder- in das Stierzeichen und bleibt dort für den Rest des Jahres.
Das Zeichen Widder repräsentiert die Kraft des Impulses, des Neuanfangs und der Initiative. Nach den beiden kollektiven Zeichen steht es für die Vereinzelung, die notwendig ist, damit ein Individuum sich selbst erkennen kann. Als erstes Zeichen des Tierkreises steht Widder für die Geburtsenergie und den Mut, Neuland zu betreten. Hier beginnt die Entwicklung, die sich in ihrem Lauf durch den Zodiak bis zum Fischezeichen vervollkommnet.
Jupiter verbindet in seinem Lauf durch die beiden Zeichen diese so unterschiedlichen Energien. Auch hier ist das „Sowohl-als-auch“ gefragt, in dem Wissen, dass nur eine gut entwickelte Persönlichkeit sich einer übergeordneten Sache zur Verfügung stellen kann.
Das Stierzeichen erinnert an die zu Ende gegangene Erd-Ära. Erde gibt uns Halt, Stabilität und Sicherheit. Mit ihr erbauen wir Häuser, Wälle und Dämme, die uns Schutz bieten. Die Erde ist fest und wir sprechen nicht umsonst von „gut geerdet durchs Leben gehen“.
In der Astrologie ist ihr Vorhandensein ein Hinweis auf Realitätssinn, Beständigkeit, Ausdauer und eine gute Verankerung im Hier und Jetzt. Ein Zuviel an Erde macht jedoch unbeweglich, stur, festhaltend und führt zu Stagnation.
Die Erdenergie ist in unserer Gesellschaft noch immer verankert. Wir streben weiterhin nach Wachstum und Sicherheit, auch wenn wir spüren und es durch die jüngeren Generationen schon vorgelebt bekommen, dass es Zeit für einen Wandel ist, in dem wir neue Formen von Sicherheit finden.
Mit Jupiter im Stier stellt sich die Frage, welche Traditionen und Werte wir in die neue Zeit mitnehmen wollen, was uns wirklich Sicherheit und Halt gibt und wie wir Genuss und Freude ohne Völlerei und Überfluss ins Leben bringen.
Nach mehr als 15 Jahren wechselt Pluto für ein kurzes Intermezzo vom Steinbock in das Zeichen Wassermann.
Pluto Eintritt Wassermann 23. März 2023
Pluto Rücktritt Steinbock 11. Juni 2023
Pluto Eintritt Wassermann 21. Januar 2024
Pluto Rücktritt Steinbock 02. September 2024
Pluto Eintritt Wassermann 09. November 2024
Pluto Eintritt Fische 09. März 2043
Dieser Übergang erscheint wie ein weiterer Wendepunkt auf dem Weg ins Wassermannzeitalter, den die beiden Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn seit ihrem Ingress 2021 vorbereitet haben. Insgesamt fünf Mal pendelt Pluto zwischen den beiden Zeichen Steinbock und Wassermann hin und her, ehe er im November 2024 endgültig in das Zeichen Wassermann eintritt. Ausführlich beschrieben sind die Themen im Artikel: „Plutos Wechsel von Steinbock nach Wassermann“
Auch hier finden wir eine Analogie zu dem Übergang der 200-jährigen Erd-Ära in ein neues Luftzeitalter. Sowohl im kollektiven Sinn, das Wassermannzeitalter, als auch im gesellschaftlichen Sinne, denn in den kommenden 200 Jahren finden die Konjunktionen von Jupiter und Saturn in Luftzeichen statt.
Das bedeutet, dass das Element Luft und seine Manifestationen in Zukunft immer bedeutsamer für uns werden. Diesen Umschwung können wir vielleicht leichter nachvollziehen, wenn wir die beiden Elemente Erde und Luft in der Natur und in der Astrologie betrachten.
In der Astrologie steht Luft für mentale Ausrichtung, Objektivität, Leichtigkeit, Fähigkeit zur Distanz, Kontaktfähigkeit und Vielseitigkeit. Mit der Luft kommt Leichtigkeit ins Leben, aber sie ist flüchtig. Sie lässt sich nicht festhalten, verlängern oder herstellen. Oft sind wir uns ihrer Qualitäten nicht bewusst. Und oft können wir sie auch nicht wertschätzen. Besonders in der Astrologie wird sie oft als oberflächlich, distanziert und kühl abgetan.
Alle Luftzeichen haben die Fähigkeit zur Distanz und sind zugleich Kontaktzeichen. Das erscheint zunächst widersprüchlich und die Frage ist, wie wir diese beiden gegensätzlichen Facetten zusammenführen. Die virtuelle Vernetzung ist ein gutes Beispiel dafür, wie die beiden Pole zusammengebracht werden können. Allerdings: Wie wir diese gestalten, hängt von uns selbst ab. Verlieren wir uns in diesen grenzenlosen Welten (Wassermann) oder können wir sie Saturns Hilfe so gestalten, dass sie zu unterstützenden, aufbauenden, kreativen Kontakten führen?
Der Übergang wurde auch hervorgehoben durch die drei Rückläufigkeitsphasen von Merkur, die im Jahr 2021 in Luftzeichen stattfanden, im Jahr 2022 zwischen Luft und Erde pendelten und im Jahr 2023 in Erdzeichen stattfinden. Ein weiterer Anstoß dafür, diese beiden Elemente miteinander zu verbinden.
Im Jahr 2023 gibt es lediglich einen Kontakt eines Gesellschaftsplaneten mit einem geistigen Planeten. Bei einer solchen Konstellation stellt sich immer die Frage, wie wir als Gesellschaft mit dieser kollektiven Energie, in diesem Fall Pluto, umgehen.
Jupiter Quadrat Pluto 18. Mai 2023 0°18‘ Stier/Wassermann
Die Verbindung hebt in erster Linie den ersten Wechsel Plutos in das Wassermannzeichen hervor. Siehe oben.
Rückläufigkeiten
Rückläufigkeit eines Planeten entsteht dann, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Kreisbahn schneller als ein anderer Planet ist und diesen überholt. Dann scheint sich dieser Planet von der Erde aus gesehen rückwärts zu bewegen.
Es ist eine gute Zeit, um innezuhalten, den bisher zurückgelegten Weg noch einmal „rückwärts“ zu gehen und dabei vielleicht Dinge zu entdecken, die wir bei unserem forschen Vorwärtsschreiten übersehen haben. Dabei finden wir oft auch zu einer anderen Betrachtungsweise.
Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.
In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist es eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.
Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Doch sie gibt uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.
Rückläufiger Merkur
29. Dezember 2022 – 18. Januar 2023 im Bereich 24°21‘ – 08°08‘ Steinbock
30. April – 15. Mai 2023 im Bereich 15°37‘ – 05°50‘ Stier
31. August – 15. September 2023 im Bereich 21°51‘ – 08°00‘ Jungfrau
Merkur ist der Planet der Kommunikation, des Wissens, des Handels und des Verkehrs.
Da es während seiner Rückläufigkeit häufig zu Missverständnissen kommt, ist es ratsam, immer wieder nachzufragen, ob man richtig verstanden wurde.
Die Rückläufigkeit richtet den Fokus in die Vergangenheit. Es ist daher nicht zweckmäßig, große Schritte nach vorne zu machen, wie zum Beispiel Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu forcieren, sondern man sollte nach Möglichkeit die jeweilige Sache nochmals überprüfen und von verschiedenen Seiten Informationen einholen. Manchmal lassen sich Abschlüsse, Ein- oder Verkäufe nicht vermeiden. Dann kann es hilfreich sein, sie zusätzlich von einer unabhängigen Person begutachten zu lassen.
Nicht alle Menschen gehen in gleicher Weise mit dem rückläufigen Merkur in Resonanz. Personen mit rückläufigem Merkur im Geburtshoroskop kennen die Themen, deshalb sind die Auswirkungen der Rückläufigkeit für sie oft nicht so spürbar oder im Gegenteil sogar förderlich.
Die Rückläufigkeiten in den Erdzeichen geben einen weiteren Hinweis darauf, uns mit diesem Element zu beschäftigen. Siehe Ausführungen zum Luft- und Erdelement oben.
Rückläufige Venus
23. Juli – 04. September 2023 im Bereich 28°36‘ – 12°12‘ Löwe
Der gleichmäßige Zyklus der rückläufigen Venus (er verschiebt sich im 8-Jahresrhythmus um 2°) gibt uns die Gelegenheit, gleiche Themen (Häuser oder Planeten) immer wieder zu betrachten.
Überprüft werden zum einen Beziehungen und Freundschaften in all ihren Facetten:
Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um und wie lasse ich mich behandeln?
Wie wertvoll erachte ich mich im Vergleich zu anderen?
Was erwarte ich von einer Freundschaft und wie viel bin ich bereit zu geben?
Nehme ich den anderen in seiner Eigenart wahr oder so, wie ich ihn mir wünsche?
Kann ich faire Kompromisse schließen?
Oft werden wir in dieser Zeit mit Altlasten oder Wunschdenken aus vergangenen Beziehungen konfrontiert und können in der Rückschau herausfinden, wie für uns eine ideale Beziehung/Freundschaft in der Zukunft aussehen kann.
Das zweite große Thema berührt unsere Talente und Ressourcen mit den Fragen:
Wie behandle ich meinen Körper? Pflege ich ihn, treibe ich Raubbau, höre ich auf seine Signale?
Wie ist mein Umgang mit Geld und materiellen wie ideellen Werten?
Kenne ich meine Talente, schätze ich sie und gebe ich ihnen genügend Raum zur Entfaltung?
Weitere Venusthemen sind Genussfähigkeit und Lebensfreude:
Was bedeutet für mich Sinnesfreude und Lust?
Erlaube ich mir die Annehmlichkeiten des Lebens?
Wie wichtig sind für mich Schönheit, Kunst und kreativer Selbstausdruck?
Was macht mir wirklich Freude?
Sorge ich für mein eigenes Wohl oder erwarte ich es von anderen?
Dieser Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Löwe statt und bezieht die oben gelisteten Fragen unter anderem auf die Themen Kreativität, Herzenswärme, Souveränität, Egoansprüche.
Rückläufiger Mars
30. Oktober 2022 – 12. Januar 2023 im B ereich 25°36‘ – 08°07‘ Zwilling
Mars steht für Energie, Handlung, Tatkraft, Aktivität, Entscheidungen, Durchsetzungsfähigkeit, Aggression, Konflikte, Wut und für unser Immunsystem.
Während der rückläufigen Phase kehrt sich diese ansonsten extrovertierte Kraft nach innen. Eine gute Zeit, um das eigene Verhalten in Bezug auf die genannten Themen zu überprüfen. In dieser Zeit werden wir in unserem Aktionismus gebremst. Das gibt uns Gelegenheit, zu entscheiden, ob die Schritte, die wir gegangen sind, in die richtige Richtung geführt haben oder ob Korrekturen nötig sind. Dabei können Entscheidungsfindungen oder Handlungen verzögert oder behindert werden und uns ein Gefühl der Stagnation geben.
Oft werden wir in dieser Zeit auch mit schon länger zurückliegenden Taten und Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Wenn wir erkennen, was uns an einen bestimmten Punkt geführt hat, können wir die Aufgabe annehmen, ohne uns in der Vergangenheit und dem „wenn“, „dann“, „hätte“, „wäre“, usw. zu verlieren. Dann sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen für den Augenblick zu treffen.
Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass bisher verdrängte Konflikte und Aggressionen aufbrechen und geklärt werden wollen.
Generell werden wir aufgefordert, auf unseren Energielevel zu achten, der in Zeiten des rückläufigen Mars oft nicht so hoch ist wie sonst. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit durchaus dankbar für ein wenig Unterstützung und freut sich, wenn wir uns – und andere – nicht überfordern.
Besonders für aktive Menschen, die Wert auf Schnelligkeit und Leistung legen, ist diese Zeit des Innehaltens eine große Herausforderung. Hilfreich kann es sein, den Fokus nicht so sehr auf die Stagnation zu legen, sondern auf die Möglichkeit, zurückzuschauen, zu prüfen und zu korrigieren, um danach wieder mit neuer Kraft vorwärtszuschreiten.
Der Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Zwilling statt und die damit verbundenen Themen können beinhalten: Objektivität und Neutralität im Handeln, Flexibilität sowie dem bewussten Umgang und gezielten Einsatz von Gedanken und Worten.
Finsternisse
In früheren Kulturen wurden Finsternisse negativ gedeutet.
Mondfinsternisse bedeuteten schlechte Zeiten für das Volk (Mond = Volk), Sonnenfinsternisse waren schlecht für die Herrscher (Sonne = Herrscher), da der zuständige Himmelskörper verdunkelt wurde.
Bei einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond (Emotionen, Unbewusstes, Vergangenheit) zeitweise die Sonne (Bewusstsein, Lebensziel, Gegenwart). Wer schon einmal eine totale Sonnenfinsternis beobachtet hat, kann bezeugen, wie sich das bewusste Leben für kurze Zeit verändert und die Emotionen in den Vordergrund treten. Ergriffenheit, Faszination und Befangenheit sind spürbar. Gefühle, die mit unserem Verstand nichts zu tun haben, trotz des Wissens um die astronomischen Gegebenheiten.
Heutzutage ist die Interpretation objektiver.
Da eine Sonnenfinsternis immer zu Neumond stattfindet, steht dessen Anfangsenergie im Vordergrund. Es ist nicht nur – wie bei jedem Neumond – eine gute Zeit, Neues zu beginnen, sondern das Ereignis kann als eine Aufforderung des Kosmos interpretiert werden, die Energie positiv zu nutzen, um altes, nicht mehr passendes Verhalten zu ändern.
Bei Mondfinsternissen wird der Bewusstwerdungsprozess des Vollmondes für eine Weile unterbrochen. Dadurch können die entsprechenden Mondthemen stark in den Vordergrund treten.
Die Finsternisse werden in den jeweiligen Monatstrends im Zusammenhang mit den aktuellen Konstellationen ausführlicher beschrieben.
20. April 2023 – 06h16 MEZ – totale Sonnenfinsternis auf 29°50′ Widder
am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Jupiter
Die Finsternis beginnt ringförmig im südöstlichen Indischen Ozean, in Teilen der Ostantarktis, in Australien und Südostasien und in großen Teilen Neuseelands. Eine hohe Bedeckung wird im Westen Australiens, in Indonesien, Papua-Neuguinea sowie auf Inseln Melanesiens und Mikronesiens erreicht.
Der Wirkbereich der Finsternis liegt von 23° in den kardinalen bis 10° in den fixen Zeichen.
05. Mai 2023 – 19h22 MEZ – partielle Mondfinsternis auf 14°55‘ Stier-Skorpion
mit der Sonne am aufsteigenden Mondknoten im Stier in Konjunktion mit Uranus und dem rückläufigen Merkur.
Der Wirkbereich der Finsternis liegt von 0° bis 20° in den fixen Zeichen.
14. Oktober 2023 – 19h59 MEZ – ringförmige Sonnenfinsternis auf 21°08′ Waage
am absteigenden Mondknoten, in Konjunktion mit Merkur.
