Jahresthemen 2023

 

Für die himmlischen Konstellationen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten. Sie sind nicht zu jeder Zeit für jeden gleichermaßen spürbar. Das liegt unter anderem an den individuellen Faktoren, die im eigenen Horoskop angesprochen sind, an den gegenwärtigen Lebensumständen des Einzelnen sowie an seinen Erfahrungen und Anschauungen. Wenn eigene Horoskopfaktoren in Resonanz mit Mundanthemen stehen, fühlen wir uns als Individuum aufgerufen, in irgendeiner Form an der Gestaltung mitzuarbeiten. Ansonsten erleben wir die Auswirkungen oft über Personen in unserem Umfeld oder über gesellschaftliche Strömungen.

Aber für alle Menschen ist auf die eine oder andere Art eine allgemeine Stimmung spürbar, eine des Ab- oder Aufbruchs, des Festhaltens oder des Wandelns, der Unsicherheit oder der Euphorie, je nach Temperament, persönlicher Einstellung und momentaner Lebenssituation.

Die folgenden Auslegungen sind als Anregung gedacht, um einen konstruktiven Umgang mit der Zeitqualität zu finden.

 

Da die Weichen weiterhin auf Neubeginn stehen und die Zyklen aufeinander aufbauen, möchte ich noch einmal kurz in die Rückschau gehen:

Die Jahre 2018 bis 2020 waren stark geprägt von der Energie des Steinbocks (Element Erde), mit Jupiter, Saturn, Pluto und dem rückläufigen Mondknoten in diesem Zeichen.

Sowohl Jupiter als auch Saturn haben in diesem Zeitraum einige Ausflüge ins Wassermannzeichen (Element Luft) unternommen, aber erst im Dezember 2020 fand der endgültige Umschwung statt. Zur Wintersonnwende, am 21. Dezember 2020, endete mit der Konjunktion von Jupiter und Saturn im Wassermann eine 200-jährige Ära der beiden Gesellschaftsplaneten im Element Erde und der Luftzyklus begann.  
⇒  Artikel „Jupiter und Saturn auf dem Weg ins Wassermannzeichen“

Die Themen der Jupiter-Saturn-Konjunktion im Wassermann begleiteten uns das gesamte Jahr 2021 über. Zudem machten Jupiter und Saturn Quadrate mit Uranus, dem Herrscher des Wassermannzeichens, die auch noch im Jahr 2022 mehrmals im 1° Orbis waren.

Neu war im Jahr 2022 die Konjunktion von Jupiter mit Neptun im Fischezeichen.
Das heißt, zu dem sich immer weiter manifestierenden Element Luft kam die Wasserenergie und sorgte für einen Gegenpol. Denn ein Überfluss an Luft kann kalt und abweisend werden. Das Element Wasser dagegen repräsentiert die Welt der Gefühle und Emotionen, Offenheit, Sensitivität, Nähe, Empathiefähigkeit, Phantasie und Träume.

 

Betrachten wir nun die Zyklen, Ingresse, Rückläufigkeiten und Finsternisse des Jahres 2023 

 

Ingresse der Gesellschafts- und Kollektivplaneten

In Bezug auf die Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn in den jeweiligen Zeichen stellt sich die Frage, wo wir hinsichtlich der geistigen Eigenschaften und Werte unserer Gemeinschaft stehen. Bei Saturn beispielsweise in Bezug auf Recht und Regeln, auf das rechte Maß, auf ein verantwortliches Miteinander und das Bewusstsein, Teil der Gesellschaft zu sein.

Für Jupiter beziehen sich die Themen vor allem auf Ethik, Bildung, Moral, Recht, Sprache und kulturelle Gewohnheiten.

Jupiter spornt zu immer mehr Wachstum an, während Saturn das – oft positiv – beschränkende System darstellt. Arbeiten Jupiter und Saturn Hand in Hand, kann der Umgang unserer Gesellschaft mit Technologie, Fortschritt, Vernetzung, Individualisierung und Gemeinschaftsgeist neue, verbindende Wege gehen.

