Jahrestrends 2018

Für die himmlischen Konstellationen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten. Sie sind nicht für jeden gleichermaßen spürbar. Das liegt unter anderem an den individuellen Faktoren, die im eigenen Horoskop angesprochen sind, an den gegenwärtigen Lebensumständen des Einzelnen sowie an seinen Erfahrungen und Anschauungen. Wenn eigene Horoskopfaktoren in Resonanz mit Mundanthemen stehen, fühlen wir uns als Individuum aufgerufen, in irgendeiner Form an der Gestaltung mitzuarbeiten. Ansonsten erleben wir die Auswirkungen oft über Personen in unserem Umfeld oder über gesellschaftliche Strömungen.

Aber für alle Menschen ist auf die eine oder andere Art eine allgemeine Stimmung spürbar, eine des Ab- oder Aufbruchs, des Festhaltens oder des Wandelns, der Unsicherheit oder der Euphorie, je nach Temperament, persönlicher Einstellung und momentaner Lebenssituation.

Die folgenden Auslegungen sind als Anregung gedacht, um einen konstruktiven Umgang mit der Zeitqualität zu finden.

Die großen Zyklen der vergangenen Jahre sind im Jahr 2017 zum Abschluss gekommen.

Weiterhin aktuell bleiben die Themen des Saturn-Neptun-Quadrats, die bereits seit der Mitte des Jahres 2016 ausgelöst waren. Eine analoge Qualität hatten die im Jahr 2017 folgenden Quadrate von Saturn zu Chiron in den Fischen.

Auch im Jahr 2018 bleibt Neptun ein Schlüsselplanet, denn er erhält nun Trigon-Aspekte von Jupiter, erstmals bereits im Dezember 2017, danach im Mai und August 2018. Auch in diesem Jahr wird das Thema abschließend aufgegriffen: von Jupiter im Trigon zu Chiron in den Fischen. Die Bedeutsamkeit der Konstellation ergibt sich auch daraus, dass Jupiter im Jahr 2019 wiederum drei Quadrate zu Neptun machen wird und das Thema sich somit über einen längeren Zeitraum entwickeln kann.

 

 

1. Januar 2018 – 00h00 in München

 

Im Horoskop des Neujahrstags um 0.00 Uhr zeigt sich bereits das Jupiter-Neptun-Trigon, das uns 2018 beschäftigen wird, und ist über Sextile mit der Steinbockballung verbunden.

Damit sind die unten beschriebenen Zyklen der letzten Jahre, in denen Neptun oder Chiron beteiligt waren, nämlich Saturn-Neptun, Saturn-Chiron und in diesem Jahr Jupiter-Neptun noch einmal verdeutlicht. Sie zeigen auf, wie wichtig die Verbindung der neptunisch-geistigen Sphäre mit der irdischen Realität ist. Dabei liegt der Fokus auf integrem und wahrhaftigem Handeln in Bezug auf gesellschaftliche und kollektive Themen. Die starke Betonung des vierten Hauses in unseren Breitengraden mit Saturn, Lilith, Venus, Sonne und Pluto weist darauf hin, dass uns die Themen Familie, Heimat, Geborgenheit und Sicherheit bewegen werden. Angeschnitten ist das Haus allerdings von Schütze. Dabei können Fragen auftauchen wie zum Beispiel: Welche alten Traditionen und Strukturen sind es wert, aufrechterhalten zu werden? Wo halten wir an Überlieferungen und Einstellungen fest, die nicht mehr zeitgemäß sind? Wie begegnen wir dem Fremden? Wo und wie dürfen wir unseren Horizont erweitern? Wie können wir uns von alten, zum Teil kollektiven Ängsten befreien? Schätzen wir die weiblichen und männlichen Herangehensweisen gleichermassen? Sind wir ehrlich zu uns und anderen und wie gehen wir mit unserer Macht um?

Der Zwillingsmond am MC in Verbindung mit Uranus zeigt uns den Weg: Objektivität, Neutralität, Neugier, Offenheit, Kommunikativität, Interesse sind die Eigenschaften, die uns helfen können, uns als Person und als Gemeinschaft weiterzuentwickeln.

Seine Verbindung zu Chiron am DC und als mundaner Herrscher des vierten Hauses offenbart aber auch unsere Verletzlichkeit, wenn wir uns emotional einbringen oder uns in unserer Geborgenheit bedroht fühlen. Wenn wir dabei für ein stimmiges Umfeld sorgen und uns nicht überfordern, können wir Chiron aber auch als Heiler für andere aktivieren, indem wir Kontakte herstellen, die uns selbst und dem anderen gerecht werden.