Sichtbar ist sie in Oregon, Nevada, Utah, New Mexico, Texas und fast allen Staaten Mittelamerikas.
Der Wirkbereich der Finsternis liegt von 15° bis 30° in den kardinalen Zeichen.
28. Oktober 2023 – 22h14 MEZ – partielle Mondfinsternis auf 05°08‘ Stier-Skorpion
mit der Sonne am absteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Mars und Merkur sowie dem Mond am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Jupiter.
Der Wirkbereich der Finsternis liegt von 20° in den kardinalen bis 10° in den fixen Zeichen.
© Jutta Stemmer
Plutos Wechsel von Steinbock nach Wassermann
Übergänge sind spannende Zeiten. Sie bringen uns mit zwei unterschiedlichen Energien, Situationen oder Lebensphasen in Kontakt, die oft gegensätzlich oder unvereinbar erscheinen, die aber aufeinander aufbauen. Es sind Zeiten, in denen sich etwas verabschiedet und etwas Neues beginnen will, aber beides noch nicht „fertig“ ist.
In den Jahren 2023 und 2024 pendelt Pluto zwischen den beiden Zeichen Steinbock und Wassermann. Pluto ist die Kraft der Zyklen und der Transformation und damit der ständigen Veränderung. Transformation verbinden wir häufig mit Schmerz, Krise oder Trauer. Wenn wir Veränderung aber zyklisch betrachten, ist es die Kraft der fortwährenden Erneuerung, eine ursprüngliche Kraft, die wir in allen Prozessen der Natur finden.
Pluto ist die helfende Kraft bei Übergängen.
Aber er ist auch schonungslos, wenn wir uns weigern, die Veränderung zuzulassen und uns zu entwickeln. Dann konfrontiert er uns mit Kontrollverlust und den damit verbundenen Ängsten. Die Frage ist, wann wir verlernt haben, in das Leben zu vertrauen, in die Lebendigkeit und die natürliche (Weiter-)Entwicklung, auf deren Basis Erfahrung möglich ist, aus der wiederum Kraft und Zutrauen entstehen.
Als Archetyp fordert und fördert Pluto Integrität. Damit fordert er uns auch dazu auf, uns von dem zu trennen, was uns daran hindert, in diese Echtheit zu gehen. Um an diesen wahren Kern zu kommen, braucht es Ehrlichkeit. Die Ehrlichkeit, hinzuschauen, auch dorthin, wo wir ahnen, dass es uns nicht gefallen wird, weil es beispielsweise nicht unserer Vorstellung von Richtig oder Falsch, Gut oder Böse, wie wir sein sollten und vieles mehr entspricht. Die Frage ist, woher diese Vorstellungen und Wertungen kommen. Aus uns selbst heraus oder von äußeren Umständen, gesellschaftlichen Normen und Konditionierungen.
Pluto ist ein kollektiver Planet und als solcher hat er das Übergeordnete im Blick, eine Entwicklung, die oft länger dauert als ein Erdenleben. Wenn wir versuchen, in diesen Dimensionen zu denken, mögen wir zu dem Schluss kommen, dass wir ohnehin nichts dazu beitragen können. Aber: Während unserer irdischen Phase leisten wir in unserem privaten Umfeld und in der Gemeinschaft, in der wir leben, durch unsere Gedanken, Worte, Taten sehr wohl etwas bei. Und damit sind wir beim Umgang einer Gesellschaft mit kollektiven Energien.
Um eine Idee zu erhalten, wie wir diesen Übergang in den nächsten Jahren mitgestalten können, möchte ich die beiden Zeichenenergien Steinbock und Wassermann etwas näher beleuchten.
Und auch die Art, wie sie in der Astrologie meist gedeutet werden und welche Betrachtungsweisen darüber hinaus möglich sind. Denn wenn Pluto für Transformation steht, könnte es ja auch die Transformation der Deutung dieser Energien sein. Und das bedeutet nicht das gnadenlose Ende des Alten, sondern zu schauen, wo es einen neuen Ansatz braucht, um die Energien wieder gesellschaftsfähig zu machen, oder auch nur, um sie für uns besser nutzen zu können.
Betrachten wir den Aufbau alter Horoskope, so haben die sieben alten Planeten jeweils ein männliches und ein weibliches Domizil. Außer der Sonne und dem Mond, die als die beiden großen Lichter jeweils ein eigenes Zeichen beanspruchen. Erst später ab dem 18 .Jahrhundert, als die geistigen Planeten entdeckt wurden, geriet diese Ordnung aus dem Gleichgewicht. Vielleicht auch, weil wir versucht haben, diese kollektiven Kräfte in unser irdisches System einzupassen.
Daraus folgt, dass die Energien des Zodiaks ausgeglichen und männlich und weiblich gleichwertig und sich ergänzend angelegt sind. Nun leben wir seit einigen tausend Jahren in einer patriarchalen Gesellschaftsform. Zu ihrer Entstehung gibt es unterschiedliche Erklärungsansätze. Das wiederum bedeutet, dass das Männliche der Norm entspricht und das Weibliche dem Männlichen angepasst werden muss. Und schon entsteht ein Ungleichgewicht und auch Zerrformen im Ausdruck der Zeichenenergien. Die Deutung der Zeichen und Planeten unterlag schon immer dem Zeitgeist und orientierte sich an den vorherrschenden kulturellen Vorgaben und Werten. Schön sichtbar ist dies sogar in der jüngeren Geschichte bei Saturn. In der frühbabylonischen und assyrischen Periode ca. 2000 – 650 vor Christus war er ein königlicher Stern, Glück bringend, Kriegsgott und ein Teil des Sonnengottes. In der neubabylonischen und persischen Phase wurde er zusammen mit Mars zu einem negativen Einfluss, während Venus und Jupiter als Glück bringende Planeten galten. In der klassischen Astrologie unserer Zeit gilt Saturn weiterhin als Übeltäter, der hemmt, einschränkt, verbietet und vieles mehr. Die psychologische Astrologie hat diese Deutung weitgehend übernommen, auch wenn sie Saturn Entwicklungspotenzial zuspricht. Dies auszuführen, würde im Rahmen dieses Artikels zu weit führen.
Könnten wir auf dem Weg ins Wassermannzeitalter versuchen, die Zeichenenergien neu auszurichten im Sinne von Gleichwertigkeit? Was könnte das für die Zeichen Steinbock und Wassermann bedeuten? Dazu hat sicher jeder eigene Ideen und Vorstellungen und alle sind willkommen.
Es gibt viele Wege, die zur Zeichenenergie führen. Hier einige Anregungen und Sammlungen von Gedanken, Bildern, Betrachtungsweisen, Überlegungen und Erfahrungen:
Mit dem Eintritt der Sonne ins Steinbockzeichen,
der Wintersonnwende, beginnt nicht nur offiziell der Winter, sondern kehrt auch das Licht zurück. In den Mythen wird in der Wintersonnwendnacht das Lichtkind neu geboren. In der christlichen Tradition deckt sich das mit der Weihnachtsgeschichte. Langsam, oft unmerklich, unspektakulär, aber stetig wird es heller.
Es ist eine Zeit, in der das Licht klar ist, die Natur kahl und Strukturen sichtbar werden. Und es ist eine ruhige Zeit, in der es im Außen nicht viel zu tun gibt. Eine Zeit des Innehaltens und Ankommens. All diese Attribute stecken in de Energie des Steinbockzeichens.
Diese Reduktion auf das Wesentliche macht frei. Frei davon, ständig nach dem Schneller, Höher, Weiter zu streben. Und diese Freiheit schafft Freude an dem, was ist. Das Verlangen nach dem, was sein könnte oder noch erreicht werden sollte, darf ruhen. Und Ruhe darf genossen werden. So kommen wir ganz bei uns an und können zu einer integren Persönlichkeit und einer natürlichen Autorität werden, die ihren Platz einnimmt. Wo auch immer dieser im Moment sein mag, wir sind zufrieden damit und können wirken, ohne uns zu verausgaben. Dabei können wir langsam weiterwachsen im Rahmen unserer Fähigkeiten, unserer Möglichkeiten und unseres seelischen Auftrags. Um wie viel entspannter könnte das Leben sein, wenn wir für unser Sein Wertschätzung erhalten würden und nicht nur für das, was wir schaffen.
Steinbock steht wie alle Erdzeichen für Beständigkeit, Kraft, Erdung und einen gesunden Realitätssinn. Steinbock möchte die Dinge ins Leben bringen und legt deshalb den Fokus auf das Machbare.
Auch mit dem Herrscherplanet Saturn verbinden wir das Erdenleben mit all seinen Möglichkeiten und Begrenzungen. Er ist der letzte von der Erde aus sichtbare Planet (ohne technische Hilfsmittel) und somit ein Schwellenplanet, ein Planet des Übergangs wie auch Pluto. Wobei uns Saturn bei den Übergängen immer wieder auch mit unseren Grenzen konfrontiert (selbst auferlegten ebenso wie anerzogenen, übernommenen und frei gewählten). Saturnale Übergänge sind oft der Zeit geschuldet, weil etwas ausgedient hat oder wir einem Thema oder einer Situation entwachsen sind, wohingegen wir Pluto in einem größeren Kontext betrachten müssen.
Diese Sammlung irdischer Erfahrungen in der Steinbockenergie finden wir auch im schamanischen Medizinrad. Hier steht Steinbock für den Norden, dem Platz der Ältesten und des Erwachsenseins. An dieser Position sind alle irdischen Erfahrungen gesammelt, verarbeitet und verwertet. Herz und Verstand sind im Einklang miteinander und daraus wiederum entsteht Aufrichtigkeit, Klarheit und Weisheit, aus der heraus wir Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen. Wir verstehen all unsere Erfahrungen als Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen.
Wir spüren ein tiefes inneres Wissen um unser Erdenleben und die Verbindung zu den kosmischen Welten. Denn es ist nicht nur der Platz der Ältesten, sondern auch der himmlischen Wesen und der Drachen, die die Verbindung der beiden Ebenen herstellen.
Auf den Norden folgt der Nordosten, der Platz des magischen Kindes, der Urkraft und im astrologischen Sinn der kollektiven Energien von Wassermann und Fische, an dem alle Kräfte sich sammeln. Es ist der letzte oder der erste Platz im Rad, je nach Betrachtungsweise. Denn hier sind wir frei von irdischen Begrenzungen und ganz in unserer geistigen Energie, unseren Visionen, unserer Intuition und Inspiration und vollkommen. Es ist die schöpferische Kraft des Universums, das Wissen um die geistige Welt und die daraus entstehende Kreativität. Es geht darum, den Phantasien und Visionen Raum zu geben, ohne Erwartung an ein Ergebnis, tief im Vertrauen, dass sie sich zu ihrer Zeit manifestieren werden. Vielleicht klingt diese spielerische und freie Energie aus der Sicht unserer Gesellschaft egoistisch. Bei den indigenen Völkern hatten alle Energien ihren Platz und ihre Geltung. Denn sie wussten um die Verbundenheit allen Seins. Und auch wenn sie die Eigenart des Individuums wertschätzten, stand immer der Clan oder die Sippe im Vordergrund, da sie das Überleben gewährleistete.
Damit sind wir angekommen beim zweiten Zeichen, das Pluto in den kommenden beiden Jahren immer wieder touchieren wird und in das er endgültig im Jahr 2024 wechseln wird: Wassermann.
Wenn wir die Position des Nordostens einnehmen, eine Position bei der alles möglich ist, aber nichts muss, dann sind wir in einer Art von Freiheit, die dem Geist der Fastnacht entspricht. Wir dürfen uns verkleiden, die sein, die wir schon immer sein wollten, und können uns zu erkennen geben oder auch nicht. Masken wirken demaskierend. Wir dürfen uns neu kreieren. Unabhängig von dem, was in unserem Leben wirklich ist, können wir närrisch sein. Und der Narr war schon immer das Sinnbild für den Aufbruch, ohne ein konkretes Ziel, aber voller Selbstvertrauen, dort anzukommen, wo er am richtigen Platz ist. Das ist eine Art von Individualität, die im Vertrauen des magischen Kindes ist und die immer Lust auf Neues, auf Experimente und auf Forschung hat. Wobei das Neue sich nicht manifestieren muss. Es ist eine schöpferisch-kreative Kraft.
Wassermann ist ein mental-geistig ausgerichtetes Luftzeichen und verbindet auf den ersten Blick gegensätzliche Komponenten:
Zum einen ist diese Energie revolutionär, fortschrittlich und legt großen Wert auf die individuelle Freiheit und Gleichwertigkeit. Zum anderen ist sie kollektiv und damit auf eine Gemeinschaft ausgerichtet. Wie lassen sich diese Gegensätze – Individualität und Kollektiv – verbinden? Das Bestreben könnte beispielsweise sein, die eigenen individuellen Kräfte zu kennen und in eine Gemeinschaft einzubringen. Nur was braucht es, um unsere eigenen Talente zu entwickeln und wertzuschätzen? Was braucht es, damit wir nicht nach etwas schielen, was nicht zu uns gehört und uns darum viel Mühe kostet, wenn wir es anstreben. Im Prinzip braucht es dafür die entwickelte Steinbockenergie. Wenn wir unsere Integrität gefunden haben, unsere innere Stabilität, haben wir eine sichere Basis, aus der heraus wir uns immer wieder neu erfinden können. Dann können wir auch Gleichwertigkeit auf allen Ebenen leben. Das Leben bietet uns im Hinblick darauf zurzeit viele Möglichkeiten. Um nur einige zu nennen: Die Gender-Debatte, das Akademisierung versus Handwerkermangel, Kulturen und Gesellschaftsformen, die wackeln und sich neue erfinden, Religionen und Philosophien, die sich neuem Gedankengut öffnen und alte Grenzen überschreiten und vieles mehr.
Freiheit ist ein hohes Gut Es braucht Verantwortungsbewusstsein, um Freiheit leben und gleichzeitig Teil einer Gemeinschaft sein zu können. Womit wir bei der Falle des Wassermannzeichens wären: Freiheit und Individualität um jeden Preis. Denn dann ist es vorbei mit der Gleichwertigkeit. Dann ist es individuell-egozentrisch, wenn auch mit Abstand. Anders als das Gegenzeichen Löwe, das auf seine Einzigartigkeit aufmerksam machen würde, zieht sich der Wassermann zurück, geht auf Distanz und demonstriert so seine „bessere“ Individualität.
Im keltischen Jahresrad wird Brigid am 1./2. verehrt. Sie gilt als diejenige, die das Licht auf die Erdebringt, nachdem das Sonnenkind zur Wintersonnwende geboren wurde und unter der Erde schlummerte. Sie steht für Reinigung, Erneuerung, Inspiration und Erleuchtung. Auch hier wieder die Kraft der Erkenntnis, des sich Freimachens, des neu Kreierens und der Anbindung an den Kosmos.
