Die Weltzeitalter

 

Das sogenannte Große Jahr oder Platonische Jahr entsteht durch die Präzession und bezeichnet die Tatsache, dass im Laufe von ca. 26.000 Jahren der Frühlingspunkt (Aufgang der Sonne am 21.3.) rückwärts durch die Sternbilder der Ekliptik wandert.

Das Weltenjahr wird aufgeteilt in Weltenmonate von ca. 2200 Jahren, die nach dem jeweiligen Sternbild, in dem die Sonne zur Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche aufgeht, benannt werden.

 

Im Widderzeitalter ca. 2200 v. Chr. ging die Sonne am 21.3. im Sternbild Widder auf.

 

 

 

Zu Beginn des Fischezeitalters um die Wendezeit verschob sich der Sonnenaufgang in das Sternbild Fische.

 

 

Einige der „alten“ Wissenschaftler/Philosophen legen mit der Theorie der Weltzeitalter einen Entwicklungsplan der Menschheit zugrunde, der in den Gestirnen eine Analogie findet oder umgekehrt. Wie oben, so unten.

Wenn wir einige Weltzeitalter rückwirkend betrachten, können wir diese aufeinander aufbauende Entwicklung feststellen.

Eine kurze Übersicht über die letzten fünf Perioden mit ihren Errungenschaften und ihrer gesellschaftlichen sowie religiösen Ausrichtung zeigt dies auf.

Bei der zeitlichen Festlegung gehe ich davon aus, dass wir jetzt gerade auf dem Weg Richtung Wassermannzeitalter sind, auch wenn sich der genaue Übergang nicht feststellen lässt. Die Jahreszahlen sind somit als Anhaltspunkt, nicht als genaues Datum zu verstehen.

Im Zwillingezeitalter ca. 6800 – 4600 v. Ch.
waren die Menschen als Nomaden unterwegs. Transportmittel wurden erfunden, die Keilschrift entwickelt und die Religion war vielseitig. Unterschiedliche Götter wurden nebeneinander verehrt.

Im darauf folgenden Stierzeitalter ca. 4600 – 2400 v. Chr.
wurden die Menschen sesshaft, sie begannen mit Viehzucht und Ackerbau. Um ihr Areal zu sichern, erbauten sie Monumente und Bauwerke, wie die chinesische Mauer, die Pyramiden oder Stonehenge. Die Töpferscheibe wurde erfunden und machte eine neue Art der Aufbewahrung möglich.

In der Religion standen die Mutterkulte im Vordergrund. Es war die Blütezeit des Matriarchats und die Göttin wurde in der Natur verehrt.

Im Widderzeitalter ca. 2400 v. Chr. – zur Zeitenwende
verlor das Matriarchat an Bedeutung und das Patriarchat begann, sich zu etablieren. Es war die Zeit der Eroberungen und Kriege z.B. dem Einfall der indogermanischen Völker. Bei Bedarf wurde nicht mehr unbebautes Land urbar gemacht, wenn die Ressourcen zu Ende gingen, sondern besiedeltes Land wurde mit Gewalt erobert und unterworfen. Besonders zum Ende der Ära wurden die männlichen Götter, vor allem die Kriegsgötter, mehr und mehr verehrt.

Sowohl im Stier- als auch im Widderzeitalter spielte die Körperlichkeit eine große Rolle.

Dies verliert sich mit dem beginnenden Fischezeitalter ca. 200 v. Ch. – 2000 n. Ch.
Dem Körper musste entsagt werden, um in das Reich Gottes eingehen zu können. In der nun folgenden Zeit des Monotheismus wurden die Kirchen mächtig. Ihre Heilsbringer und Märtyrer dienten als Vorbild, das aus menschlichem Ermessen nicht erreicht werden kann.

Bereits im zu Ende gehenden Fischezeitalter spüren wir die Vorboten des nun beginnenden Wassermannzeitalters ca. 2000 n. Ch.

Das Weltall wird durch die Erfindung des Fernrohrs im 18. Jahrhundert unermesslich groß. Uranus wird entdeckt, darauf folgen Neptun und Pluto. Es ist die Zeit der Aufklärung, der Rebellionen, der Freiheitskriege und des technischen Fortschritts. Unabhängigkeit und Individualität werden wichtiger. Die Evolutionstheorie, die Quantenphysik und das World Wide Web zeigen bisher unentdeckte Möglichkeiten auf und verbinden Welten miteinander. Alles scheint möglich. Wohin es uns in Kultur, Gesellschaft und Religion führen wird, ist noch offen und kann von uns mitbestimmt werden.

© Jutta Stemmer