Jupiter und Saturn im Wassermann – Meilenstein auf dem Weg ins Wassermannzeitalter

 

Wir stehen im Moment an einem der großen Übergänge im Zeitgeschehen:
dem Übergang vom Fische- zum Wasserzeitalter. Diese Übergänge finden nicht abrupt, sondern fließend statt und sind von vielen kleineren und größeren Meilensteinen auf dem Weg geprägt. Einer davon ist sicherlich die Konjunktion der Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020 auf 0° Wassermann.

Zyklen zeigen eine aufeinander aufbauende Entwicklung. Das Weltenjahr entspricht einer Philosophie, die unterstellt, dass die Menschheit einem Entwicklungsplan folgt. Es ist unterteilt in zwölf Weltenmonate, den uns bekannten Weltzeitaltern mit einer Dauer von ca. 2200 Jahren, dem größten uns bisher bekannten kosmischen Zyklus.Betrachten wir den Aufbau der Zyklen unseres Sonnensystems vom längsten (den Weltzeitaltern) bis zum schnellsten (dem Sonne-Mond-Zyklus) genauer, so ist eine Hierarchie ersichtlich. Keine wertende, sondern eine, in der die verschiedenen Zyklen unter dem Einfluss eines jeweils größeren stehen. ⇒Grafik

 

 

Unter der Schirmherrschaft des Wassermannzeitalters und der momentan aktuellen Zyklen der geistigen Planeten findet auch die Begegnung der beiden Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn statt. Im Moment stehen wir hier:

 

Die Konstellationen werfen die Frage auf, was wir als Individuen und als Mitglieder einer Gesellschaft dazu beitragen können, um gut in das Wassermannzeitalter zu steuern.

Zeiten des Umbruchs sind spannende Zeiten. Sie bieten Gestaltungsmöglichkeiten und Chancen, etwas auszuprobieren und zu experimentieren. Das Fehlen von Vorbildern lässt viel Spielraum, der verantwortungsbewusst gefüllt werden will. Je nach eigener Persönlichkeit kann dies als anregend oder ängstigend empfunden werden.

Die Jupiter-Saturn-Konjunktion findet alle 20 Jahre statt und markiert einen Generationswechsel.
Des Weiteren begegnen sich die beiden Planeten über einen Zeitraum von 200 Jahren in einem Element, mit kleinen Fluchten ins Nachbarzeichen zu Beginn und Ende des Zyklus. Die unten stehende Tabelle mit den Jahren der jeweiligen Konjunktion verdeutlicht dies und zeigt uns, dass wir eine Erd-Runde beenden und eine Luft-Runde beginnen, just auf 0° Wassermann.

Das Zeichen der Konjunktion zeigt auf, mit welchen Werten, Vorstellungen, Erwartungen sich die jeweilige Generation beschäftigt. Diese Grundenergie wirkt oft lange als unbewusste Prägung in uns, wie ein Fundament, auf dem wir aufbauen. Die jeweils aktuelle Jupiter-Saturn-Konjunktion zeigt einen Teil des momentan vorherrschenden Generationsmodells. Als beispielsweise die in den Jahren 1980/81 Geborenen ins Berufsleben eingetreten sind, prägten sie den Begriff der Work-Life-Balance, einer Waage-Entsprechung. Diese Idee wäre den unter Steinbock Geborenen ab 1961 nicht in den Sinn gekommen. Es war die Zeit der Baby-Boomer und was zählte, waren Leistung und Disziplin und das Ziel, das unter der vorherigen Stier-Generation Aufgebaute zu erhalten.

 

 

Um die Frage nach unserem Beitrag bei diesem Wandel beantworten zu können, ist es hilfreich, sowohl die Fische-Energie des zu Ende gehenden Zyklus als auch die Wassermann-Energie näher zu beleuchten sowie die Ausprägungen der Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn in unserer Zeit.

Wenn wir es neutral betrachten, dann war das Fischezeitalter eine Ära der großen Meister, die uns – wieder – mit der spirituellen Komponente des Erdendaseins in Kontakt gebracht haben. Ohne im Detail auf die großen Weltreligionen eingehen zu wollen, so ist die Essenz der Christusenergie die Liebe, u.a. in Form von Empathie und Mitgefühl, die auch im Buddhismus eine tragende Säule darstellt.