Die beiden Herrscher des Wassermanns sind Saturn und Uranus. Wenn wir bei der alten und ausgewogenen Deutung bleiben, ist Saturn Herrscher sowohl über das weibliche Zeichen Steinbock als auch das männliche Zeichen Wassermann und das in genau dieser Reihenfolge. Er ist der Hüter der Schwelle vom Irdischen (Steinbock) zum Kosmischen (Wassermann). Zyklisch denkend braucht es also auch aus dieser Sicht die Integration der Steinbockenergie (das Fundament, die Erdung und das Verantwortungsbewusstsein), um das Wassermännische (individuelle Schöpferkraft, Erneuerung und Gleichwertigkeit) in unser Leben und in unsere Gemeinschaft zu lassen.
Plutos Lauf durch den Zodiak dauert 246 Jahre weit mehr als ein Menschenleben. Das heisst, dass wir einen Auftrag mitbringen, die Energien der Zeichen, die er während unseres Erdenlebens durchläuft, so gut wie möglich in eine Form zu bringen, die zeitgerecht und dem Leben dienlich ist.
Ausbildungsvertrag
Jahresthemen 2022
Für die himmlischen Konstellationen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten. Sie sind nicht für jeden gleichermaßen spürbar. Das liegt unter anderem an den individuellen Faktoren, die im eigenen Horoskop angesprochen sind, an den gegenwärtigen Lebensumständen des Einzelnen sowie an seinen Erfahrungen und Anschauungen. Wenn eigene Horoskopfaktoren in Resonanz mit Mundanthemen stehen, fühlen wir uns als Individuum aufgerufen, in irgendeiner Form an der Gestaltung mitzuarbeiten. Ansonsten erleben wir die Auswirkungen oft über Personen in unserem Umfeld oder über gesellschaftliche Strömungen.
Aber für alle Menschen ist auf die eine oder andere Art eine allgemeine Stimmung spürbar, eine des Ab- oder Aufbruchs, des Festhaltens oder des Wandelns, der Unsicherheit oder der Euphorie, je nach Temperament, persönlicher Einstellung und momentaner Lebenssituation.
Die folgenden Auslegungen sind als Anregung gedacht, um einen konstruktiven Umgang mit der Zeitqualität zu finden.
Da die Weichen weiterhin auf Neubeginn stehen und die Zyklen aufeinander aufbauen, möchte ich noch einmal kurz in die Rückschau gehen:
Die Jahre 2018 – 2020 waren stark geprägt von der Energie des Steinbocks (Element Erde), mit Jupiter, Saturn, Pluto und dem rückläufigen Mondknoten in diesem Zeichen.
Sowohl Jupiter als auch Saturn haben in dieser Zeit bereits einige Ausflüge ins Wassermannzeichen (Element Luft) unternommen, aber erst im Dezember 2020 fand der endgültige Umschwung statt. Zur Wintersonnwende, am 21. Dezember 2020, endete mit der Konjunktion von Jupiter und Saturn im Wassermann eine 200-jährige Ära der beiden Gesellschaftsplaneten im Element Erde und der Luftzyklus begann. ⇒ Jupiter und Saturn im Wassermann
Die Themen der Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann begleiteten uns das gesamte Jahr 2021 über. Zudem machten Jupiter und Saturn Quadrate mit Uranus, dem Herrscher des Wassermannzeichens. Auch wenn Saturn und Uranus im Jahr 2022 nicht mehr genau aufeinandertreffen, kommen sie sich zu Anfang des Jahres und im Laufe des Herbstes bis auf 1° nahe. D.h. das Thema begleitet uns weiterhin, auch wenn es nicht mehr im Fokus steht.
Manifestieren wollte und will sich nach der langen Erd-Ära immer mehr das Element Luft und speziell die Wassermannenergie. Diesen Umschwung können wir vielleicht leichter nachvollziehen, wenn wir die beiden Elemente Erde und Luft in der Natur und in der Astrologie betrachten.
Durch die Erde erhalten wir Halt, Stabilität und Sicherheit. Mit ihr erbauen wir Häuser, Wälle und Dämme, die uns Schutz bieten. Die Erde ist fest und wir sprechen nicht umsonst von „gut geerdet“ durchs Leben gehen.
In der Astrologie ist ihr Vorhandensein ein Hinweis auf Realitätssinn, Beständigkeit, Ausdauer und eine gute Verankerung im Hier und Jetzt. Ein Zuviel an Erde macht jedoch unbeweglich, stur, festhaltend und führt zu Stagnation.
Die Erd-Energie ist in unserer Gesellschaft noch immer verankert, wir streben weiterhin nach Wachstum und Sicherheit, auch wenn wir spüren und es durch die jüngeren Generationen schon vorgelebt bekommen, dass es Zeit für einen Wandel ist. Vielleicht kann uns der Gedanke, dass ein „Sowohl-als-auch“ zielführender ist als ein „Entweder-oder“, dabei unterstützen, die neue Zeit willkommen zu heißen.
Bei der Luft reicht die Bandbreite vom sanften Windhauch bis zum kraftvollen Wirbelsturm, der jegliche Ordnung zerstört. Die Luft ist unser Lebensatem. Sie ist ein nicht verbindendes Element, das uns ständig umgibt, ohne zu verweilen. Luft ist überall. Das unterscheidet sie im Wesentlichen von allen anderen Elementen.
In der Astrologie steht Luft für mentale Ausrichtung, Objektivität, Leichtigkeit, Fähigkeit zur Distanz, Kontaktfähigkeit und Vielseitigkeit. Mit der Luft kommt Leichtigkeit ins Leben, aber sie ist flüchtig. Sie lässt sich nicht festhalten, verlängern oder herstellen. Oft sind wir uns ihrer Qualitäten nicht bewusst. Und oft können wir sie auch nicht wertschätzen. Besonders in der Astrologie wird sie oft als oberflächlich, distanziert und kühl abgetan.
Alle Luftzeichen haben die Fähigkeit zur Distanz und sind zugleich Kontaktzeichen. Das erscheint zunächst widersprüchlich und die Frage ist, wie wir diese beiden gegensätzlichen Facetten zusammenführen Die virtuelle Vernetzung ist ein Beispiel und eine Möglichkeit, die beiden Pole zusammenzubringen. Allerdings: Wie wir diese gestalten, hängt von uns selbst ab. Verlieren wir uns in diesen grenzenlosen Welten (Wassermann) oder können wir sie mithilfe Saturns gestalten, so dass sie zu unterstützenden, aufbauenden, kreativen Kontakten führen?
Die Luftbetonung wurde auch hervorgehoben durch die drei Rückläufigkeitsphasen Merkurs, die im Jahr 2021 in Luftzeichen stattfanden. Im Jahr 2022 pendeln sie zwischen Luft und Erde. Ein weiterer Anstoß dafür, diese beiden Elemente miteinander zu verbinden.
Wassermann ist ein mental-geistig ausgerichtetes Luftzeichen und verbindet auf den ersten Blick gegensätzliche Komponenten:
Zum einen ist diese Energie revolutionär, fortschrittlich und legt großen Wert auf die individuelle Freiheit und Gleichwertigkeit. Zum anderen ist sie kollektiv und damit auf eine Gemeinschaft ausgerichtet. Eine der Fragen, mit denen wir uns zurzeit beschäftigen sollten, könnte lauten: Wie lassen sich diese beiden Energien – Individualität und Kollektiv – verbinden? Das Bestreben könnte beispielsweise sein, die eigenen individuellen Kräfte zu kennen und in eine Gemeinschaft einzubringen.
Ein Überfluss an Luft kann kalt und abweisend werden. Der Gegenpol dazu ist das Element Wasser. Es repräsentiert die Welt der Gefühle und Emotionen, Offenheit, Sensitivität, Nähe, Empathiefähigkeit, Phantasie und Träume.
Damit kommen wir im Jahr 2022 an. Denn nach dem ausschließlich auf das Element Luft und insbesondere das Zeichen Wassermann ausgerichtete Jahr 2021 kommen nun die Energien des Elements Wasser hinzu.
Die wichtigsten Komponenten des Jahres sind:
Saturn, der im Zeichen Wassermann verweilt.
Jupiter, der zwischen den Zeichen Fische und Widder pendelt und in die Konjunktion zu Neptun läuft.
Und die vier Finsternisse, die in den Zeichen Stier und Skorpion stattfinden.
Das Stierzeichen erinnert an die Erd-Ära, während uns das Zeichen Skorpion die Kraft des Vertrauens aufzeigt in dem Wissen, dass sich alles ständig und fortwährend verändert. Daraus entsteht die Erkenntnis, dass wir an nichts festhalten können oder müssen. Eine ähnliche Thematik finden wir im Fische-Zeichen. Hier ist es das Vertrauen, dass wir angebunden sind an eine höhere Kraft, die uns führt, wenn wir uns auf sie einlassen. Beide Zeichenenergien lehren uns, die Kontrolle, die uns vermeintlich Sicherheit verspricht, aufzugeben und darauf zu achten, was das Leben gerade von uns wünscht. Dann sind wir im Fluss und damit in der Kraft.
In Bezug auf die Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn in den jeweiligen Zeichen stellt sich die Frage, wo wir hinsichtlich der geistigen Eigenschaften und Werte unserer Gemeinschaft stehen. Bei Saturn beispielsweise in Bezug auf Recht und Regeln, auf das rechte Maß, auf ein verantwortliches Miteinander und das Bewusstsein, Teil der Gesellschaft zu sein.
Für Jupiter beziehen sich die Themen vor allem auf Ethik, Bildung, Moral, Recht, Sprache und kulturelle Gewohnheiten.
Jupiter spornt zu immer mehr Wachstum an, während Saturn das – oft positiv – beschränkende System darstellt. Arbeiten Jupiter und Saturn Hand in Hand, kann der Umgang unserer Gesellschaft mit Technologie, Fortschritt, Vernetzung, Individualisierung und Gemeinschaftsgeist neue, verbindende Wege gehen.
Zyklen, Ingresse, Rückläufigkeiten und Finsternisse
Ingresse
Saturn im Wassermann
vom 22. März 2020 bis 30. Juni 2020 und vom 17. Dezember 2020 bis 06. März 2023
Die Energie des Wassermanns wurde bereits oben beschrieben. Mit einem Gesellschaftsplanet in der visionär nach vorne gerichteten und kollektiven Energie des Wassermanns können wir uns bestenfalls daran orientieren, dass der Fortschritt nicht nur dem Individuum, sondern einer Gemeinschaft nützlich ist. Der Umgang mit den oben beschriebenen Eigenschaften des Wassermannzeichens steht auf dem Prüfstand. Saturn fordert Integrität und Eigenverantwortung.
Jupiter in Fische vom 29. Dezember 2021 bis 10. Mai 2022
Jupiter im Widder vom 11. Mai 2022 bis 27. Oktober 2022
Jupiter in Fische vom 28. Oktober 2022 bis 19. Dezember 2022
Jupiter im Widder ab 20. Dezember 2022
Das Zeichen Fische ist neben dem Wassermann das zweite kollektive Zeichen.
Vertritt Wassermann den Geist, so richtet sich die Aufmerksamkeit der Fische auf das Fühlen. Dieses Zeichen befähigt uns zu bedingungsloser Liebe. Seine verbindende Energie entsteht aus dem Wissen, dass es kein Getrenntsein gibt. Hieraus wiederum entsteht das Vertrauen, sich aufgehoben fühlen zu dürfen.
Im Alltag steht es für Intuition, Mitgefühl, Liebesfähigkeit, Friedfertigkeit und in seinen schwierigen Formen für Weltflucht, das Übernehmen von Opferrollen, Täuschung, Illusion, Wegsehen, Scheinwelten und vagen Ängsten.
Wie immer kann das Gegenzeichen Jungfrau Hilfestellung geben, wie wir die Fische-Energie konstruktiv einsetzen können. Eine Möglichkeit wäre es, sich nicht im Mit-Gefühl zu verlieren, sondern zu überlegen, wie wir empathisch bleiben können, ohne zum Opfer zu werden, wie wir praktische Hilfe leisten können, die den Anderen in die eigenen Kraft bringt, oder was wir selbst konkret brauchen, um im Vertrauen bleiben zu können. Jungfrau-Ressourcen entstehen, wenn wir uns am Alltäglichen orientieren, Routinen etablieren und darauf achten, was uns oder einem System förderlich ist oder was es schädigt bzw. krank macht. Dann hilft sie uns, nicht in Idealen, Phantasien, Vorstellungen, Erwartungen oder Wunschdenken zu verharren, sondern alltagstaugliche Lösungen zu finden.
Das Zeichen Widder
repräsentiert die Kraft des Impulses, des Neuanfangs und der Initiative. Nach den beiden kollektiven Zeichen steht es für die Vereinzelung, die notwendig ist, damit ein Individuum sich selbst erkennen kann. Als erstes Zeichen des Tierkreises steht Widder für die Geburtsenergie und den Mut, Neuland zu betreten. Hier beginnt die Entwicklung, die sich in ihrem Lauf durch den Zodiak bis zum Fische-Zeichen vervollkommnet.
Jupiter verbindet in seinem Lauf durch die beiden Zeichen diese so unterschiedlichen Energien. Auch hier ist das „Sowohl-als-auch“ gefragt, in dem Wissen, dass nur eine gut entwickelte Persönlichkeit sich einer übergeordneten Sache zur Verfügung stellen kann.
Zyklen
Im Jahr 2022 gibt es lediglich einen Kontakt eines Gesellschaftsplaneten mit einem geistigen Planeten. Bei einer solchen Konstellation stellt sich immer die Frage, wie wir als Gesellschaft mit dieser kollektiven Energie, in diesem Fall Neptuns Energie, umgehen.
Jupiter Konjunktion Neptun am 12. April 2022 auf 23°58‘ Fische
Diese Verbindung hebt in besonderem Maße den Lauf Jupiters durch das Zeichen Fische hervor.
Neptun als Herrscher der Fische steht für die bedingungslose Liebe und damit für die Empathie. Er ist unser Kontakt zur geistigen Welt und führt uns in das Vertrauen, begleitet und beschützt zu werden. Wenn wir in der Liebe sind, sind wir gleichzeitig in der Akzeptanz, dessen was ist. Seine Verbundenheit ist grenzenlos und beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Gegenüber, sondern auf alle Wesen(heiten). Als geistiger Planet ist es nicht immer einfach, ihn im Irdischen zu erfahren und bewusst zu leben. Denn neptunische Erfahrungen entziehen sich oft dem Verstand. Da wir es gewohnt sind, Dinge zu erklären und zu interpretieren, stoßen wir hier an unsere Grenzen. Gleichzeitig ist der Zustand der bedingungslosen Liebe nicht leicht aufrechtzuerhalten, wenn überhaupt erfahrbar. Denn Liebe erfahren wir oft auf der Ebene der Venus, geknüpft an Bedingungen und Formen. Venus als niedere Oktave des Neptuns ist dennoch ein Schlüssel zur neptunischen Kraft. Sie steht für die irdische Liebe, für Beziehungsfähigkeit, für unsere Werte und die Fähigkeit zu wählen, was für uns bekömmlich ist. Mit einer gut entwickelten Venus können wir unseren eigenen Wert erkennen, ohne uns zu erhöhen. Wir stehen in einer guten Beziehung zu uns und unseren Mitmenschen und wir können entscheiden, was uns guttut und was uns schadet. Mit diesen Fähigkeiten sind wir kompromissfähig, ohne uns zu verraten, und im besten Fall gut geerdet, um die Neptuns Reich betreten zu können.