 

Saturn beendet seinen Lauf durch das Zeichen Wassermann und wechselt am 07. März in das Fische-Zeichen.

Wassermann ist ein mental-geistig ausgerichtetes Luftzeichen und verbindet auf den ersten Blick gegensätzliche Komponenten:
Zum einen ist diese Energie revolutionär, fortschrittlich und legt großen Wert auf die individuelle Freiheit und Gleichwertigkeit. Zum anderen ist sie kollektiv und damit auf eine Gemeinschaft ausgerichtet. Eine der Fragen, mit denen wir uns zurzeit beschäftigen sollten, könnte lauten: Wie lassen sich diese beiden Gegensätze – Individualität und Kollektiv – verbinden? Das Bestreben könnte beispielsweise sein, die eigenen individuellen Kräfte zu kennen und in eine Gemeinschaft einzubringen.

Mit einem Gesellschaftsplaneten in der visionär nach vorne gerichteten und kollektiven Energie des Wassermanns können wir uns bestenfalls daran orientieren, dass der Fortschritt nicht nur dem Individuum, sondern einer Gemeinschaft nützlich ist. Der Umgang mit den oben beschriebenen Eigenschaften des Wassermannzeichens steht auf dem Prüfstand. Saturn fordert Integrität und Eigenverantwortung.

Das Zeichen Fische ist neben dem Wassermann das zweite kollektive Zeichen.

Vertritt Wassermann den Geist, so richtet sich die Aufmerksamkeit der Fische auf das Fühlen. Dieses Zeichen befähigt uns zu bedingungsloser Liebe. Seine verbindende Energie entsteht aus dem Wissen, dass es kein Getrenntsein gibt. Hieraus wiederum entsteht das Vertrauen, sich aufgehoben fühlen zu dürfen.

Im Alltag steht das Fischezeichen für Intuition, Mitgefühl, Liebesfähigkeit, Friedfertigkeit und in seinen schwierigen Formen für Weltflucht, das Übernehmen von Opferrollen, Täuschung, Illusion, Wegsehen, Scheinwelten und vage Ängste.

Wie immer kann das Gegenzeichen Jungfrau Hilfestellung geben, wie wir die Fischeenergie konstruktiv einsetzen können. Eine Möglichkeit wäre es, sich nicht im „Mit-Gefühl“ zu verlieren, sondern zu überlegen, wie wir empathisch bleiben können, ohne zum Opfer zu werden, wie wir praktische Hilfe leisten können, die den anderen in die eigenen Kraft bringt, oder was wir selbst konkret brauchen, um im Vertrauen bleiben zu können. Die Ressourcen des Jungfrauzeichens nutzen wir, wenn wir uns am Alltäglichen orientieren, Routinen etablieren und darauf achten, was uns oder einem System förderlich ist oder was es schädigt bzw. krank macht. Das hilft uns, nicht in Idealen, Phantasien, Vorstellungen, Erwartungen oder Wunschdenken zu verharren, sondern alltagstaugliche Lösungen zu finden.

 

Jupiter wandert am 16. Mai vom Widder- in das Stierzeichen und bleibt dort für den Rest des Jahres.

Das Zeichen Widder repräsentiert die Kraft des Impulses, des Neuanfangs und der Initiative. Nach den beiden kollektiven Zeichen steht es für die Vereinzelung, die notwendig ist, damit ein Individuum sich selbst erkennen kann. Als erstes Zeichen des Tierkreises steht Widder für die Geburtsenergie und den Mut, Neuland zu betreten. Hier beginnt die Entwicklung, die sich in ihrem Lauf durch den Zodiak bis zum Fischezeichen vervollkommnet.