Im zu Ende gehenden Fischezeitalter wird also gefragt, wie wir mit der Liebe und dem Mitgefühl uns und anderen gegenüber umgehen und wie weit wir in Kontakt mit unserer spirituellen Seele Sind.

Die destruktiven Ausformungen dieser Energie sind Weltflucht, Hilflosigkeit, Opferrollen, Täuschung, Wegsehen, Scheinwelten und vage Ängste.

Egal, auf welcher Seite wir stehen, eine Prise des Gegenzeichens Jungfrau ist immer hilfreich. Einerseits, um dem Mitgefühl praktische Formen zu geben und sich nicht darin zu verlieren, andererseits, um der Realität ins Auge zu sehen und Schritt für Schritt das Dilemma zu verlassen. Denn immer nehmen wir die Erfahrungen der Vergangenheit in den neu beginnenden Zyklus mit.

Mit welchen Herausforderungen können wir nun im Wassermannzeitalter rechnen?
Was ist die Essenz des Zeichens, wo liegen seine Potenziale und Schwachstellen? Und wie können wir die Fische-Energie in die neue Zeit integrieren?

Wassermann ist ein kollektives Zeichen mit dem Herrscher Uranus, der die eigene Schöpfungskraft und die Individualität in den Vordergrund stellt.

Ein Widerspruch in sich oder die Verbindung zweier Paradoxe.

„Kollektiv“ bedeutet eine verbindende Kraft. Schauen wir uns die Begriffsklärung an, gibt es, je nachdem, ob wir es sozial, ökonomisch oder kulturgeschichtlich betrachten, leicht veränderte Definitionen. Aber es gibt immer eine gemeinschaftliche Ausrichtung, die einem höheren Ziel dient.

Kollektivbewusstsein ist ein soziologischer Begriff für die geistigen Eigenschaften und Werte einer Gesellschaft, wie zum Beispiel Moral, Recht, Gewohnheiten, Sprache, Gewissen, Wissen usw.

Übersetzen wir dies in die Gesellschaft, würde es bedeuten, dass wir als Individuen in einer gleichwertigen und geistigen Verbundenheit stehen.

Im Folgenden stehen die Betrachtung der Wassermann-Energie und einige aktuelle Themen oder bereits existierende Ausformungen im Mittelpunkt.

Sie ist mental ausgerichtet, visionär und revolutionär und legt den Fokus auf Neuschöpfung und Fortschritt.

Wir sprechen heute schon von künstlicher Intelligenz, die Fehlermeldungen verwerten kann, um sich weiter zu entwickeln. Große Fortschritte in der Medizin und in der Technik wurden durch sie errungen, menschliche Kontakte treten dadurch oft in den Hintergrund.

Eine weitere Eigenschaft dieser Energie sind Distanziertheit und Vernetzung, wiederum scheinbar unvereinbar, aber bereits gelebte Praxis in den virtuellen Welten. Man ist miteinander vernetzt, zum Teil ohne sich zu kennen. Dies kann einerseits zu Vereinsamung im realen Leben führen, andererseits kann Distanz überbrückt werden und somit Menschen wie z. B. Familie, Freunde, Gleichgesinnte auch über Entfernungen verbinden.

Wassermann-Energie bedeutet für viele Menschen Freiheit und Freiwilligkeit. Dabei sollte aber immer bedacht werden, inwiefern wir tatsächlich frei sind oder ob wir uns nicht mehr und mehr abhängig von Technologie und Zugehörigkeiten zu bestimmten Gruppen machen, denen wir gerecht werden wollen.

Der technische Fortschritt schenkt uns so viel Freizeit wie nie zuvor.

Doch wie und womit verbringen wir sie? Kennen wir noch unsere Wünsche und Sehnsüchte und wissen, was uns guttut und nährt, oder folgen wir einfach nur modernen Trends?

Anhand dieser Beispiele können wir bereits sehen, wie wichtig eine konstruktiv gelebte Fische-Energie ist, um im beginnenden Wassermannzeitalter nicht in der Distanz oder im Eigensinn zu vereinsamen, sondern das Beste aus den beiden Epochen miteinander in Einklang zu bringen und damit die Neuerungen unserer Zeit gewinnbringend nutzen zu können. Da wir ganz am Anfang stehen, werden wir auch hier immer wieder experimentieren und verwerfen. In einigen Bereichen gelingt es uns aber schon sehr gut, z.B. in der virtuellen Form von Heilkreisen und in dem aufkommenden Bewusstsein, dass alles auch energetisch verbunden ist, nicht nur technisch.