Jupiter ist der alte Herrscher des Fischezeichens. Als Gesellschaftsplanet überprüft er, wie wir als Individuum und als Gesellschaft mit den oben beschriebenen Energien umgehen. Jupiter steht ebenso für unsere moralischen Werte. Auch hier stellt sich die Frage, welche Wertschätzung die neptunischen Qualitäten in unserer Welt bzw. in unserem Leben erhalten.
Rückläufigkeiten
Rückläufigkeit eines Planeten entsteht dann, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Kreisbahn schneller als ein anderer Planet ist und diesen überholt. Dann scheint sich dieser Planet von der Erde aus gesehen rückwärts zu bewegen.
Es ist eine gute Zeit, um innezuhalten, den bisher zurückgelegten Weg noch einmal „rückwärts“ zu gehen und dabei vielleicht Dinge zu entdecken, die wir bei unserem forschen Vorwärtsschreiten übersehen haben. Dabei finden wir oft auch zu einer anderen Betrachtungsweise.
Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.
In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist es eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.
Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Doch sie gibt uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.
Rückläufiger Merkur
vom 14. Januar bis 04. Februar 2022
vom 10. Mai bis 03. Juni 2022
vom 10. September bis 02. Oktober 2022
Merkur ist der Planet der Kommunikation, des Wissens, des Handels und des Verkehrs.
Da es während seiner Rückläufigkeit häufig zu Missverständnissen kommt, ist es ratsam, immer wieder nachzufragen, ob man richtig verstanden wurde.
Die Rückläufigkeit richtet den Fokus in die Vergangenheit. Es ist daher nicht zweckmäßig, große Schritte nach vorne zu machen, wie zum Beispiel Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu forcieren, sondern man sollte nach Möglichkeit die jeweilige Sache nochmals überprüfen und von verschiedenen Seiten Informationen einholen. Manchmal lassen sich Abschlüsse, Ein- oder Verkäufe nicht vermeiden. Dann kann es hilfreich sein, sie zusätzlich von einer unabhängigen Person begutachten zu lassen.
Nicht alle Menschen gehen in gleicher Weise mit dem rückläufigen Merkur in Resonanz. Personen mit rückläufigem Merkur im Geburtshoroskop kennen die Themen, deshalb sind die Auswirkungen der Rückläufigkeit für sie oft nicht so spürbar oder im Gegenteil sogar förderlich.
Sensibel für den rückläufigen Merkur sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten
im Januar/Februar zwischen 10° Wassermann und 24° Steinbock,
im Mai/Juni zwischen 04° Zwillinge und 25° Stier,
im September/Oktober zwischen 08° Waage und 24° Jungfrau
Rückläufige Venus
vom 19. Dezember 2021 bis 29. Januar 2022
Der gleichmäßige Zyklus der rückläufigen Venus (er verschiebt sich im 8-Jahresrhythmus um 2°) gibt uns die Gelegenheit, gleiche Themen (Häuser oder Planeten) immer wieder zu betrachten.
Überprüft werden zum einen Beziehungen und Freundschaften in all ihren Facetten:
Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um und wie lasse ich mich behandeln?
Wie wertvoll erachte ich mich im Vergleich zu anderen?
Was erwarte ich von einer Freundschaft und wie viel bin ich bereit zu geben?
Nehme ich den anderen in seiner Eigenart wahr oder so, wie ich ihn mir wünsche?
Kann ich faire Kompromisse schließen?
Oft werden wir in dieser Zeit mit Altlasten oder Wunschdenken aus vergangenen Beziehungen konfrontiert und können in der Rückschau herausfinden, wie für uns eine ideale Beziehung/Freundschaft in der Zukunft aussehen kann.
Das zweite große Thema berührt unsere Talente und Ressourcen mit den Fragen:
Wie behandle ich meinen Körper? Pflege ich ihn, treibe ich Raubbau, höre ich auf seine Signale?
Wie ist mein Umgang mit Geld und materiellen wie ideellen Werten?
Kenne ich meine Talente, schätze ich sie und gebe ich ihnen genügend Raum, in dem sie sich entfalten können?
Ein weiteres Venusthema ist Genussfähigkeit und Lebensfreude:
Was bedeutet für mich Sinnesfreude und Lust?
Erlaube ich mir die Annehmlichkeiten des Lebens?
Wie wichtig sind für mich Schönheit, Kunst und kreativer Selbstausdruck?
Was macht mir wirklich Freude?
Sorge ich für mein eigenes Wohl oder erwarte ich es von anderen?
Dieser Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Steinbock statt und bezieht die oben gelisteten Fragen unter anderem auf die Themen Verantwortungsbewusstsein, Klarheit, Integrität, Disziplin, Distanziertheit, Realitätssinn und das rechte Maß.
Sensibel für die rückläufige Venus sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 27° und 11° Steinbock.
Rückläufiger Mars
vom 30. Oktober 2022 – 12. Januar 2023
Mars steht für Energie, Handlung, Tatkraft, Aktivität, Entscheidungen, Durchsetzungsfähigkeit, Aggression, Konflikte, Wut und für unser Immunsystem.
Während der rückläufigen Phase kehrt sich diese ansonsten extrovertierte Kraft nach innen. Eine gute Zeit, um das eigene Verhalten in Bezug auf die genannten Themen zu überprüfen. In dieser Zeit werden wir in unserem Aktionismus gebremst. Das gibt uns Gelegenheit, zu entscheiden, ob die Schritte, die wir gegangen sind, in die richtige Richtung geführt haben oder ob Korrekturen nötig sind. Dabei können Entscheidungsfindungen oder Handlungen verzögert oder behindert werden und uns ein Gefühl der Stagnation geben.
Oft werden wir in dieser Zeit auch mit schon länger zurückliegenden Taten und Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Wenn wir erkennen, was uns an einen bestimmten Punkt geführt hat, können wir die Aufgabe annehmen, ohne uns in der Vergangenheit und dem „wenn“, „dann“, „hätte“, „wäre“, usw. zu verlieren. Dann sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen für den Augenblick zu treffen.
Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass bisher verdrängte Konflikte und Aggressionen aufbrechen und geklärt werden wollen.
Generell werden wir aufgefordert, auf unseren Energielevel zu achten, der in Zeiten des rückläufigen Mars oft nicht so hoch ist wie sonst. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit durchaus dankbar für ein wenig Unterstützung und freut sich, wenn wir uns – und andere – nicht überfordern.
Besonders für aktive Menschen, die Wert auf Schnelligkeit und Leistung legen, ist diese Zeit des Innehaltens eine große Herausforderung. Hilfreich kann es sein, den Fokus nicht so sehr auf die Stagnation zu legen, sondern auf die Möglichkeit, zurückzuschauen, zu prüfen und zu korrigieren, um danach wieder mit neuer Kraft vorwärtszuschreiten.
Der Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Zwilling statt und die damit verbundenen Themen können beinhalten: Objektivität und Neutralität im Handeln, Flexibilität sowie dem bewussten Umgang und gezielten Einsatz von Gedanken und Worten.
Sensibel für den rückläufigen Mars sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 25° und 8° Zwillinge.
Finsternisse
In früheren Kulturen wurden Finsternisse negativ gedeutet.
Mondfinsternisse bedeuteten schlechte Zeiten für das Volk (Mond = Volk), Sonnenfinsternisse waren schlecht für die Herrscher (Sonne = Herrscher), da der zuständige Himmelskörper verdunkelt wurde.
Bei einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond (Emotionen, Unbewusstes, Vergangenheit) zeitweise die Sonne (Bewusstsein, Lebensziel, Gegenwart). Wer schon einmal eine totale Sonnenfinsternis beobachtet hat, kann bezeugen, wie sich das bewusste Leben für kurze Zeit verändert und die Emotionen in den Vordergrund treten. Ergriffenheit, Faszination und Befangenheit sind spürbar. Gefühle, die mit unserem Verstand nichts zu tun haben, trotz des Wissens um die astronomischen Gegebenheiten.
Heutzutage ist die Interpretation objektiver.
Da eine Sonnenfinsternis immer zu Neumond stattfindet, steht dessen Anfangsenergie im Vordergrund. Es ist nicht nur – wie bei jedem Neumond – eine gute Zeit, Neues zu beginnen, sondern das Ereignis kann als eine Aufforderung des Kosmos interpretiert werden, die Energie positiv zu nutzen, um altes, nicht mehr passendes Verhalten zu ändern.
Bei Mondfinsternissen wird der Bewusstwerdungsprozess des Vollmondes für eine Weile unterbrochen. Dadurch können die entsprechenden Mondthemen stark in den Vordergrund treten.
Die Finsternisse werden in den jeweiligen Monatstrends im Zusammenhang mit den aktuellen Konstellationen ausführlicher beschrieben.
Auffällig ist, dass alle vier Finsternisse des Jahres 2022 in den Zeichen Stier und Skorpion stattfinden. Das Zeichen Stier steht für Fruchtbarkeit und Wachstum, während Skorpion den immerwährenden Kreislauf, die Zyklen und damit die Veränderung symbolisiert, die nötig ist, damit Wachstum nicht ausufert, sondern einem System förderlich ist.
Und an allen Finsternissen ist Uranus beteiligt. Dadurch rückt der 7-jährige Zyklus von Uranus im Zeichen Stier, der im Jahr 2018/19 begonnen hat, immer wieder in den Fokus.
Die bewahrende Stierenergie und der Archetyp des ständig neu Schöpfenden verbinden sich in diesen Finsternissen. Wie und auf welchem Gebiet, wird jeder unterschiedlich empfinden. Aufgefordert sind wir alle, zu überprüfen, auf welcher Seite der Stierenergie wir stehen: Fördern wir in einem sinnvollen Rahmen Wachstum oder halten wir um jeden Preis an Altbewährtem fest oder vice versa? Suchen wir Erneuerung, ohne über Konsequenzen nachzudenken. Mit Uranus im Zeichen Stier finden wir die Verbindung eines kollektiven Planeten mit einem persönlichen Zeichen. Eine der großen Fragen der kommenden Jahre könnte lauten: Wie lassen sich private Belange mit übergeordneten Interessen oder den Bedürfnissen anderer vereinbaren?
In kurzer Form sind Themen für Uranus in Stier:
Die Nutzung von Ressourcen wie z.B. Fairtrade, Bio, etc.
Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit neuer Technologie
Besitzstandswahrung und Teilen, wie z.B. in den verschiedenen Formen der gemeinschaftlichen Nutzung
Der Umgang mit Nahrungsmitteln, Genuss und Konsum
Die Gleichwertigkeit auf allen Ebenen.
Das Gegenzeichen, in diesem Fall Skorpion, ist oft eine ausgleichende bzw. ergänzende Energie. Hier ist es die Fähigkeit zur Ehrlichkeit und Innenschau. Die Aufgabe des Skorpions ist es, Unwahrheiten aufzudecken, hinter die Fassaden zu schauen und Motivationen zu ergründen. Dabei kommen wir oft mit unseren tiefsten Ängsten in Berührung. Die Sicherheit des Skorpions – in ihrer reif gelebten Form – liegt im Gegensatz zum Zeichen Stier nicht im Festhalten, sondern im Vertrauen in die Zyklen. Mit der Gewissheit, dass alles im Leben einem Verlauf folgt, müssen wir nicht mehr versuchen, festzuhalten und abzusichern, sondern können den Augenblick genießen.
30. April 2022 – 22h41 MEZ – partielle Sonnenfinsternis auf 10°30′ Stier
am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Uranus und im Sextil zu Mars in den Fischen.
Zu beobachten ist sie in Chile und Argentinien bei Sonnenuntergang sowie im südöstlichen Pazifik.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 04° bis 28° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann).
16. Mai 2022 – 06h11 MEZ – totale Mondfinsternis auf 25°16‘ Stier-Skorpion mit der Sonne am aufsteigenden Mondknoten im Stier in einer weiten Konjunktion mit Uranus, Saturn im Wassermann im Quadrat und Mars-Neptun in den Fischen im Sextil/Trigon zur Achse. –
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 16° – 30° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann)
25. Oktober – 13h00 MEZ – partielle Sonnenfinsternis auf 02°00′ Skorpion
am absteigenden Mondknoten, in enger Konjunktion mit Venus.
Sichtbar ist sie in fast ganz Europa, im Nordosten Afrikas und im Westen Asiens. In Mitteleuropa erreicht der Finsternisgrad maximal 35%.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 27° bis 30° in kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage und Steinbock) und im Bereich 0° bis 18° in fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann).
8. November 2022 – 11h59 MEZ – totale Mondfinsternis auf 16°00‘ Stier-Skorpion mit der Sonne am absteigenden Mondknoten im Skorpion in Konjunktion mit Venus und Merkur sowie dem Mond am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Uranus. Saturn steht auch bei dieser zweiten Mondfinsternis des Jahres im Quadrat zur Finsternisachse.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 08° – 21° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann)
© Jutta Stemmer
Jahresthemen 2021
Für die himmlischen Konstellationen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten. Sie sind nicht für jeden gleichermaßen spürbar. Das liegt unter anderem an den individuellen Faktoren, die im eigenen Horoskop angesprochen sind, an den gegenwärtigen Lebensumständen des Einzelnen sowie an seinen Erfahrungen und Anschauungen. Wenn eigene Horoskopfaktoren in Resonanz mit Mundanthemen stehen, fühlen wir uns als Individuum aufgerufen, in irgendeiner Form an der Gestaltung mitzuarbeiten. Ansonsten erleben wir die Auswirkungen oft über Personen in unserem Umfeld oder über gesellschaftliche Strömungen.
Aber für alle Menschen ist auf die eine oder andere Art eine allgemeine Stimmung spürbar, eine des Ab- oder Aufbruchs, des Festhaltens oder des Wandelns, der Unsicherheit oder der Euphorie, je nach Temperament, persönlicher Einstellung und momentaner Lebenssituation.
Die folgenden Auslegungen sind als Anregung gedacht, um einen konstruktiven Umgang mit der Zeitqualität zu finden.
Der Kosmos konzentriert sich auf den Neubeginn,
denn im Wesentlichen beschränken sich die Konstellationen in diesem Jahr auf die Quadrate von Jupiter und Saturn (im fixen Zeichen Wassermann) zu Uranus (im fixen Zeichen Stier).
Da die Weichen auf Neubeginn gestellt sind und die Zyklen aufeinander aufbauen, möchte ich noch einmal kurz in die Rückschau gehen:
Die letzten beiden Jahre waren stark geprägt von der Energie des Steinbocks.
Pluto im Steinbock, rückläufiger Mondknoten im Steinbock von November 2018 bis Juni 2020, Saturn im Steinbock von Dezember 2018 bis Dezember 2020 und Jupiter im Steinbock von Dezember 2019 bis Dezember 2020.