Jupiter verbindet in seinem Lauf durch die beiden Zeichen diese so unterschiedlichen Energien. Auch hier ist das „Sowohl-als-auch“ gefragt, in dem Wissen, dass nur eine gut entwickelte Persönlichkeit sich einer übergeordneten Sache zur Verfügung stellen kann.

Das Stierzeichen erinnert an die zu Ende gegangene Erd-Ära. Erde gibt uns Halt, Stabilität und Sicherheit. Mit ihr erbauen wir Häuser, Wälle und Dämme, die uns Schutz bieten. Die Erde ist fest und wir sprechen nicht umsonst von „gut geerdet durchs Leben gehen“.

In der Astrologie ist ihr Vorhandensein ein Hinweis auf Realitätssinn, Beständigkeit, Ausdauer und eine gute Verankerung im Hier und Jetzt. Ein Zuviel an Erde macht jedoch unbeweglich, stur, festhaltend und führt zu Stagnation.

Die Erdenergie ist in unserer Gesellschaft noch immer verankert. Wir streben weiterhin nach Wachstum und Sicherheit, auch wenn wir spüren und es durch die jüngeren Generationen schon vorgelebt bekommen, dass es Zeit für einen Wandel ist, in dem wir neue Formen von Sicherheit finden.

Mit Jupiter im Stier stellt sich die Frage, welche Traditionen und Werte wir in die neue Zeit mitnehmen wollen, was uns wirklich Sicherheit und Halt gibt und wie wir Genuss und Freude ohne Völlerei und Überfluss ins Leben bringen.

 

Nach mehr als 15 Jahren wechselt Pluto für ein kurzes Intermezzo vom Steinbock in das Zeichen Wassermann.

Pluto Eintritt Wassermann                                                              23. März 2023
Pluto Rücktritt Steinbock                                                                 11. Juni 2023
Pluto Eintritt Wassermann                                                              21. Januar 2024
Pluto Rücktritt Steinbock                                                                 02. September 2024
Pluto Eintritt Wassermann                                                              09. November 2024
Pluto Eintritt Fische                                                                          09. März 2043

 

Dieser Übergang erscheint wie ein weiterer Wendepunkt auf dem Weg ins Wassermannzeitalter, den die beiden Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn seit ihrem Ingress 2021 vorbereitet haben. Insgesamt fünf Mal pendelt Pluto zwischen den beiden Zeichen Steinbock und Wassermann hin und her, ehe er im November 2024 endgültig in das Zeichen Wassermann eintritt. Ausführlich beschrieben sind die Themen im Artikel: „Plutos Wechsel von Steinbock nach Wassermann“

Auch hier finden wir eine Analogie zu dem Übergang der 200-jährigen Erd-Ära in ein neues Luftzeitalter. Sowohl im kollektiven Sinn, das Wassermannzeitalter, als auch im gesellschaftlichen Sinne, denn in den kommenden 200 Jahren finden die Konjunktionen von Jupiter und Saturn in Luftzeichen statt.

Das bedeutet, dass das Element Luft und seine Manifestationen in Zukunft immer bedeutsamer für uns werden. Diesen Umschwung können wir vielleicht leichter nachvollziehen, wenn wir die beiden Elemente Erde und Luft in der Natur und in der Astrologie betrachten.

In der Astrologie steht Luft für mentale Ausrichtung, Objektivität, Leichtigkeit, Fähigkeit zur Distanz, Kontaktfähigkeit und Vielseitigkeit. Mit der Luft kommt Leichtigkeit ins Leben, aber sie ist flüchtig. Sie lässt sich nicht festhalten, verlängern oder herstellen. Oft sind wir uns ihrer Qualitäten nicht bewusst. Und oft können wir sie auch nicht wertschätzen. Besonders in der Astrologie wird sie oft als oberflächlich, distanziert und kühl abgetan.

