Monatstrends November

 

Im November verabschiedet sich das Saturn-Uranus-Quadrat, das uns seit 2021 begleitet, endgültig. Das bedeutet, dass wir ein letztes Mal Revue passieren lassen können, wie wir mit diesen so unterschiedlichen Energien umgehen, was die Essenz der letzten Jahre in Bezug auf diese Konstellation für uns ist und wie wir sie in Zukunft gerne einsetzen wollen. Ausführlich beschrieben ist sie in den Jahrestrends 2021 und 2022.

Kurz zusammengefasst:

Uranus verkörpert die reine individuelle Schöpfungsenergie. Als Herrscher des Wassermannzeichens verbindet er diese mit kollektiven Anliegen. Oft erscheint uns das als Widerspruch, aber auch als das Zusammenführen zweier Paradoxe. In der Verbindung bedeutet es, dass wir als Individuen in einer gleichwertigen und geistigen Verbundenheit stehen. Als Gegensatz ist es ein Ringen des Einzelnen um seine Individualität unter der Prämisse, dabei möglichst unabhängig und frei von Verpflichtungen zu bleiben.

Saturn steht für die Verbindung zur Erde, zur irdischen Realität mit all ihren Herausforderungen, für das Wesentliche und für unseren inneren Kompass. Beim Kontakt eines Gesellschaftsplaneten (Saturn) mit einem geistigen Planeten (Uranus) stellt sich immer die Frage, wie wir als Gesellschaft mit dieser kollektiven Energie, in diesem Fall der uranischen Energie, umgehen und ob wir bereit sind, sie in unseren Alltag zu integrieren.

 

Mars bewegt sich seit dem 30. Oktober rückläufig durch den Zodiak. Er läuft von 25°36‘ Zwillinge bis 8°07‘ Zwillinge. Am 12. Januar wechselt er in die Direktläufigkeit und erreicht seinen Ausgangspunkt am 16. März 2023.

In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist seine Rückläufigkeit eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.

Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.

Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Doch sie gibt uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.

Mars steht für Energie, Handlung, Tatkraft, Aktivität, Entscheidungen, Durchsetzungsfähigkeit, Aggression, Konflikte, Wut und für unser Immunsystem.

Während der rückläufigen Phase kehrt sich diese ansonsten extrovertierte Kraft nach innen. Eine gute Zeit, um das eigene Verhalten in Bezug auf die genannten Themen zu überprüfen. In dieser Zeit werden wir in unserem Aktionismus gebremst. Das gibt uns Gelegenheit, zu entscheiden, ob die Schritte, die wir gegangen sind, in die richtige Richtung geführt haben oder ob Korrekturen nötig sind. Dabei können Entscheidungsfindungen oder Handlungen verzögert oder behindert werden und uns ein Gefühl der Stagnation geben.

Oft werden wir in dieser Zeit auch mit schon länger zurückliegenden Taten und Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Wenn wir erkennen, was uns an einen bestimmten Punkt geführt hat, können wir die Aufgabe annehmen, ohne uns in der Vergangenheit und dem „wenn“, „dann“, „hätte“, „wäre“ usw. zu verlieren. Dann sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen für den Augenblick zu treffen.

Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass bisher verdrängte Konflikte und Aggressionen aufbrechen und geklärt werden wollen.

Generell sind wir aufgefordert, auf unseren Energielevel zu achten, der in Zeiten des rückläufigen Mars oft nicht so hoch ist wie sonst. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit durchaus dankbar für ein wenig Unterstützung und freut sich, wenn wir uns – und andere – nicht überfordern.

Besonders für aktive Menschen, die Wert auf Schnelligkeit und Leistung legen, ist diese Zeit des Innehaltens eine große Herausforderung. Hilfreich kann es sein, den Fokus nicht so sehr auf die Stagnation zu legen, sondern auf die Möglichkeit, zurückzuschauen, zu prüfen und zu korrigieren, um danach wieder mit neuer Kraft vorwärtszuschreiten.

Der Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Zwillinge statt und die damit verbundenen Themen können beinhalten: Objektivität und Neutralität im Handeln, Flexibilität sowie dem bewussten Umgang und gezielten Einsatz von Gedanken und Worten.

 

Am 28. Oktober wechselte Jupiter in seinem Rückwärtslauf vom Widder- in das Fischezeichen und bleibt hier noch einmal bis zum 20. Dezember.