Sowohl Jupiter als auch Saturn haben bereits einige Ausflüge ins Wassermannzeichen unternommen, aber erst im Dezember 2020 fand der endgültige Umschwung statt.
Die Hauptakteure des Jahres 2020 waren Jupiter, Saturn und Pluto in unterschiedlichen Konstellationen. Im Laufe des Jahres begegneten die beiden Gesellschaftsplaneten mehrmals Pluto im Steinbock.
Zur Wintersonnwende, am 21. Dezember 2020, begann mit ihrer Konjunktion im Wassermann eine neue 200-jährige Ära der beiden Gesellschaftsplaneten im Element Luft. ⇒Jupiter und Saturn im Wassermann
Zyklen, Ingresse, Rückläufigkeiten und Finsternisse
Die Themen der Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann begleiten uns das gesamte Jahr 2021 über. Zudem macht Jupiter im Januar ein Quadrat mit Uranus, dem Herrscher des Wassermanns, gefolgt von drei Quadraten Saturn-Uranus im Februar, Juni und Dezember. Es zeigt uns, dass die Wassermannenergie immer weiter in unser Leben drängt.
Ingresse
Jupiter im Wassermann vom 19. Dezember 2020 bis 13. Mai 2021
Jupiter in den Fischen vom 13. Mai 2021 bis 28. Juli 2021
Jupiter im Wassermann vom 28. Juli bis 29. Dezember 2021
Jupiter in den Fischen vom 29. Dezember 2021 bis 10. Mai 2022
Saturns Wechsel in den Wassermann
vom 22. März 2020 bis 30. Juni 2020 und
vom 17. Dezember 2020 bis 06. März 2023
Die Wassermann-Energie ist visionär, revolutionär und nach vorne gerichtet. Als 11. Zeichen im Zodiak ist sie kollektiv ausgerichtet, d.h. sie orientiert sich bestenfalls daran, dass der Fortschritt nicht nur dem Individuum, sondern einer Gemeinschaft nützlich sein kann.
Mit beiden Gesellschafsplaneten in diesem Zeichen stellt sich die Frage, wo wir hinsichtlich der geistigen Eigenschaften und Werte unserer Gemeinschaft, beispielsweise in Bezug auf Bildung, Moral, Recht, Sprache, kulturelle Gewohnheiten usw. stehen.
Abgesehen von ihrem Status als Gesellschaftsplaneten, die Recht und Regeln, Ethik und Moral vorgeben, spornt Jupiter zu immer mehr Wachstum an, während Saturn das – oft positiv – beschränkende System darstellt. Arbeiten Jupiter und Saturn Hand in Hand, kann der Umgang unserer Gesellschaft mit Technologie, Fortschritt, Vernetzung, Individualisierung und Gemeinschaftsgeist neue, verbindende Wege gehen.
Jupiter in den Fischen bringt zwischendurch neue Impulse.
Die schwierigen Tendenzen sind Weltflucht, Opferrollen, Täuschung, Illusionen, Wegsehen, Scheinwelten und vage Ängste. Der konstruktive Ausdruck zeigt sich in echtem Mitgefühl, Empathie, Verbundenheit und Liebesfähigkeit.
Das Gegenzeichen Jungfrau kann hilfreiche Ideen geben, wie wir die Energie einsetzen können: dem Mitgefühl praktische Formen zu geben, ohne sich darin zu verlieren oder eine Analyse der schwierigeren Ausdruckformen, um diese Schritt für Schritt umgestalten zu können.
Zyklen
Jupiter Quadrat Uranus am 17. Januar 2021 auf 6°43′ Wassermann/Stier
Saturn Quadrat Uranus
am 17. Februar 2021 auf 7°14′ Wassermann/Stier
am 14. Juni 2021 auf 13°07′ Wassermann/Stier
am 14. Dezember 2021 auf 11°05′ Wassermann/Stier
Uranus verkörpert die reine individuelle Schöpfungsenergie. Als Herrscher des Wassermann-Zeichens verbindet er diese mit den oben beschriebenen Kollektivanliegen.
Ein Widerspruch in sich oder das Zusammenführen zweier Paradoxe.
In der Verbindung würde es bedeuten, dass wir als Individuen in einer gleichwertigen und geistigen Verbundenheit stehen, als Gegensatz ist es ein Ringen des Einzelnen um seine Individualität unter der Prämisse, dabei möglichst unabhängig und frei von Verpflichtungen zu bleiben.
Die Quadrate finden in den Zeichen Wassermann und Stier statt. Die Wassermann-Energie ist oben beschrieben. Das Stier-Zeichen steht für Sicherheiten, Wachstum, Natur, Schutz, Bewahren, Hegen, Pflegen. Da der Quadrataspekt oft mit Herausforderungen einhergeht, können wir mit zum Teil gegenläufigen Bewegungen rechnen. Einer, die sich an Technologie und Fortschritt orientiert und einer anderen, die für das Bewahren des Status quo und den Schutz der Natur einsteht. Eine ähnliche Thematik finden wir bei ⇒ „Uranus Wechsel vom Widderzeichen in das Stierzeichen“
Rückläufigkeiten
Rückläufigkeit eines Planeten entsteht dann, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Kreisbahn schneller als ein anderer Planet ist und diesen überholt. Dann scheint sich dieser Planet von der Erde aus gesehen rückwärts zu bewegen.
Es ist eine gute Zeit, um innezuhalten und den bisher zurückgelegten Weg noch einmal „rückwärts“ zu gehen und dabei vielleicht Dinge zu entdecken, die wir bei unserem forschen Vorwärtsschreiten übersehen haben. Dabei finden wir oft auch zu einer anderen Betrachtungsweise.
Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.
In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist es eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.
Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Dennoch gibt sie uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.
Rückläufiger Merkur
vom 30. Januar bis 21. Februar 2021
vom 30. Mai bis 23. Juni 2021
vom 31. September bis 18. Oktober 2021
Merkur ist der Planet der Kommunikation, des Wissens, des Handels und des Verkehrs.
Da es während seiner Rückläufigkeit häufig zu Missverständnissen kommt, ist es ratsam, immer wieder nachzufragen, ob man richtig verstanden wurde.
Die Rückläufigkeit richtet den Fokus in die Vergangenheit. Es ist daher nicht zweckmäßig, große Schritte nach vorne zu machen, wie zum Beispiel Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu forcieren, sondern man sollte nach Möglichkeit die jeweilige Sache nochmals überprüfen und von verschiedenen Seiten Informationen einholen. Manchmal lassen sich Abschlüsse, Ein- oder Verkäufe nicht vermeiden. Dann kann es hilfreich sein, sie zusätzlich von einer unabhängigen Person begutachten zu lassen.
Nicht alle Menschen gehen in gleicher Weise mit dem rückläufigen Merkur in Resonanz. Personen mit rückläufigem Merkur im Geburtshoroskop kennen die Themen, deshalb sind die Auswirkungen der Rückläufigkeit für sie oft nicht so spürbar oder im Gegenteil sogar förderlich.
Sensibel für den rückläufigen Merkur sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten
im Januar/Februar zwischen 11° und 27° Wassermann,
im Mai/Juni zwischen 16° und 25° Zwilling,
im September/Oktober zwischen 10° und 26° Waage
Rückläufige Venus
vom 19. Dezember 2021 bis 29. Januar 2022
Der gleichmäßige Zyklus der rückläufigen Venus (er verschiebt sich im 8-Jahresrhythmus um 2°) gibt uns die Gelegenheit, gleiche Themen (Häuser oder Planeten) immer wieder zu betrachten.
Überprüft werden zum einen Beziehungen und Freundschaften in all ihren Facetten:
Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um und wie lasse ich mich behandeln?
Wie wertvoll erachte ich mich im Vergleich zu anderen?
Was erwarte ich von einer Freundschaft und wie viel bin ich bereit zu geben?
Nehme ich den anderen in seiner Eigenart wahr oder so, wie ich ihn mir wünsche?
Kann ich faire Kompromisse schließen?
Oft werden wir in dieser Zeit mit Altlasten oder Wunschdenken aus vergangenen Beziehungen konfrontiert und können in der Rückschau herausfinden, wie für uns eine ideale Beziehung/Freundschaft in der Zukunft aussehen kann.
Das zweite große Thema berührt unsere Talente und Ressourcen mit den Fragen:
Wie behandle ich meinen Körper? Pflege ich ihn, treibe ich Raubbau, höre ich auf seine Signale?
Wie ist mein Umgang mit Geld und materiellen wie ideellen Werten?
Kenne ich meine Talente, schätze ich sie und gebe ich ihnen genügend Raum, in dem sie sich entfalten können?
Ein weiteres Venusthema ist Genussfähigkeit und Lebensfreude:
Was bedeutet für mich Sinnesfreude und Lust?
Erlaube ich mir die Annehmlichkeiten des Lebens?
Wie wichtig sind für mich Schönheit, Kunst und kreativer Selbstausdruck?
Was macht mir wirklich Freude?
Sorge ich für mein eigenes Wohl oder erwarte ich es von anderen?
Dieser Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Steinbock statt und bezieht die oben gelisteten Fragen unter anderem auf die Themen Verantwortungsbewusstsein, Klarheit, Integrität, Disziplin, Distanziertheit, Realitätssinn und das rechte Maß.
Sensibel für die rückläufige Venus sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 11° und 27° Steinbock.
Finsternisse
In früheren Kulturen wurden Finsternisse negativ gedeutet.
Mondfinsternisse bedeuteten schlechte Zeiten für das Volk (Mond = Volk), Sonnenfinsternisse waren schlecht für die Herrscher (Sonne = Herrscher), da der zuständige Himmelskörper verdunkelt wurde.
Bei einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond (Emotionen, Unbewusstes, Vergangenheit) zeitweise die Sonne (Bewusstsein, Lebensziel, Gegenwart). Wer schon einmal eine totale Sonnenfinsternis beobachtet hat, kann bezeugen, wie sich das bewusste Leben für kurze Zeit verändert und die Emotionen in den Vordergrund treten. Ergriffenheit, Faszination und Befangenheit sind spürbar. Gefühle, die mit unserem Verstand nichts zu tun haben, trotz des Wissens um die astronomischen Gegebenheiten.
Heutzutage ist die Interpretation objektiver.
Da eine Sonnenfinsternis immer zu Neumond stattfindet, steht dessen Anfangsenergie im Vordergrund. Es ist nicht nur – wie bei jedem Neumond – eine gute Zeit, Neues zu beginnen, sondern das Ereignis kann als eine Aufforderung des Kosmos interpretiert werden, die Energie positiv zu nutzen, um altes, nicht mehr passendes Verhalten zu ändern.
Bei Mondfinsternissen wird der Bewusstwerdungsprozess des Vollmondes für eine Weile unterbrochen. Dadurch können die entsprechenden Mondthemen stark in den Vordergrund treten.
Die Finsternisse werden in den jeweiligen Monatstrends im Zusammenhang mit den aktuellen Konstellationen ausführlicher beschrieben.
26. Mai 2021 – 13h20 MEZ – totale Mondfinsternis auf 05°28‘ Zwilling-Schütze
mit der Sonne am aufsteigenden Mondknoten im Zwilling und Jupiter in den Fischen im Quadrat zur Achse.
Die Zwilling-Schütze-Achse ist sowohl Kommunikations- als auch Bewusstseinsachse. Mit dem Mond am absteigenden Mondknoten und der Beteiligung von Jupiter lenkt sie das Augenmerk auf unsere Werte und Ideale, eventuell auch auf unsere Vorurteile. Die wenn auch weite Konjunktion von Venus und Merkur zur Sonne zielt dabei besonders auf unser Kommunikations- und Beziehungsverhalten im Allgemeinen und im persönlichen Bereich. Mit dem objektiven und neutralen Blick der Zwillingsenergie können alte Muster bewusst gemacht und verändert werden.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 25° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann) bis 22° in veränderlichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze und Fische).
10. Juni 2021 – 12h40 MEZ – ringförmige Sonnenfinsternis auf 19°46′ Zwilling
am aufsteigenden Mondknoten, in Konjunktion mit dem rückläufigen Merkur und im Quadrat zu Neptun.
Sichtbar ist sie in Teilen Ost-Kanadas, im Norden Alaskas und Sibiriens, in Grönland, Island und im Norden Skandinaviens.
Mit einer Finsternis am aufsteigenden Knoten sind wir aufgefordert, Neuland zu betreten, auszuprobieren und dazuzulernen. Mit dem Fokus auf der Zwillingsenergie greift sie die Themen der vorausgegangenen Mondfinsternis auf und wir können uns die Frage stellen, wie klar oder unklar wir in unseren Gedanken und Worten sind und wie sehr wir Verstand und Herz in Einklang bringen können.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 10° bis 30° in veränderlichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze, Fische).
19. November 2021 – 10h00 MEZ – partielle Mondfinsternis auf 27°15‘ Stier-Skorpion
mit der Sonne am aufsteigenden Mondknoten im Skorpion und Jupiter im Wassermann im Quadrat zur Achse.
Der angelegte Konflikt liegt in der fixen Achse in Verbindung mit Jupiter im Wassermann. Das Motto könnte sein: Bewahren und Loslassen. Das Quadrat zu Jupiter und die Mondknotenachse in Zwilling und Schütze stellt auch in dieser Finsternis, wie in allen anderen des Jahres 2021, die Themen Werte, Überzeugungen, Vorstellungen, Vorurteile und Prinzipien in den Vordergrund. Die skorpionale Energie unterstützt uns darin, ehrlich zu sein und unsere wahren Motivationen von bloßen Vorwänden zu unterscheiden. Dabei können Hintergründe erforscht, eigene Schattenseiten erkannt und Feindbilder im Außen entlarvt werden. Das Resultat wäre eine Integrität, die den eigenen Handlungsspielraum erkennt und ausschöpft, ohne andere in die Ohnmacht zu bringen.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 17° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann) bis 12° in veränderlichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze und Fische).
04.Dezember 2021 – 08h33 MEZ – totale Sonnenfinsternis auf 12°20′ Schütze
am absteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Merkur.
Zu beobachten ist sie mit einem hohen Bedeckungsgrad auf dem antarktischen Kontinent und im südlichen Atlantik, etwas abgeschwächt an den Südspitzen der Kontinente Südamerika, Afrika und Australien sowie der neuseeländischen Südinsel.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 10° bis 23° in den veränderlichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze, Fische).
© Jutta Stemmer
Artikel zum Zeitgeschehen
Gedanken zu den Winterzeichen: Steinbock, Wassermann und Fische
Gedanken zu den Frühlingszeichen: Widder, Stier und Zwillinge
Gedanken zu den Sommerzeichen: Krebs, Löwe und Jungfrau
Gedanken zu den Herbstzeichen: Waage, Skorpion und Schütze
Uranus Wechsel vom Widder- in das Stierzeichen
Chirons Eintritt in das Widderzeichen
Saturn im Steinbock
Die Konjunktion von Jupiter und Saturn im Wassermann
Plutos Wechsel von Steinbock nach Wasserman
Saturns und Neptuns Wechsel von Fische nach Widder
Die Weltzeitalter
Die Weltzeitalter
Das sogenannte Große Jahr oder Platonische Jahr entsteht durch die Präzession und bezeichnet die Tatsache, dass im Laufe von ca. 26.000 Jahren der Frühlingspunkt (Aufgang der Sonne am 21.3.) rückwärts durch die Sternbilder der Ekliptik wandert.