Alle Luftzeichen haben die Fähigkeit zur Distanz und sind zugleich Kontaktzeichen. Das erscheint zunächst widersprüchlich und die Frage ist, wie wir diese beiden gegensätzlichen Facetten zusammenführen. Die virtuelle Vernetzung ist ein gutes Beispiel dafür, wie die beiden Pole zusammengebracht werden können. Allerdings: Wie wir diese gestalten, hängt von uns selbst ab. Verlieren wir uns in diesen grenzenlosen Welten (Wassermann) oder können wir sie Saturns Hilfe so gestalten, dass sie zu unterstützenden, aufbauenden, kreativen Kontakten führen?

Der Übergang wurde auch hervorgehoben durch die drei Rückläufigkeitsphasen von Merkur, die im Jahr 2021 in Luftzeichen stattfanden, im Jahr 2022 zwischen Luft und Erde pendelten und im Jahr 2023 in Erdzeichen stattfinden. Ein weiterer Anstoß dafür, diese beiden Elemente miteinander zu verbinden.

 

Im Jahr 2023 gibt es lediglich einen Kontakt eines Gesellschaftsplaneten mit einem geistigen Planeten. Bei einer solchen Konstellation stellt sich immer die Frage, wie wir als Gesellschaft mit dieser kollektiven Energie, in diesem Fall Pluto, umgehen.

Jupiter Quadrat Pluto       18. Mai 2023          0°18‘ Stier/Wassermann

Die Verbindung hebt in erster Linie den ersten Wechsel Plutos in das Wassermannzeichen hervor. Siehe oben.

 

Rückläufigkeiten

Rückläufigkeit eines Planeten entsteht dann, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Kreisbahn schneller als ein anderer Planet ist und diesen überholt. Dann scheint sich dieser Planet von der Erde aus gesehen rückwärts zu bewegen.

Es ist eine gute Zeit, um innezuhalten, den bisher zurückgelegten Weg noch einmal „rückwärts“ zu gehen und dabei vielleicht Dinge zu entdecken, die wir bei unserem forschen Vorwärtsschreiten übersehen haben. Dabei finden wir oft auch zu einer anderen Betrachtungsweise.

Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.

In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist es eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.

Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Doch sie gibt uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.

 

Rückläufiger Merkur

29. Dezember 2022 – 18. Januar 2023 im Bereich 24°21‘ – 08°08‘ Steinbock
30. April – 15. Mai 2023  im Bereich 15°37‘ – 05°50‘ Stier
31. August – 15. September 2023 im Bereich 21°51‘ – 08°00‘ Jungfrau

Merkur ist der Planet der Kommunikation, des Wissens, des Handels und des Verkehrs.

Da es während seiner Rückläufigkeit häufig zu Missverständnissen kommt, ist es ratsam, immer wieder nachzufragen, ob man richtig verstanden wurde.

Die Rückläufigkeit richtet den Fokus in die Vergangenheit. Es ist daher nicht zweckmäßig, große Schritte nach vorne zu machen, wie zum Beispiel Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu forcieren, sondern man sollte nach Möglichkeit die jeweilige Sache nochmals überprüfen und von verschiedenen Seiten Informationen einholen. Manchmal lassen sich Abschlüsse, Ein- oder Verkäufe nicht vermeiden. Dann kann es hilfreich sein, sie zusätzlich von einer unabhängigen Person begutachten zu lassen.

Nicht alle Menschen gehen in gleicher Weise mit dem rückläufigen Merkur in Resonanz. Personen mit rückläufigem Merkur im Geburtshoroskop kennen die Themen, deshalb sind die Auswirkungen der Rückläufigkeit für sie oft nicht so spürbar oder im Gegenteil sogar förderlich.

Die Rückläufigkeiten in den Erdzeichen geben einen weiteren Hinweis darauf, uns mit diesem Element zu beschäftigen. Siehe Ausführungen zum Luft- und Erdelement oben.

