Monatstrends Oktober

 

Im September und Oktober bewegt sich das Saturn-Uranus-Quadrat noch einmal im 1°-Orbis, ehe es sich im November endgültig verabschiedet. Das bedeutet, dass wir im Altweibersommer und Herbst noch einmal Revue passieren lassen können, wie wir mit diesen so unterschiedlichen Energien umgehen, was die Essenz der letzten Jahre in Bezug auf diese Konstellation für uns ist und wie wir sie in Zukunft gerne einsetzen wollen. Ausführlich beschrieben ist sie in den Jahrestrends 2021 und 2022.

Kurz zusammengefasst:

Uranus verkörpert die reine individuelle Schöpfungsenergie. Als Herrscher des Wassermann-Zeichens verbindet er diese mit kollektiven Anliegen. Oft erscheint uns das als Widerspruch, aber auch als das Zusammenführen zweier Paradoxe. In der Verbindung bedeutet es, dass wir als Individuen in einer gleichwertigen und geistigen Verbundenheit stehen. Als Gegensatz ist es ein Ringen des Einzelnen um seine Individualität unter der Prämisse, dabei möglichst unabhängig und frei von Verpflichtungen zu bleiben.

Saturn steht für die Verbindung zur Erde, zur irdischen Realität mit all ihren Herausforderungen, für das Wesentliche und für unseren inneren Kompass. Beim Kontakt eines Gesellschaftsplaneten (Saturn) mit einem geistigen Planeten (Uranus) stellt sich immer die Frage, wie wir als Gesellschaft mit dieser kollektiven Energie, in diesem Fall der uranischen Energie, umgehen und ob wir bereit sind, sie in unseren Alltag zu integrieren.

Diese Konstellation erhielt in den letzten Monaten mehrmals Auslösungen. Im August durch die Konjunktion von Mars und dem aufsteigendem Mondknoten in Konjunktion mit Uranus sowie dem Vollmond, im September durch den Vollmond auf der Jungfrau-Fische-Achse. Im Oktober steht Uranus immer noch in der Nähe der Mondknotenachse, die an der partiellen Sonnenfinsternis beteiligt ist. Ende des Monats läuft das Quadrat langsam aus dem Orbis und verabschiedet sich nach annähernd zwei Jahren.

 

Am 10. September begann Merkur seinen Rückläufigkeitszyklus auf 8°55‘ Waage. Bis zum 2. Oktober bewegt er sich bis 24°11‘ Jungfrau und erreicht seinen Ausgangspunkt am 17. Oktober.

In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist seine Rückläufigkeit eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.

Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.

Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Doch sie gibt uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.

Bei Merkur richtet sich das Augenmerk vermehrt auf das Kommunikationsverhalten und auf den Austausch aller Art.

Die Zeichen Jungfrau (veränderlich) und Waage (kardinal) repräsentieren zwei sehr unterschiedliche Energien: Jungfrau ist darauf ausgerichtet, ein System am Leben und am Laufen zu halten. Sie orientiert sich an Fakten und strebt stets nach einem Bezug zur Praxis – mit Liebe zum Detail, auf pragmatische und wirtschaftliche Weise. Waage vertritt die kommunikative und kontaktfreudige Luft, die den schönen Seiten des Lebens zugewandt ist und immer auch ihr Gegenüber im Blick hat. Sie legt Wert auf das Zwischenmenschliche und die Gemeinschaft.

Das heißt, dass wir in dieser Rückläufigkeitsphase mit verschiedenen Werkzeugen arbeiten können, um unsere Gedanken, Ideen und Vorhaben neu auszurichten.

 

Der Vollmond findet am 9. Oktober um 22h45 auf 16°32‘ der Widder-Waage-Achse statt. Daran beteiligt sind Venus, Chiron und Saturn.

Der Widdermond steht in Konjunktion mit Chiron. Venus an der Waagesonne unterstreicht das Beziehungsthema, das durch die Herrscher Venus und Mars schon angelegt ist.

Bei dieser Konstellation geht es darum, die Widderenergie mit den Qualitäten des Waagezeichens (Liebes- und Beziehungsfähigkeit, Harmonie, Ausgleich, Ästhetik und Kunstsinn) in Einklang zu bringen. Die Beteiligung von Chiron im Zeichen Widder zeigt eine Ambivalenz zwischen dem männlichen und weiblichen Ausdruck von Kraft und ihren gegenseitigen Verletzungen. Die Frage dazu kann lauten: Lag der Blick in der Vergangenheit auf dem Trennenden oder dem Verbindenden und wie können wir aus einem „Ich gegen die anderen“ ein „Ich und die anderen“ machen?

 

 Vollmond am 09. Oktober um 22h54 MEZ in München

 

 

Die partielle Sonnenfinsternis am 25. Oktober um 13h00 auf 2°00 Skorpion steht in Konjunktion mit Venus am absteigenden Mondknoten.