Das Weltenjahr wird aufgeteilt in Weltenmonate von ca. 2200 Jahren, die nach dem jeweiligen Sternbild, in dem die Sonne zur Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche aufgeht, benannt werden.
Im Widderzeitalter ca. 2200 v. Chr. ging die Sonne am 21.3. im Sternbild Widder auf.
Zu Beginn des Fischezeitalters um die Wendezeit verschob sich der Sonnenaufgang in das Sternbild Fische.
Einige der „alten“ Wissenschaftler/Philosophen legen mit der Theorie der Weltzeitalter einen Entwicklungsplan der Menschheit zugrunde, der in den Gestirnen eine Analogie findet oder umgekehrt. Wie oben, so unten.
Wenn wir einige Weltzeitalter rückwirkend betrachten, können wir diese aufeinander aufbauende Entwicklung feststellen.
Eine kurze Übersicht über die letzten fünf Perioden mit ihren Errungenschaften und ihrer gesellschaftlichen sowie religiösen Ausrichtung zeigt dies auf.
Bei der zeitlichen Festlegung gehe ich davon aus, dass wir jetzt gerade auf dem Weg Richtung Wassermannzeitalter sind, auch wenn sich der genaue Übergang nicht feststellen lässt. Die Jahreszahlen sind somit als Anhaltspunkt, nicht als genaues Datum zu verstehen.
Im Zwillingezeitalter ca. 6800 – 4600 v. Ch.
waren die Menschen als Nomaden unterwegs. Transportmittel wurden erfunden, die Keilschrift entwickelt und die Religion war vielseitig. Unterschiedliche Götter wurden nebeneinander verehrt.
Im darauf folgenden Stierzeitalter ca. 4600 – 2400 v. Chr.
wurden die Menschen sesshaft, sie begannen mit Viehzucht und Ackerbau. Um ihr Areal zu sichern, erbauten sie Monumente und Bauwerke, wie die chinesische Mauer, die Pyramiden oder Stonehenge. Die Töpferscheibe wurde erfunden und machte eine neue Art der Aufbewahrung möglich.
In der Religion standen die Mutterkulte im Vordergrund. Es war die Blütezeit des Matriarchats und die Göttin wurde in der Natur verehrt.
Im Widderzeitalter ca. 2400 v. Chr. – zur Zeitenwende
verlor das Matriarchat an Bedeutung und das Patriarchat begann, sich zu etablieren. Es war die Zeit der Eroberungen und Kriege z.B. dem Einfall der indogermanischen Völker. Bei Bedarf wurde nicht mehr unbebautes Land urbar gemacht, wenn die Ressourcen zu Ende gingen, sondern besiedeltes Land wurde mit Gewalt erobert und unterworfen. Besonders zum Ende der Ära wurden die männlichen Götter, vor allem die Kriegsgötter, mehr und mehr verehrt.
Sowohl im Stier- als auch im Widderzeitalter spielte die Körperlichkeit eine große Rolle.
Dies verliert sich mit dem beginnenden Fischezeitalter ca. 200 v. Ch. – 2000 n. Ch.
Dem Körper musste entsagt werden, um in das Reich Gottes eingehen zu können. In der nun folgenden Zeit des Monotheismus wurden die Kirchen mächtig. Ihre Heilsbringer und Märtyrer dienten als Vorbild, das aus menschlichem Ermessen nicht erreicht werden kann.
Bereits im zu Ende gehenden Fischezeitalter spüren wir die Vorboten des nun beginnenden Wassermannzeitalters ca. 2000 n. Ch.
Das Weltall wird durch die Erfindung des Fernrohrs im 18. Jahrhundert unermesslich groß. Uranus wird entdeckt, darauf folgen Neptun und Pluto. Es ist die Zeit der Aufklärung, der Rebellionen, der Freiheitskriege und des technischen Fortschritts. Unabhängigkeit und Individualität werden wichtiger. Die Evolutionstheorie, die Quantenphysik und das World Wide Web zeigen bisher unentdeckte Möglichkeiten auf und verbinden Welten miteinander. Alles scheint möglich. Wohin es uns in Kultur, Gesellschaft und Religion führen wird, ist noch offen und kann von uns mitbestimmt werden.
© Jutta Stemmer
Jupiter und Saturn im Wassermann – Meilenstein auf dem Weg ins Wassermannzeitalter
Wir stehen im Moment an einem der großen Übergänge im Zeitgeschehen:
dem Übergang vom Fische- zum Wasserzeitalter. Diese Übergänge finden nicht abrupt, sondern fließend statt und sind von vielen kleineren und größeren Meilensteinen auf dem Weg geprägt. Einer davon ist sicherlich die Konjunktion der Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020 auf 0° Wassermann.
Zyklen zeigen eine aufeinander aufbauende Entwicklung. Das Weltenjahr entspricht einer Philosophie, die unterstellt, dass die Menschheit einem Entwicklungsplan folgt. Es ist unterteilt in zwölf Weltenmonate, den uns bekannten Weltzeitaltern mit einer Dauer von ca. 2200 Jahren, dem größten uns bisher bekannten kosmischen Zyklus.Betrachten wir den Aufbau der Zyklen unseres Sonnensystems vom längsten (den Weltzeitaltern) bis zum schnellsten (dem Sonne-Mond-Zyklus) genauer, so ist eine Hierarchie ersichtlich. Keine wertende, sondern eine, in der die verschiedenen Zyklen unter dem Einfluss eines jeweils größeren stehen. ⇒Grafik
Unter der Schirmherrschaft des Wassermannzeitalters und der momentan aktuellen Zyklen der geistigen Planeten findet auch die Begegnung der beiden Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn statt. Im Moment stehen wir hier:
Die Konstellationen werfen die Frage auf, was wir als Individuen und als Mitglieder einer Gesellschaft dazu beitragen können, um gut in das Wassermannzeitalter zu steuern.
Zeiten des Umbruchs sind spannende Zeiten. Sie bieten Gestaltungsmöglichkeiten und Chancen, etwas auszuprobieren und zu experimentieren. Das Fehlen von Vorbildern lässt viel Spielraum, der verantwortungsbewusst gefüllt werden will. Je nach eigener Persönlichkeit kann dies als anregend oder ängstigend empfunden werden.
Die Jupiter-Saturn-Konjunktion findet alle 20 Jahre statt und markiert einen Generationswechsel.
Des Weiteren begegnen sich die beiden Planeten über einen Zeitraum von 200 Jahren in einem Element, mit kleinen Fluchten ins Nachbarzeichen zu Beginn und Ende des Zyklus. Die unten stehende Tabelle mit den Jahren der jeweiligen Konjunktion verdeutlicht dies und zeigt uns, dass wir eine Erd-Runde beenden und eine Luft-Runde beginnen, just auf 0° Wassermann.
Das Zeichen der Konjunktion zeigt auf, mit welchen Werten, Vorstellungen, Erwartungen sich die jeweilige Generation beschäftigt. Diese Grundenergie wirkt oft lange als unbewusste Prägung in uns, wie ein Fundament, auf dem wir aufbauen. Die jeweils aktuelle Jupiter-Saturn-Konjunktion zeigt einen Teil des momentan vorherrschenden Generationsmodells. Als beispielsweise die in den Jahren 1980/81 Geborenen ins Berufsleben eingetreten sind, prägten sie den Begriff der Work-Life-Balance, einer Waage-Entsprechung. Diese Idee wäre den unter Steinbock Geborenen ab 1961 nicht in den Sinn gekommen. Es war die Zeit der Baby-Boomer und was zählte, waren Leistung und Disziplin und das Ziel, das unter der vorherigen Stier-Generation Aufgebaute zu erhalten.
Um die Frage nach unserem Beitrag bei diesem Wandel beantworten zu können, ist es hilfreich, sowohl die Fische-Energie des zu Ende gehenden Zyklus als auch die Wassermann-Energie näher zu beleuchten sowie die Ausprägungen der Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn in unserer Zeit.
Wenn wir es neutral betrachten, dann war das Fischezeitalter eine Ära der großen Meister, die uns – wieder – mit der spirituellen Komponente des Erdendaseins in Kontakt gebracht haben. Ohne im Detail auf die großen Weltreligionen eingehen zu wollen, so ist die Essenz der Christusenergie die Liebe, u.a. in Form von Empathie und Mitgefühl, die auch im Buddhismus eine tragende Säule darstellt.
Im zu Ende gehenden Fischezeitalter wird also gefragt, wie wir mit der Liebe und dem Mitgefühl uns und anderen gegenüber umgehen und wie weit wir in Kontakt mit unserer spirituellen Seele Sind.
Die destruktiven Ausformungen dieser Energie sind Weltflucht, Hilflosigkeit, Opferrollen, Täuschung, Wegsehen, Scheinwelten und vage Ängste.
Egal, auf welcher Seite wir stehen, eine Prise des Gegenzeichens Jungfrau ist immer hilfreich. Einerseits, um dem Mitgefühl praktische Formen zu geben und sich nicht darin zu verlieren, andererseits, um der Realität ins Auge zu sehen und Schritt für Schritt das Dilemma zu verlassen. Denn immer nehmen wir die Erfahrungen der Vergangenheit in den neu beginnenden Zyklus mit.
Mit welchen Herausforderungen können wir nun im Wassermannzeitalter rechnen?
Was ist die Essenz des Zeichens, wo liegen seine Potenziale und Schwachstellen? Und wie können wir die Fische-Energie in die neue Zeit integrieren?
Wassermann ist ein kollektives Zeichen mit dem Herrscher Uranus, der die eigene Schöpfungskraft und die Individualität in den Vordergrund stellt.
Ein Widerspruch in sich oder die Verbindung zweier Paradoxe.
„Kollektiv“ bedeutet eine verbindende Kraft. Schauen wir uns die Begriffsklärung an, gibt es, je nachdem, ob wir es sozial, ökonomisch oder kulturgeschichtlich betrachten, leicht veränderte Definitionen. Aber es gibt immer eine gemeinschaftliche Ausrichtung, die einem höheren Ziel dient.
Kollektivbewusstsein ist ein soziologischer Begriff für die geistigen Eigenschaften und Werte einer Gesellschaft, wie zum Beispiel Moral, Recht, Gewohnheiten, Sprache, Gewissen, Wissen usw.
Übersetzen wir dies in die Gesellschaft, würde es bedeuten, dass wir als Individuen in einer gleichwertigen und geistigen Verbundenheit stehen.
Im Folgenden stehen die Betrachtung der Wassermann-Energie und einige aktuelle Themen oder bereits existierende Ausformungen im Mittelpunkt.
Sie ist mental ausgerichtet, visionär und revolutionär und legt den Fokus auf Neuschöpfung und Fortschritt.
Wir sprechen heute schon von künstlicher Intelligenz, die Fehlermeldungen verwerten kann, um sich weiter zu entwickeln. Große Fortschritte in der Medizin und in der Technik wurden durch sie errungen, menschliche Kontakte treten dadurch oft in den Hintergrund.
Eine weitere Eigenschaft dieser Energie sind Distanziertheit und Vernetzung, wiederum scheinbar unvereinbar, aber bereits gelebte Praxis in den virtuellen Welten. Man ist miteinander vernetzt, zum Teil ohne sich zu kennen. Dies kann einerseits zu Vereinsamung im realen Leben führen, andererseits kann Distanz überbrückt werden und somit Menschen wie z. B. Familie, Freunde, Gleichgesinnte auch über Entfernungen verbinden.
Wassermann-Energie bedeutet für viele Menschen Freiheit und Freiwilligkeit. Dabei sollte aber immer bedacht werden, inwiefern wir tatsächlich frei sind oder ob wir uns nicht mehr und mehr abhängig von Technologie und Zugehörigkeiten zu bestimmten Gruppen machen, denen wir gerecht werden wollen.
Der technische Fortschritt schenkt uns so viel Freizeit wie nie zuvor.
Doch wie und womit verbringen wir sie? Kennen wir noch unsere Wünsche und Sehnsüchte und wissen, was uns guttut und nährt, oder folgen wir einfach nur modernen Trends?
Anhand dieser Beispiele können wir bereits sehen, wie wichtig eine konstruktiv gelebte Fische-Energie ist, um im beginnenden Wassermannzeitalter nicht in der Distanz oder im Eigensinn zu vereinsamen, sondern das Beste aus den beiden Epochen miteinander in Einklang zu bringen und damit die Neuerungen unserer Zeit gewinnbringend nutzen zu können. Da wir ganz am Anfang stehen, werden wir auch hier immer wieder experimentieren und verwerfen. In einigen Bereichen gelingt es uns aber schon sehr gut, z.B. in der virtuellen Form von Heilkreisen und in dem aufkommenden Bewusstsein, dass alles auch energetisch verbunden ist, nicht nur technisch.
Wenn wir uns diese Verbindungen immer wieder vor Augen führen, können wir ein ganz neues bzw. ein sehr altes Bewusstsein finden. Dazu gehört auch das Wissen, dass wir kosmische Wesen sind, die auf dieser Erde inkarnieren, um irdische Erfahrungen zu sammeln.
Vielleicht kann das zu Dankbarkeit der Natur und dem Körper gegenüber führen, die uns diese Erkenntnisse erst ermöglichen. Beides wurde und wird sowohl im Fischezeitalter als auch in unserer Neuzeit vernachlässigt.
Wenden wir uns nun den beiden Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn zu, die ihren 200-jährigen Erdzyklus beenden und sich zur Wintersonnwende im Wassermannzeichen treffen.
Jupiter und Saturn sind im Jahr 2020 zusammen mit Pluto die Hauptdarsteller in der Astrologie. Wenn Gesellschaftsplaneten in Konjunktion mit geistigen Planeten gehen, werfen sie die Frage auf, wie wir als Gesellschaft zu den kollektiven Themen des jeweiligen Planeten stehen, in diesem Fall zu Macht- und Ohnmacht, Transformation, Integrität, Ehrlichkeit, Wahrheit, Wandlungsfähigkeit und zu Übergängen. Dass auch in weiten Teilen noch der absteigende Mondknoten an den Begegnungen beteiligt war, weist darauf hin, dass Altlasten entsorgt werden wollen, aber auch, dass wir mit Ängsten und Erwartungen konfrontiert werden, die lange zurückliegen.
Da jeder Einzelne Teil der Gesellschaft ist, trifft das auch auf uns als Individuum zu. Saturn bezieht sich dabei auf gesellschaftliche Normen, Richtlinien, Formalitäten, Gesetze, Verordnungen, Einschränkungen, etc. Jupiter steht für Ansprüche und Erwartungen, religiöse und ethische Vorgaben, moralische Werte, Bildung, Wachstum und Grenzenlosigkeit. Das heißt, dass die Auseinandersetzung mit genau diesen Themen dem Neubeginn der Gesellschaftsplaneten im Wassermann vorausgeht.