 

Rückläufige Venus

23. Juli – 04. September 2023 im Bereich 28°36‘ – 12°12‘ Löwe

Der gleichmäßige Zyklus der rückläufigen Venus (er verschiebt sich im 8-Jahresrhythmus um 2°) gibt uns die Gelegenheit, gleiche Themen (Häuser oder Planeten) immer wieder zu betrachten.

Überprüft werden zum einen Beziehungen und Freundschaften in all ihren Facetten:

Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um und wie lasse ich mich behandeln?
Wie wertvoll erachte ich mich im Vergleich zu anderen?
Was erwarte ich von einer Freundschaft und wie viel bin ich bereit zu geben?
Nehme ich den anderen in seiner Eigenart wahr oder so, wie ich ihn mir wünsche?
Kann ich faire Kompromisse schließen?

Oft werden wir in dieser Zeit mit Altlasten oder Wunschdenken aus vergangenen Beziehungen konfrontiert und können in der Rückschau herausfinden, wie für uns eine ideale Beziehung/Freundschaft in der Zukunft aussehen kann.

Das zweite große Thema berührt unsere Talente und Ressourcen mit den Fragen:

Wie behandle ich meinen Körper? Pflege ich ihn, treibe ich Raubbau, höre ich auf seine Signale?
Wie ist mein Umgang mit Geld und materiellen wie ideellen Werten?
Kenne ich meine Talente, schätze ich sie und gebe ich ihnen genügend Raum zur Entfaltung?

Weitere Venusthemen sind Genussfähigkeit und Lebensfreude:

Was bedeutet für mich Sinnesfreude und Lust?
Erlaube ich mir die Annehmlichkeiten des Lebens?
Wie wichtig sind für mich Schönheit, Kunst und kreativer Selbstausdruck?
Was macht mir wirklich Freude?
Sorge ich für mein eigenes Wohl oder erwarte ich es von anderen?

Dieser Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Löwe statt und bezieht die oben gelisteten Fragen unter anderem auf die Themen Kreativität, Herzenswärme, Souveränität, Egoansprüche.

 

Rückläufiger Mars 

30. Oktober 2022 – 12. Januar 2023  im B ereich 25°36‘ – 08°07‘ Zwilling

Mars steht für Energie, Handlung, Tatkraft, Aktivität, Entscheidungen, Durchsetzungsfähigkeit, Aggression, Konflikte, Wut und für unser Immunsystem.

Während der rückläufigen Phase kehrt sich diese ansonsten extrovertierte Kraft nach innen. Eine gute Zeit, um das eigene Verhalten in Bezug auf die genannten Themen zu überprüfen. In dieser Zeit werden wir in unserem Aktionismus gebremst. Das gibt uns Gelegenheit, zu entscheiden, ob die Schritte, die wir gegangen sind, in die richtige Richtung geführt haben oder ob Korrekturen nötig sind. Dabei können Entscheidungsfindungen oder Handlungen verzögert oder behindert werden und uns ein Gefühl der Stagnation geben.

Oft werden wir in dieser Zeit auch mit schon länger zurückliegenden Taten und Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Wenn wir erkennen, was uns an einen bestimmten Punkt geführt hat, können wir die Aufgabe annehmen, ohne uns in der Vergangenheit und dem „wenn“, „dann“, „hätte“, „wäre“, usw. zu verlieren. Dann sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen für den Augenblick zu treffen.

Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass bisher verdrängte Konflikte und Aggressionen aufbrechen und geklärt werden wollen.

Generell werden wir aufgefordert, auf unseren Energielevel zu achten, der in Zeiten des rückläufigen Mars oft nicht so hoch ist wie sonst. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit durchaus dankbar für ein wenig Unterstützung und freut sich, wenn wir uns – und andere – nicht überfordern.

Besonders für aktive Menschen, die Wert auf Schnelligkeit und Leistung legen, ist diese Zeit des Innehaltens eine große Herausforderung. Hilfreich kann es sein, den Fokus nicht so sehr auf die Stagnation zu legen, sondern auf die Möglichkeit, zurückzuschauen, zu prüfen und zu korrigieren, um danach wieder mit neuer Kraft vorwärtszuschreiten.