Wenn wir uns diese Verbindungen immer wieder vor Augen führen, können wir ein ganz neues bzw. ein sehr altes Bewusstsein finden. Dazu gehört auch das Wissen, dass wir kosmische Wesen sind, die auf dieser Erde inkarnieren, um irdische Erfahrungen zu sammeln.

Vielleicht kann das zu Dankbarkeit der Natur und dem Körper gegenüber führen, die uns diese Erkenntnisse erst ermöglichen. Beides wurde und wird sowohl im Fischezeitalter als auch in unserer Neuzeit vernachlässigt.

Wenden wir uns nun den beiden Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn zu, die ihren 200-jährigen Erdzyklus beenden und sich zur Wintersonnwende im Wassermannzeichen treffen.

Jupiter und Saturn sind im Jahr 2020 zusammen mit Pluto die Hauptdarsteller in der Astrologie. Wenn Gesellschaftsplaneten in Konjunktion mit geistigen Planeten gehen, werfen sie die Frage auf, wie wir als Gesellschaft zu den kollektiven Themen des jeweiligen Planeten stehen, in diesem Fall zu Macht- und Ohnmacht, Transformation, Integrität, Ehrlichkeit, Wahrheit, Wandlungsfähigkeit und zu Übergängen. Dass auch in weiten Teilen noch der absteigende Mondknoten an den Begegnungen beteiligt war, weist darauf hin, dass Altlasten entsorgt werden wollen, aber auch, dass wir mit Ängsten und Erwartungen konfrontiert werden, die lange zurückliegen.

Da jeder Einzelne Teil der Gesellschaft ist, trifft das auch auf uns als Individuum zu. Saturn bezieht sich dabei auf gesellschaftliche Normen, Richtlinien, Formalitäten, Gesetze, Verordnungen, Einschränkungen, etc. Jupiter steht für Ansprüche und Erwartungen, religiöse und ethische Vorgaben, moralische Werte, Bildung, Wachstum und Grenzenlosigkeit.  Das heißt, dass die Auseinandersetzung mit genau diesen Themen dem Neubeginn der Gesellschaftsplaneten im Wassermann vorausgeht.

Dieser Übergang findet vom Steinbock- ins Wassermann-Zeichen statt. Und auch hier baut das Neue auf dem Alten auf und konfrontiert uns damit, ob und wie wir die Steinbock-Energien in unserem Leben und unserem Alltag integriert haben und vor allem in welcher Form. Dazu gehört der Themenkomplex Eigen-Verantwortung, Klarheit, Realitätssinn, Sicht auf das Wesentliche, das rechte Maß usw.

Ein weiterer Übergang, bei dem noch nicht klar ist, wohin wir steuern, der aber nicht außer Acht zu lassen ist, findet in Bezug auf das uns bekannte Gesellschaftssystem des Patriarchats statt, welches am Wanken ist. Aus der erinnerbaren Geschichte sind uns bis jetzt nur zwei Gesellschaftssysteme bekannt: das Patriarchat unserer Zeit und das vorangegangene Matriarchat. Wer sich näher dafür interessiert, findet eine Zusammenfassung der wesentlichen Unterschiede in dem Artikel „Saturn im Steinbock“.

Eine neue Ordnung ist gerade im Entstehen begriffen. Gesellschaftliches Wirken orientiert sich immer an den Werten des zugrunde liegenden Systems. Heide Göttner-Abendroth hat darüber ein interessantes Buch geschrieben „Der Weg zu einer egalitären Gesellschaft“, einem Prinzip, das sowohl dem Wassermannzeitalter als auch der Luft-Ära der Gesellschaftsplaneten entspricht und eventuell sogar eine alte Ordnung wiederherstellt. Denn Jupiter und Saturn waren in der klassischen Astrologie je einem weiblichen und einem männlichen Zeichen zugeordnet (Schütze und Fische sowie Steinbock und Wassermann). Nach der Entdeckung der kollektiven Planeten war diese Symmetrie immer noch gewahrt. Denn Jupiter blieb im männlichen Zeichen Schütze, Saturn im weiblichen Zeichen Steinbock. Das Ungleichgewicht besteht darin, dass in der griechischen Mythologie, einer Zeit, in der das Patriarchat immer stärker wurde, Saturn eine männliche Gottheit darstellt, obwohl er eindeutig weibliche Zeichen und Insignien aufweist. Spätestens ab dieser Zeit ist ersichtlich, dass das Gleichgewicht ins Wanken gerät und Gesellschaft männlich definiert wird.