Dieser Übergang findet vom Steinbock- ins Wassermann-Zeichen statt. Und auch hier baut das Neue auf dem Alten auf und konfrontiert uns damit, ob und wie wir die Steinbock-Energien in unserem Leben und unserem Alltag integriert haben und vor allem in welcher Form. Dazu gehört der Themenkomplex Eigen-Verantwortung, Klarheit, Realitätssinn, Sicht auf das Wesentliche, das rechte Maß usw.
Ein weiterer Übergang, bei dem noch nicht klar ist, wohin wir steuern, der aber nicht außer Acht zu lassen ist, findet in Bezug auf das uns bekannte Gesellschaftssystem des Patriarchats statt, welches am Wanken ist. Aus der erinnerbaren Geschichte sind uns bis jetzt nur zwei Gesellschaftssysteme bekannt: das Patriarchat unserer Zeit und das vorangegangene Matriarchat. Wer sich näher dafür interessiert, findet eine Zusammenfassung der wesentlichen Unterschiede in dem Artikel „Saturn im Steinbock“.
Eine neue Ordnung ist gerade im Entstehen begriffen. Gesellschaftliches Wirken orientiert sich immer an den Werten des zugrunde liegenden Systems. Heide Göttner-Abendroth hat darüber ein interessantes Buch geschrieben „Der Weg zu einer egalitären Gesellschaft“, einem Prinzip, das sowohl dem Wassermannzeitalter als auch der Luft-Ära der Gesellschaftsplaneten entspricht und eventuell sogar eine alte Ordnung wiederherstellt. Denn Jupiter und Saturn waren in der klassischen Astrologie je einem weiblichen und einem männlichen Zeichen zugeordnet (Schütze und Fische sowie Steinbock und Wassermann). Nach der Entdeckung der kollektiven Planeten war diese Symmetrie immer noch gewahrt. Denn Jupiter blieb im männlichen Zeichen Schütze, Saturn im weiblichen Zeichen Steinbock. Das Ungleichgewicht besteht darin, dass in der griechischen Mythologie, einer Zeit, in der das Patriarchat immer stärker wurde, Saturn eine männliche Gottheit darstellt, obwohl er eindeutig weibliche Zeichen und Insignien aufweist. Spätestens ab dieser Zeit ist ersichtlich, dass das Gleichgewicht ins Wanken gerät und Gesellschaft männlich definiert wird.
Eine Bestandaufnahme dessen, was ist, ist oft hilfreich, um zu sehen, was in eine neue Zeit mitgenommen werden will, was sich verabschieden darf und welche neuen Ideen oder Formen vorstellbar sind.
Der Archetyp Saturn ist neutral betrachtet eine innere Instanz, die uns mit den Werten Durchhaltevermögen, Leistungsvermögen, Verantwortungsbereitschaft, Realitätssinn, Disziplin, Reduktion auf das Wesentliche, Stabilität, Struktur und Klarheit ausstattet. Er ist der Hüter der Schwelle, der letzte Planet, der ohne Hilfsmittel von der Erde aus sichtbar ist. Diese Schwellen finden wir in den Lebensübergängen (Geburt, Pubertät, Erwachsensein, Altern, Tod, aber auch Mutter-/Vaterschaft, gesellschaftliche Position, Arbeitseintritt). Und er ist die Instanz, die uns eine irdische Verankerung schenkt, um nicht in den Weiten des Kosmos verloren zu gehen.
Formen, die wir aufgrund des darunterliegenden patriarchalen Wertesystems kennen (links), stehen mögliche neue Formen gegenüber (rechts), die dem gleichen Prinzip entsprechen und als Anregung dienen wollen. Womit wir besonders in Resonanz gehen, hängt unter anderem ab von den eigenen Anlagen und Prägungen, dem familiären und gesellschaftlichen Hintergrund und der Zeitqualität, in der wir zur Welt kamen.
Auch für Jupiters Themen können wir dieses Gedankenexperiment anwenden. Hier liegt der Fokus auf Ethik, Moral, Bildung, Horizonterweiterung, Sinnfindung, Vertrauen, Expansion, Fülle, Gerechtigkeit, Religion, Glauben, Anbindung und Rückverbindung.
Anhaltspunkte für alte und neue Formen sind:
Jupiters Wunsch nach Horizonterweiterung ist der Grundstein, um sich auch gern mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen. Hier stellt sich die Frage, wann er die Neugierde (Gegenzeichen Zwilling) an einer andersartigen Betrachtung/Herangehensweise verloren hat und diese sogar abwertet und verurteilt.
Die Begegnung von Jupiter und Saturn auf 0° Wassermann findet am 21. Dezember 2020 um 19h18 statt, dem Tag der Wintersonnwende. Bereits Saturns Eintritt in den Steinbock im Jahr 2018 fand zu diesem Schwellenfest statt. In alten Riten dient diese Zeit, in dem sich die Lichtverhältnisse verändern, dazu, auf einen vollendeten Jahreslauf zurück zu blicken und in Dankbarkeit dem Feuer zu übergeben, was für die weitere Entwicklung nicht mehr nötig ist. In dieser dunkelsten Nacht wird das Sonnenkind wiedergeboren und ein neuer Zyklus beginnt. Im beginnenden Wassermannzeitalter könnte dies der Zyklus der Erkenntnis sein.
Ab Mitte Dezember 2020 könnten bereits erste Anzeichen einer Veränderung sichtbar werden. Bis wir erkennen und spüren, wohin die Reise führt, wird es sicher noch einige Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern. Denn wir sprechen hier von größeren Zyklen, die neu beginnen. Und jeder Zyklus endet und beginnt mit einem Dunkelmond, einer Phase, in der das Neue zwar erspürt, aber noch nicht wirklich gesehen werden kann. Aber der Umschwung findet definitiv statt und es ist auch an uns, zu sehen, wie wir gut in die neue Zeit kommen. Ihr Versprechen liegt in den Möglichkeiten des Wassermannzeichens. Seine Position im Tierkreis gibt uns Aufschluss darüber, wohin wir in den nächsten Jahrzehnten, ja sogar Jahrhunderten steuern können. Sein Herrscher Uranus ist die reine Schöpferkraft. Als kollektives Zeichen stellt er eine gemeinsame Sache oder ein übergeordnetes Anliegen in den Vordergrund. Zusammengefasst wäre das, Individualität und Solidarität zu leben und geistige sowie gleichwertige Verbundenheit zu spüren, eventuell der Beginn einer egalitären Gesellschaft.
© Jutta Stemmer
Jahresthemen 2020
Für die himmlischen Konstellationen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten. Sie sind nicht für jeden gleichermaßen spürbar. Das liegt unter anderem an den individuellen Faktoren, die im eigenen Horoskop angesprochen sind, an den gegenwärtigen Lebensumständen des Einzelnen sowie an seinen Erfahrungen und Anschauungen. Wenn eigene Horoskopfaktoren in Resonanz mit Mundanthemen stehen, fühlen wir uns als Individuum aufgerufen, in irgendeiner Form an der Gestaltung mitzuarbeiten. Ansonsten erleben wir die Auswirkungen oft über Personen in unserem Umfeld oder über gesellschaftliche Strömungen.
Aber für alle Menschen ist auf die eine oder andere Art eine allgemeine Stimmung spürbar, eine des Ab- oder Aufbruchs, des Festhaltens oder des Wandelns, der Unsicherheit oder der Euphorie, je nach Temperament, persönlicher Einstellung und momentaner Lebenssituation.
Die folgenden Auslegungen sind als Anregung gedacht, um einen konstruktiven Umgang mit der Zeitqualität zu finden.
Das Horoskop für das Jahr 2020
weist eine Steinbockballung auf mit Merkur im Trigon zu Uranus. Dies kann als Möglichkeit verstanden werden, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Im besten Fall, Werte, Rituale und Regeln, die sich bewährt haben, zu erhalten und falls nötig in eine neue Form zu bringen. Da Merkur der Planet des Lernens, der Kommunikation und des Austausches ist, kann der Abschied von alten fixen Vorstellungen notwendig sein, um neuen Konzepten Raum zu geben. Die Wassermannvenus legt den Fokus auf ein gleichwertiges Miteinander und im Halbsextil zu Mond-Neptun in den Fischen wird die Herausforderung darin bestehen, bei aller Technologie und immer innovativeren Medien gefühlvolle und empathische Kontakte nicht zu vernachlässigen.
01. Januar 2020 00h00 in München
In der Kürze:
Die Hauptakteure des Jahres 2020 sind Jupiter, Saturn und Pluto in unterschiedlichen Konstellationen.
Im Laufe des Jahres treffen die beiden Gesellschaftsplaneten auf Pluto im Steinbock. Am 12. Januar Saturn, am 5. April, 30. Juni und 12. November folgt ihm Jupiter.
Im Dezember wandern dann Saturn am 17. und Jupiter am 19. in den Wassermann und treffen am 21. zur Wintersonnwende aufeinander. Damit beginnt ein 200-jähriger Zyklus der beiden Gesellschaftsplaneten im Element Luft.
Aufgrund der elliptischen Umlaufbahn Plutos lassen sich seine Zyklen nicht genau berechnen. Die letzte Saturn-Pluto-Konjunktion war im Jahr 1982 auf 27° Waage, die nächste wird in den Jahren 2053/54 auf 13°/14° Waage stattfinden.
Da Saturn in seiner Funktion als Gesellschaftsplanet oft einem konservativen Kurs folgt und Pluto in seiner Eigenschaft als Kollektivplanet und transformatorischen Kraft Entwicklung in den Vordergrund stellt, finden wir bei den Konjunktionen oft wichtige gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen und Entwicklungen. Dass sie sich nicht ausschließlich auf die Zeit der Konjunktion begrenzen, sondern einen Zeitraum umfassen, ist damit selbstverständlich.
Der Jupiter-Pluto-Zyklus dauert ca. 12 – 14 Jahre. Die Themen Bildung, Religion und Wachstum im gesellschaftlichen Bereich stehen hier im Fokus.
Zyklen, Ingresse, Rückläufigkeiten und Finsternisse
Saturn Konjunktion Pluto
12. Januar 2020 22°46′ Steinbock
Seit Plutos Eintritt in den Steinbock im Jahr 2009 werden wir vermehrt mit Themen der Autorität, der Verantwortung uns und anderen gegenüber, dem konstruktiven Umgang mit Macht und unserer eigenen Integrität sowohl im persönlichen als auch im gesellschaftlichen Umfeld konfrontiert. Mit den sieben Quadraten von Uranus zu Pluto in den Jahren 2012 bis 2015 wurden wir verstärkt darauf hingewiesen, dass es an der Zeit ist, einen neuen Umgang mit diesen Themen zu finden, damit Wachstum und Erneuerung stattfinden können. Der Eintritt Saturns in den Steinbock im Dezember 2018 rückte dann den gesellschaftlichen Wandel immer mehr in den Fokus.
Wenn nun Saturn als Gesellschaftsplanet und Pluto als kollektive erneuernde Kraft zusammentreffen, haben wir die Möglichkeit, klar zu sehen, wo wir stehen als Mitglied einer Gesellschaft, für die wir verantwortlich sind. Wenn wir den Bogen noch weiter spannen und Pluto als höhere Oktave des Mars betrachten, dann tragen wir mit unserem persönlichem Handeln oder Nicht-Handeln dazu bei, wie sich unsere Gesellschaft verändert. Dabei ist, ganz im Sinne von Saturn, jeder einzelne Schritt wichtig. D.h. jeder da, wo er ist, und das, was er kann. Ohne nach großen Zielen zu streben, sondern ganz banal im alltäglichen Leben.
Je nachdem, wo wir uns in diesem Prozess wiederfinden, werden die Auswirkungen sehr unterschiedlich ausfallen und spürbar sein.
Halten wir nach wie vor an Altem und vor allem Überholtem fest, wird uns das immer schwerer fallen, und wir werden viel Energie brauchen, um dieses Verhalten aufrechthalten zu können.
Gehen wir unbewusst durchs Leben, ohne uns um die Konsequenzen unseres Handelns zu kümmern, könnte das auf uns zurückfallen.
Liegt unserem Handeln und Wirken ein persönliches Wertesystem zugrunde, das sowohl dem eigenen Wohl als auch dem Gemeinwohl nützt, wird uns dieser Wandel wahrscheinlich leichter fallen, auch wenn es manchmal mühsam erscheint.
Jupiter Konjunktion Pluto
05. April 2020 24°23′ Steinbock
30. Juni 2020 24°06′ Steinbock
12. November 2020 22°51′ Steinbock
Bei den Konjunktionen von Jupiter mit Pluto vollziehen sich die oben beschriebenen kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungsprozesse in erster Linie in den Bereichen Bildung, Religion, Ethik/Moral und Wachstum. In den westeuropäischen Staaten wird vor allem die Integration der neu zugewanderten Bürger mit ihren uns fremden Werten eine Herausforderung sein, die nur mit beiderseitigem Respekt möglich sein wird.
Das Thema Bildung steht auch schon länger im Brennpunkt. Die neuen Generationen fühlen sich in den bestehenden Schulsystemen nicht nur nicht wohl, sie können zum Teil ihr Potenzial nicht leben, da die Systeme etwas von ihnen verlangen, was sie nicht leisten können und was ihrer Kreativität nicht förderlich ist. Die spürbare Frustration bei Schüler/-innen und Lehrkräften zeigt uns, dass etwas verändert werden will. Gleichzeitig befinden wir uns zyklisch gesehen in der Konjunktion ganz am Beginn von etwas Neuem. Da wir es mit drei Konjunktionen zu tun haben, wird auch hier noch einiges an Ausprobieren nötig sein.
Periodisch betrachtet stehen wir in beiden Fällen (Saturn/Pluto und Jupiter/Pluto) ganz am Beginn eines 13- bzw. 33-jährigen Zyklus.
Jupiter Konjunktion Saturn
21. Dezember 2020 0°29′ Wassermann
Die Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann ist gleichzeitig der Beginn einer 200-jährigen Luftrunde der beiden Gesellschaftsplaneten. Jupiter und Saturn treffen im Abstand von 20 Jahren aufeinander. Dies geschieht für den Zeitraum von 200 Jahren je in einem Element, manchmal mit einem Ausreißer oder Anreißer zum Ende der Periode.
Zur Veranschaulichung die letzten 4 Zyklen: Sie fanden statt in den Jahren / im Zeichen:
Generell spricht man in der Astrologie davon, dass die Generation von einer Konjunktion zur nächsten die Werte des jeweiligen Zeichens achtet und als natürliche Voraussetzung sieht, um sich in einer Gesellschaft oder Gemeinschaft zu etablieren. Dies kann u.a. eine Erklärung für Generationskonflikte sein, aber auch dafür, dass wir momentan in einem größeren gesellschaftlichem Umbruch leben. Auch kann die Konjunktion der Gesellschaftsplaneten auf 0°29′ Wassermann einen weiteren Meilenstein auf dem Weg ins Wassermannzeitalter darstellen.