In Deutschland erreicht sie zwischen 11h10 und 13h30 eine Bedeckung von 24° bis 32°. ⇒ Jahresthemen

Die Stier-Skorpion-Achse kennen wir auch als die „Werte-Achse“. Venus bringt Beziehungen und Beziehungsfähigkeit mit ins Spiel. Die skorpionale Energie fordert Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit und hinterfragt die Motivationen unseres Handelns und Denkens. Skorpion ist auch das Zeichen der Zyklen und der Transformation. Diese Zeichenenergie fordert uns dazu auf, uns von dem zu trennen, was dem Leben nicht förderlich ist. Dazu müssen wir manchmal überprüfen, ob eingegangene Kompromisse, die per se nicht schlecht sind, als Entschuldigung dienen, um einer Veränderung auszuweichen. Weiterhin steht das Wasserzeichen Skorpion für Prozessarbeit, bei der vor allem die Ebene des Fühlens angesprochen ist. Und das braucht in der Regel seine Zeit. Hier kann die Beteiligung von Uranus am aufsteigenden Mondknoten der Finsternis zu Unruhe und Ungeduld führen und als sowohl ablenkend als auch störend empfunden werden.

 

 

Partielle Sonnenfinsternis am 25. Oktober um 13h00 MEZ in München

 

 

Am 28. Oktober wechselt Jupiter in seinem Rückwärtslauf vom Widder- in das Fischezeichen und bleibt hier noch einmal bis zum 20. Dezember.

Die Energie des Fischezeichens fördert Offenheit, Phantasie, Medialität, Sensitivität, Mitgefühl, Empathie, Spiritualität, das Gefühl der Verbundenheit und Hilfsbereitschaft. Wir können uns fragen, ob wir diese Qualitäten und Fähigkeiten im Alltag leben und in welchen Bereichen wir sie aktiv nutzen. Aber auch, wo wir aufgrund großer Offenheit und Sensibilität davon überrollt werden, und ob wir alltagstaugliche Strategien haben, uns zu schützen, wenn wir beginnen darunter zu leiden.

Dabei kann uns die Jungfrau-Qualität unterstützen. Sie hat ein feines Gespür dafür, was unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden guttut bzw. was schadet. In der Praxis würde das bedeuten, regelmäßig kleine Rituale in den Alltag einzubauen, die uns bewusst erden und zu uns kommen lassen.

 

Ab dem 30. Oktober beginn Mars seinen Rückläufigkeitszyklus auf 25°36‘ Zwillinge.
Bis zum 12. Januar bewegt er sich auf 8°07‘ Zwillinge und erreicht seinen Ausgangspunkt am 16. März 2023. ⇒ Jahresthemen

Mars steht für Energie, Handlung, Tatkraft, Aktivität, Entscheidungen, Durchsetzungsfähigkeit, Aggression, Konflikte, Wut und für unser Immunsystem.

Während der rückläufigen Phase kehrt sich diese ansonsten extrovertierte Kraft nach innen. Eine gute Zeit, um das eigene Verhalten in Bezug auf die genannten Themen zu überprüfen. In dieser Zeit werden wir in unserem Aktionismus gebremst. Das gibt uns Gelegenheit, zu entscheiden, ob die Schritte, die wir gegangen sind, in die richtige Richtung geführt haben oder ob Korrekturen nötig sind. Dabei können Entscheidungsfindungen oder Handlungen verzögert oder behindert werden und uns ein Gefühl der Stagnation geben.

Oft werden wir in dieser Zeit auch mit schon länger zurückliegenden Taten und Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Wenn wir erkennen, was uns an einen bestimmten Punkt geführt hat, können wir die Aufgabe annehmen, ohne uns in der Vergangenheit und dem „wenn“, „dann“, „hätte“, „wäre“ usw. zu verlieren. Dann sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen für den Augenblick zu treffen.

Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass bisher verdrängte Konflikte und Aggressionen aufbrechen und geklärt werden wollen.

Generell sind wir aufgefordert, auf unseren Energielevel zu achten, der in Zeiten des rückläufigen Mars oft nicht so hoch ist wie sonst. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit durchaus dankbar für ein wenig Unterstützung und freut sich, wenn wir uns – und andere – nicht überfordern.

Besonders für aktive Menschen, die Wert auf Schnelligkeit und Leistung legen, ist diese Zeit des Innehaltens eine große Herausforderung. Hilfreich kann es sein, den Fokus nicht so sehr auf die Stagnation zu legen, sondern auf die Möglichkeit, zurückzuschauen, zu prüfen und zu korrigieren, um danach wieder mit neuer Kraft vorwärtszuschreiten.

Der Rückläufigkeitszyklus findet im Zeichen Zwillinge statt und die damit verbundenen Themen können beinhalten: Objektivität und Neutralität im Handeln, Flexibilität sowie dem bewussten Umgang und gezielten Einsatz von Gedanken und Worten.

 

Die mundanen Konstellationen sind für den Einzelnen unterschiedlich stark spürbar, je nachdem, welche Faktoren im individuellen Horoskop davon berührt werden.

 

© Jutta Stemmer