Eine Bestandaufnahme dessen, was ist, ist oft hilfreich, um zu sehen, was in eine neue Zeit mitgenommen werden will, was sich verabschieden darf und welche neuen Ideen oder Formen vorstellbar sind.

Der Archetyp Saturn ist neutral betrachtet eine innere Instanz, die uns mit den Werten Durchhaltevermögen, Leistungsvermögen, Verantwortungsbereitschaft, Realitätssinn, Disziplin, Reduktion auf das Wesentliche, Stabilität, Struktur und Klarheit ausstattet. Er ist der Hüter der Schwelle, der letzte Planet, der ohne Hilfsmittel von der Erde aus sichtbar ist. Diese Schwellen finden wir in den Lebensübergängen (Geburt, Pubertät, Erwachsensein, Altern, Tod,  aber auch Mutter-/Vaterschaft, gesellschaftliche Position, Arbeitseintritt). Und er ist die Instanz, die uns eine irdische Verankerung schenkt, um nicht in den Weiten des Kosmos verloren zu gehen.

 

 

Formen, die wir aufgrund des darunterliegenden patriarchalen Wertesystems kennen (links), stehen mögliche neue Formen gegenüber (rechts), die dem gleichen Prinzip entsprechen und als Anregung dienen wollen. Womit wir besonders in Resonanz gehen, hängt unter anderem ab von den eigenen Anlagen und Prägungen, dem familiären und gesellschaftlichen Hintergrund und der Zeitqualität, in der wir zur Welt kamen.

 

 

Auch für Jupiters Themen können wir dieses Gedankenexperiment anwenden. Hier liegt der Fokus auf Ethik, Moral, Bildung, Horizonterweiterung, Sinnfindung, Vertrauen, Expansion, Fülle, Gerechtigkeit, Religion, Glauben, Anbindung und Rückverbindung.

 

 

Anhaltspunkte für alte und neue Formen sind:

 

Jupiters Wunsch nach Horizonterweiterung ist der Grundstein, um sich auch gern mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen. Hier stellt sich die Frage, wann er die Neugierde (Gegenzeichen Zwilling) an einer andersartigen Betrachtung/Herangehensweise verloren hat und diese sogar abwertet und verurteilt.

Die Begegnung von Jupiter und Saturn auf 0° Wassermann findet am 21. Dezember 2020 um 19h18 statt, dem Tag der Wintersonnwende. Bereits Saturns Eintritt in den Steinbock im Jahr 2018 fand zu diesem Schwellenfest statt. In alten Riten dient diese Zeit, in dem sich die Lichtverhältnisse verändern, dazu, auf einen vollendeten Jahreslauf zurück zu blicken und in Dankbarkeit dem Feuer zu übergeben, was für die weitere Entwicklung nicht mehr nötig ist. In dieser dunkelsten Nacht wird das Sonnenkind wiedergeboren und ein neuer Zyklus beginnt. Im beginnenden Wassermannzeitalter könnte dies der Zyklus der Erkenntnis sein.

Ab Mitte Dezember 2020 könnten bereits erste Anzeichen einer Veränderung sichtbar werden. Bis wir erkennen und spüren, wohin die Reise führt, wird es sicher noch einige Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern. Denn wir sprechen hier von größeren Zyklen, die neu beginnen. Und jeder Zyklus endet und beginnt mit einem Dunkelmond, einer Phase, in der das Neue zwar erspürt, aber noch nicht wirklich gesehen werden kann. Aber der Umschwung findet definitiv statt und es ist auch an uns, zu sehen, wie wir gut in die neue Zeit kommen. Ihr Versprechen liegt in den Möglichkeiten des Wassermannzeichens. Seine Position im Tierkreis gibt uns Aufschluss darüber, wohin wir in den nächsten Jahrzehnten, ja sogar Jahrhunderten steuern können. Sein Herrscher Uranus ist die reine Schöpferkraft. Als kollektives Zeichen stellt er eine gemeinsame Sache oder ein übergeordnetes Anliegen in den Vordergrund. Zusammengefasst wäre das, Individualität und Solidarität zu leben und geistige sowie gleichwertige Verbundenheit zu spüren, eventuell der Beginn einer egalitären Gesellschaft.

© Jutta Stemmer