Jupiters Wechsel in den Wassermann
19. Dezember 2020 – 28. Dezember 2021
Saturns Wechsel in den Wassermann
22. März 2020 – 30 Juni 2020
17. Dezember 2020 – 06.März 2023
Beide Gesellschaftsplaneten stehen ab Ende 2020 im Wassermann, Saturn schon mit einem kurzen Intermezzo im Frühling.
Die Wassermannenergie ist visionär, revolutionär und kollektiv.
Mit Saturn und Jupiter in diesem Zeichen bleibt eine Betrachtung des Kollektivbewusstseins unserer Gesellschaft nicht aus. D.h. welches sind die geistigen Eigenschaften und Werte unserer Gemeinschaft, z.B. in Bezug auf Moral, Recht, Sprache, kulturelle Gewohnheiten usw.
Betrachten wir den Begriff des Kollektivs, der ja eine gemeinschaftliche Ausrichtung zur Grundlage hat oder einem höheren Ziel dient, stellt sich wiederum die Frage, wo wir diesbezüglich stehen?
Vernetzung versus Vereinzelung? Um nur zwei Beispiele zu nennen: Die neuen Medien bieten beides in einem. Wir können auf einer virtuellen Ebene vernetzt sein und trotzdem vereinsamen. Wir nutzen künstliche Intelligenz und verlieren menschliche Kontakte.
Abgesehen von ihrem Status als Gesellschaftsplaneten, die Recht und Regeln, Ethik und Moral vorgeben, spornt Jupiter zu immer mehr Wachstum an, während Saturn das positiv beschränkende System darstellt. Arbeiten Jupiter und Saturn Hand in Hand, kann der Umgang unserer Gesellschaft mit Technologie, Fortschritt, Vernetzung und Vereinzelung, Individualisierung und Gemeinschaftsgeist neue, verbindende Wege gehen.
Rückläufigkeiten
Rückläufigkeit eines Planeten entsteht dann, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Kreisbahn schneller als ein anderer Planet ist und diesen überholt. Dann scheint sich dieser Planet von der Erde aus gesehen rückwärts zu bewegen.
Es ist eine gute Zeit, um innezuhalten und den bisher zurückgelegten Weg noch einmal – rückwärts – zu gehen und dabei vielleicht Dinge zu entdecken, die wir bei unserem forschen Vorwärtsschreiten übersehen haben. Dabei finden wir oft auch zu einer anderen Betrachtungsweise.
Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.
In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist es eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.
Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Dennoch gibt sie uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.
Rückläufiger Merkur
17. Februar – 10. März 2020
18. Juni – 12. Juli 2020
14. Oktober – 03. November 2020
Merkur ist der Planet der Kommunikation, des Wissens, des Handels und des Verkehrs.
Da es während seiner Rückläufigkeit häufig zu Missverständnissen kommt, ist es ratsam, immer wieder nachzufragen, ob wir richtig verstanden wurden.
Die Rückläufigkeit richtet den Fokus in die Vergangenheit. Es ist daher nicht zweckmäßig, große Schritte nach vorne zu machen, wie zum Beispiel Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu forcieren, sondern man sollte nach Möglichkeit die jeweilige Sache nochmals überprüfen und von verschiedenen Seiten Informationen einholen. Manchmal lassen sich Abschlüsse, Ein- oder Verkäufe nicht vermeiden. Dann kann es hilfreich sein, sie zusätzlich von einer unabhängigen Person begutachten zu lassen.
Nicht alle Menschen gehen in gleicher Weise mit dem rückläufigen Merkur in Resonanz. Personen mit rückläufigem Merkur im Geburtshoroskop kennen die Themen, deshalb sind die Auswirkungen der Rückläufigkeit für sie oft nicht so spürbar oder im Gegenteil sogar förderlich.
Sensibel für den rückläufigen Merkur sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten
im Februar/März zwischen 28° Wassermann und 12° Fische,
im Juni/Juli zwischen 05° und 15° Krebs,
im Oktober/November zwischen 25° Waage und 12° Skorpion
Rückläufige Venus
13. Mai – 25. Juni 2020
Der gleichmäßige Zyklus der rückläufigen Venus (er verschiebt sich im 8-Jahresrhythmus um 2°) gibt uns die Gelegenheit, gleiche Themen (Häuser oder Planeten) immer wieder zu betrachten.
Überprüft werden zum einen Beziehungen und Freundschaften in all ihren Facetten:
Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um und wie lasse ich mich behandeln?
Wie wertvoll erachte ich mich im Vergleich zu anderen?
Was erwarte ich von einer Freundschaft und wie viel bin ich bereit zu geben?
Nehme ich den anderen in seiner Eigenart wahr oder so, wie ich ihn mir wünsche?
Kann ich faire Kompromisse schließen?
Oft werden wir in dieser Zeit mit Altlasten oder Wunschdenken aus vergangenen Beziehungen konfrontiert und können in der Rückschau herausfinden, wie für uns eine ideale Beziehung/Freundschaft in der Zukunft aussehen kann.
Das zweite große Thema berührt unsere Talente und Ressourcen mit den Fragen:
Wie behandle ich meinen Körper? Pflege ich ihn, treibe ich Raubbau, höre ich auf seine Signale?
Wie ist mein Umgang mit Geld und materiellen wie ideellen Werten?
Kenne ich meine Talente, schätze ich sie und gebe ich ihnen genügend Raum, in dem sie sich entfalten können?
Ein weiteres Venusthema ist Genussfähigkeit und Lebensfreude:
Was bedeutet für mich Sinnesfreude und Lust?
Erlaube ich mir die Annehmlichkeiten des Lebens?
Wie wichtig sind für mich Schönheit, Kunst und kreativer Selbstausdruck?
Was macht mir wirklich Freude?
Sorge ich für mein eigenes Wohl oder erwarte ich es von anderen?
Dieser Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Zwilling statt und bezieht die oben gelisteten Fragen unter anderem auf die Themen Kontaktfreude, Distanz, Unverbindlichkeit, Wertfreiheit, geistige Freundschaften, Vielseitigkeit, Kommunikationsmuster.
Sensibel für die rückläufige Venus sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 5° und 22° Zwilling.
Rückläufiger Mars
10. September – 14. November 2020
Mars steht für Energie, Handlung, Tatkraft, Aktivität, Entscheidungen, Durchsetzungsfähigkeit, Aggression, Konflikte, Wut und für unser Immunsystem.
Während der rückläufigen Phase kehrt sich diese ansonsten extrovertierte Kraft nach innen. Eine gute Zeit, um das eigene Verhalten in Bezug auf die genannten Themen zu überprüfen. In dieser Zeit werden wir in unserem Aktionismus gebremst. Das gibt uns Gelegenheit, zu entscheiden, ob die Schritte, die wir gegangen sind, in die richtige Richtung geführt haben oder ob Korrekturen nötig sind. Dabei können Entscheidungsfindungen oder Handlungen verzögert oder behindert werden und uns ein Gefühl der Stagnation geben.
Oft werden wir in dieser Zeit auch mit schon länger zurückliegenden Taten und Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Wenn wir erkennen, was uns an einen bestimmten Punkt geführt hat, können wir die Aufgabe annehmen, ohne uns in der Vergangenheit und dem „wenn“, „dann“, „hätte“, „wäre“, usw. zu verlieren. Dann sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen für den Augenblick zu treffen.
Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass bisher verdrängte Konflikte und Aggressionen aufbrechen und geklärt werden wollen.
Generell werden wir aufgefordert, auf unseren Energielevel zu achten, der in Zeiten des rückläufigen Mars oft nicht so hoch ist wie sonst. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit durchaus dankbar für ein wenig Unterstützung und freut sich, wenn wir uns – und andere – nicht überfordern.
Besonders für aktive Menschen, die Wert auf Schnelligkeit und Leistung legen, ist diese Zeit des Innehaltens eine große Herausforderung. Hilfreich kann es sein, den Fokus nicht so sehr auf die Stagnation zu legen, sondern auf die Möglichkeit, zurückzuschauen, zu prüfen, und zu korrigieren, um danach wieder mit neuer Kraft vorwärtszuschreiten.
Der Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Widder statt und die damit verbundenen Themen können beinhalten: den Umgang mit Kraft, Herausforderungen, Konflikten und Aggression, Mut, Selbstbestimmtheit, Rücksichtslosigkeit.
Sensibel für den rückläufigen Mars sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 15° und 29° Widder.
Finsternisse
In früheren Kulturen wurden Finsternisse negativ gedeutet.
Mondfinsternisse bedeuteten schlechte Zeiten für das Volk (Mond = Volk), Sonnenfinsternisse waren schlecht für die Herrscher (Sonne = Herrscher), da der zuständige Himmelskörper verdunkelt wurde.
Bei einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond (Emotionen, Unbewusstes, Vergangenheit) zeitweise die Sonne (Bewusstsein, Lebensziel, Gegenwart). Wer schon einmal eine totale Sonnenfinsternis beobachtet hat, kann bezeugen, wie sich das bewusste Leben für kurze Zeit verändert und die Emotionen in den Vordergrund treten. Ergriffenheit, Faszination und Befangenheit sind spürbar. Gefühle, die mit unserem Verstand nichts zu tun haben, trotz des Wissens um die astronomischen Gegebenheiten.
Heutzutage ist die Interpretation objektiver.
Da eine Sonnenfinsternis immer zu Neumond stattfindet, steht dessen Anfangsenergie im Vordergrund. Es ist nicht nur – wie bei jedem Neumond – eine gute Zeit, Neues zu beginnen, sondern das Ereignis kann als eine Aufforderung des Kosmos interpretiert werden, die Energie positiv zu nutzen, um altes, nicht mehr passendes Verhalten zu ändern.
Bei Mondfinsternissen wird der Bewusstwerdungsprozess des Vollmondes für eine Weile unterbrochen. Dadurch können die entsprechenden Mondthemen stark in den Vordergrund treten.
Die Finsternisse werden in den jeweiligen Monatstrends im Zusammenhang mit den aktuellen Konstellationen ausführlicher beschrieben.
10. Januar 2020 – 20h10 MEZ – partielle Mondfinsternis auf 19°56‘ Krebs-Steinbock
mit Merkur, Jupiter, Saturn und Pluto an der Sonne am absteigenden Mondknoten im Steinbock.
Die Mondfinsternis ereignet sich zwei Tage vor der exakten Saturn-Pluto-Konjunktion und greift die oben beschriebenen Themen dazu auf. Auffällig sind die starke Steinbockbetonung am Sonnenpol mit Saturn im eigenen Zeichen und der allein stehende Krebsmond (auch im eigenen Zeichen) am aufsteigenden Mondknoten. Ein Ungleichgewicht, das uns Hinweise darauf gibt, wie wichtig es ist, den Mondkräften wie Empathie, Einfühlungsvermögen, Gefühlsausdruck Geborgenheit, Nähe und Zugehörigkeit einen neuen Ausdruck zu verleihen. Damit kann ein Ausgleich geschaffen werden zu den oft anstrengenden Herausforderungen der gegenwärtigen Zeit, in der Verantwortungsbewusstsein, Konzentration, Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Integrität im Vordergrund stehen. Im besten Fall wird uns bewusst, dass wir die Verantwortung für unser Wohlbefinden selbst tragen und wie wir uns darum kümmern können. Dabei werden wir als erwachsene Mitglieder einer Gesellschaft immer wieder den Mittelweg finden, unsere Bedürfnisse mit den Anliegen einer Gemeinschaft in Einklang zu bringen.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 02° – 25° in kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage, Steinbock).
5. Juni 2020 – 21h24 MEZ – partielle Mondfinsternis auf 15°38‘ Zwillinge-Schütze
mit der rückläufigen Venus an der Sonne am aufsteigenden Mondknoten und im Quadrat zu Mars in den Fischen.
Die Mondfinsternis lenkt das Augenmerk auf unsere Werte und Ideale, eventuell auch auf unsere Vorurteile. Die Konjunktion der rückläufigen Venus an der Sonne bezieht dabei besonders unser Beziehungsverhalten im Allgemeinen und im persönlichen Bereich ein. Mit dem objektiven und neutralen Blick der Zwillingsenergie können besonders in der Rückschau alte Muster bewusst und verändert werden. Obwohl der Fischemars in einer Spannungsfigur eingebunden ist, kann er uns in diesem Prozess unterstützen. Er steht für einfühlsames Handeln, das wir uns und anderen angedeihen lassen können.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 10° in veränderlichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze, Fische) bis 5° in kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage, Steinbock).
21. Juni 2020 – 08h40 MEZ – ringförmige Sonnenfinsternis auf 0°20′ Krebs
am aufsteigenden Mondknoten in den Zwillingen und im Quadrat zu Mars in den Fischen.
Sichtbar ist sie im westlichen Kongo, im Sudan, in Äthiopien und Eritrea, im Jemen, dem südlichen Saudi-Arabien, im Oman, im Süden Pakistans und im Norden Indiens bis zur Grenze zu China und in Taiwan.
Mit einer Finsternis am aufsteigenden Knoten sind wir aufgefordert, Neuland zu betreten, auszuprobieren und dazuzulernen. Der Fokus liegt auf der Krebsenergie und dabei können wir uns folgende Fragen stellen:
Kenne ich meine wahren Gefühle und Bedürfnisse, gestehe ich sie mir zu und bin ich bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen?
Kann ich gut für mich sorgen oder stelle ich Versorgungsansprüche an andere?
Was ist meine Motivation, anderen zu helfen und mich um sie zu kümmern?
Leiste ich Hilfe zur Selbsthilfe oder ist es ein Mittel, um die Nähe zu anderen zu sichern?
Auch bei dieser Finsternis ist der Fischemars beteiligt und kann bestenfalls die Erkenntnisse in die Tat umsetzen.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 25° in veränderlichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze, Fische) bis 5° in kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage, Steinbock).
30. November 2020 – 10h42 MEZ – partielle Mondfinsternis auf 08°40′ Zwilling-Schütze
mit der Sonne am absteigenden und dem Mond am aufsteigenden Mondknoten.
Die Themen der Mondfinsternis vom Januar finden eine Neuauflage in Bezug auf unsere Wertvorstellungen und Ideale oder auch unsere Vorurteile, die mit dem objektiven und neutralen Blick der Zwillingsenergie klar erkannt werden können und die inhaltlich in der folgenden Sonnenfinsternis aufgegriffen werden.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 05° – 25° in den veränderlichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze, Fische).
14. Dezember 2020 – 17h13 MEZ – totale Sonnenfinsternis auf 23°08′ Schütze
am absteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Merkur und im Trigon zu Mars im Widder.
Zu beobachten ist die Finsternis über dem Pazifik östlich von Französisch-Polynesien, an der chilenischen Küste, über den Steppen Argentiniens, fast im gesamten Südatlantik und an der namibischen Küste.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 15° – 28° in den veränderlichen Zeichen (Zwilling, Jungfrau, Schütze, Fische).
© Jutta Stemmer