Die Energie des Fischezeichens fördert Offenheit, Phantasie, Medialität, Sensitivität, Mitgefühl, Empathie, Spiritualität, das Gefühl der Verbundenheit und Hilfsbereitschaft. Wir können uns fragen, ob wir diese Qualitäten und Fähigkeiten im Alltag leben und in welchen Bereichen wir sie aktiv nutzen. Aber auch, wo wir aufgrund großer Offenheit und Sensibilität davon überrollt werden und  ob wir alltagstaugliche Strategien haben, uns zu schützen, wenn beginnen darunter zu leiden.

Dabei kann uns die Jungfrauqualität unterstützen. Sie hat ein feines Gespür dafür, was unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden guttut bzw. was schadet. In der Praxis würde das bedeuten, regelmäßig kleine Rituale in den Alltag einzubauen, die uns bewusst erden und zu uns kommen lassen.

 

Die totale Mondfinsternis vom 8. November um 12h auf 16° der Stier-Skorpion-Achse mit Sonne, Merkur und Venus am absteigenden und Mond und Uranus am aufsteigenden Mondknoten ist in unseren Breitengraden leider nicht sichtbar.

Betrachten wir eine Mondfinsternis astronomisch-wissenschaftlich und astrologisch-energetisch:

Zu Vollmond wird das Licht der Sonne durch den Mond gespiegelt und die Nacht wird hell. Bei einer Mondfinsternis wird diese Spiegelung zeitweise vollständig oder auch nur in Teilen durch das Eintreten des Erdschattens unterbrochen.

Setzen wir den Mond mit dem Unbewussten, dem Gefühlsbereich und der Vergangenheit gleich, die Sonne mit dem Bewussten, dem Willen und der Zukunft und die Erde mit der Gegenwart, dann werden zu Vollmond die Mondqualitäten bewusst gemacht und erleuchtet. Bei der Finsternis ist die Erde (Gegenwart) für kurze Zeit von beiden Lichtern abgeschnitten und ein Gefühl von Isolation kann entstehen, das uns nach dem Grund unseres Hierseins auf der Erde fragen lässt. Die dunkle Seite der Mondqualität, zu der unterdrückte Gefühle, ungeliebte Erinnerungen und unbewusste Sehnsüchte gehören, werden spürbar, können aber nicht klar definiert werden und verunsichern dadurch emotional.

Die Stier-Skorpion-Achse kennen wir auch als die „Werte-Achse“. Die skorpionale Energie fordert Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit und hinterfragt die Motivationen unseres Handelns und Denkens. Skorpion ist auch das Zeichen der Zyklen und der Transformation. Diese Zeichenenergie fordert uns dazu auf, uns von dem zu trennen, was dem Leben nicht förderlich ist. Dazu müssen wir manchmal überprüfen, ob eingegangene Kompromisse, die per se nicht schlecht sind, als Entschuldigung dienen, um einer Veränderung auszuweichen. Weiterhin steht das Wasserzeichen Skorpion für Prozessarbeit, bei der vor allem die Ebene des Fühlens angesprochen ist. Und das braucht in der Regel seine Zeit.

Mit dem Finsternis-Mond am aufsteigenden Mondknoten sind wir aufgefordert, einen neuen Umgang mit alten Konditionierungen zu finden und unseren Gefühlen Raum zu geben. Dies gilt auch für uranische Themen, siehe oben.

Sonne, Merkur und Venus am absteigenden Knoten weisen darauf hin, dass Egostrukturen, alte Beziehungsmuster, Werte, Kommunikationsverhalten, Vorstellungen und Glaubenssätze, die uns nicht mehr dienlich sind, abgelegt werden können.

 

 

Totale Mondfinsternis am 08. November um 12h00 MEZ in München

 

 

 

Der Neumond am 23. November um 23h57 findet auf 1°37‘ Schütze in einer weiten Konjunktion mit Merkur und Venus und im Trigon zu Jupiter statt.

Thematisch gesehen stehen vor allem unsere ideellen Werte, Vorstellungen, Ethik, Moral und Überzeugungen im Fokus. Eine Überprüfung steht an, ob diese noch zeitgemäß sind oder ob wir Einstellungen, denen wir inzwischen entwachsen sind und die nicht mehr zu uns passen, ablegen wollen. Dies kann sowohl im persönlichen als auch im gesellschaftlichen Rahmen geschehen.

 

 

Neumond am 23. November um 23h57 MEZ in München

 

 

Die mundanen Konstellationen sind für den Einzelnen unterschiedlich stark spürbar, je nachdem, welche Faktoren im individuellen Horoskop davon berührt werden.

 

© Jutta Stemmer