Der Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Zwilling statt und die damit verbundenen Themen können beinhalten: Objektivität und Neutralität im Handeln, Flexibilität sowie dem bewussten Umgang und gezielten Einsatz von Gedanken und Worten.

 

Finsternisse

In früheren Kulturen wurden Finsternisse negativ gedeutet.

Mondfinsternisse bedeuteten schlechte Zeiten für das Volk (Mond = Volk), Sonnenfinsternisse waren schlecht für die Herrscher (Sonne = Herrscher), da der zuständige Himmelskörper verdunkelt wurde.

Bei einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond (Emotionen, Unbewusstes, Vergangenheit) zeitweise die Sonne (Bewusstsein, Lebensziel, Gegenwart). Wer schon einmal eine totale Sonnenfinsternis beobachtet hat, kann bezeugen, wie sich das bewusste Leben für kurze Zeit verändert und die Emotionen in den Vordergrund treten. Ergriffenheit, Faszination und Befangenheit sind spürbar. Gefühle, die mit unserem Verstand nichts zu tun haben, trotz des Wissens um die astronomischen Gegebenheiten.

Heutzutage ist die Interpretation objektiver.

Da eine Sonnenfinsternis immer zu Neumond stattfindet, steht dessen Anfangsenergie im Vordergrund. Es ist nicht nur – wie bei jedem Neumond – eine gute Zeit, Neues zu beginnen, sondern das Ereignis kann als eine Aufforderung des Kosmos interpretiert werden, die Energie positiv zu nutzen, um altes, nicht mehr passendes Verhalten zu ändern.

Bei Mondfinsternissen wird der Bewusstwerdungsprozess des Vollmondes für eine Weile unterbrochen. Dadurch können die entsprechenden Mondthemen stark in den Vordergrund treten.

Die Finsternisse werden in den jeweiligen Monatstrends im Zusammenhang mit den aktuellen Konstellationen ausführlicher beschrieben.

 

20. April 2023 – 06h16 MEZ – totale Sonnenfinsternis auf 29°50′ Widder
am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Jupiter

Die Finsternis beginnt ringförmig im südöstlichen Indischen Ozean, in Teilen der Ostantarktis, in Australien und Südostasien und in großen Teilen Neuseelands. Eine hohe Bedeckung wird im Westen Australiens, in Indonesien, Papua-Neuguinea sowie auf Inseln Melanesiens und Mikronesiens erreicht.

Der Wirkbereich der Finsternis liegt von 23° in den kardinalen bis 10° in den fixen Zeichen.

 

05. Mai 2023 – 19h22 MEZ – partielle Mondfinsternis auf 14°55‘ Stier-Skorpion
mit der Sonne am aufsteigenden Mondknoten im Stier in Konjunktion mit Uranus und dem rückläufigen Merkur.

Der Wirkbereich der Finsternis liegt von 0° bis 20° in den fixen Zeichen.

 

14. Oktober 2023 – 19h59 MEZ – ringförmige Sonnenfinsternis auf 21°08′ Waage
am absteigenden Mondknoten, in Konjunktion mit Merkur.

Sichtbar ist sie in Oregon, Nevada, Utah, New Mexico, Texas und fast allen Staaten Mittelamerikas.

Der Wirkbereich der Finsternis liegt von 15° bis 30° in den kardinalen Zeichen.

 

28. Oktober 2023 – 22h14 MEZ – partielle Mondfinsternis auf 05°08‘ Stier-Skorpion
mit der Sonne am absteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Mars und Merkur sowie dem Mond am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Jupiter.

Der Wirkbereich der Finsternis liegt von 20° in den kardinalen bis 10° in den fixen Zeichen.

 

© Jutta Stemmer