Merkur im Schützen im dritten Haus als Einzelgänger weist darauf hin, dass die Kommunikation und der Austausch im weitesten Sinn (z.B. Wissen, Güter, Informationen, Ideen) durch eine gewisse Unberechenbarkeit im Ausdruck nicht immer einfach sind. Dazu kommt, dass die Schütze-Energie einerseits großzügig und unterstützend, aber andererseits fanatisch und missionarisch sein kann, was dem Dialog nicht immer förderlich ist.

 

Jahresthemen 2018

 

Jupiter Trigon Neptun         

03. Dezember 2017              11°30‘ Skorpion/Fische
25. Mai 2018             16°20‘ Skorpion/Fische
19. August 2018            15°40‘ Skorpion/Fische

  

Jupiter, in der griechischen Mythologie auch als Zeus bekannt, ist der allmächtige Herrscher über Himmel und Erde. Er vereint Wachstumskraft und Expansionsfähigkeit und strebt stets nach Höherem sowohl im geistigen als auch im weltlichen Sinn. Für ihn existieren keine Grenzen, was mitunter zu Maßlosigkeit und Überhöhung führen kann. Seinem Weitblick fehlt es oft an Realitätssinn. Sein großes Potenzial liegt in der Fähigkeit, Dinge in einem übergeordneten Zusammenhang zu sehen, dem Leben einen Sinn zu geben und die Hoffnung auch in schwierigen Situationen nicht zu verlieren. Jupiters Gerechtigkeitssinn orientiert sich nicht an Gesetzen, sondern an seiner eigenen Ethik. Als Prediger kann er sowohl Heil bringen als auch verführen. In seiner reifen Form wird er als Mentor und Lehrer sein Wissen, vielleicht sogar seine Weisheit, gerne weitergeben und andere unterstützen.

Neptun ist mythologisch betrachtet der Herrscher über die Ozeane, aber auch über die Stürme und Erdbeben. Es gibt wenig Mythen über ihn, er wird selten auf der Erde gesehen und trotzdem bestimmt er mit seiner Kraft oft unbemerkt die Geschicke der Menschen.

In der Astrologie ist er derjenige, der die Grenzen auflöst und uns in Verbindung bringt mit für uns unsichtbaren Welten. Er steht für die Phantasie, die Träume, das Unfassbare, das Nicht-Erklärbare, für alles Feinstoffliche und Energetische, für die bedingungslose Liebe und für die Spiritualität. In unseren vorherrschenden gesellschaftlichen Systemen wird sein Platz noch sehr diskutiert.

Wenn wir in der Rückschau das abnehmende Quadrat von Saturn zu Neptun und Saturn zu Chiron in den Jahren 2016/17 betrachten, so hat es uns mit der Frage konfrontiert, wie wir als Individuum und als Gesellschaft zu neptunischen Themen stehen. Wie ist es beispielsweise um unsere Nächstenliebe bestellt? Sind wir uns darüber im Klaren, dass wir alle miteinander verbunden sind? Wie gehen wir mit kollektiven und feinstofflichen Energien um? Können wir Spiritualität im Alltag leben? Und wie begegnen wir der wachsenden Empfindsamkeit und der so viel besprochenen Bewusstseinserweiterung? Angst und Faszination liegen oft nahe zusammen. Beides beinhaltet Gefahren. Zum einen durch die Verweigerung allem Nicht-Erklärbaren gegenüber, zum anderen durch das Abdriften in Phantasiewelten und Wunschdenken, oft durch Suchtmittel und Heilsversprechen. Die Sehnsucht nach Frieden und Stille ist groß, und damit einhergehend der Wunsch, sich dem Alltag und den Pflichten entziehen zu wollen. Saturn hat uns dazu aufgefordert, uns unserer Verantwortung im Umgang mit neptunischen Kräften bewusst zu werden. Auch im Hinblick darauf, welche Energien wir von unserem irdischen Standpunkt aus in das Kollektiv entsenden und welchen Einfluss wir auf diese Weise ausüben.

Mit diesen Erkenntnissen und Erfahrungen gehen wir nun in die Phase des Trigons von Jupiter zu Neptun. Auch dieses Mal kommen gesellschaftliche Richtlinien und Vorstelllungen mit kollektiven Belangen in Berührung. Nun aber fehlt Saturns formgebende, realitätsbezogene und kontrollierende Kraft und wird durch Jupiter ersetzt.

Gemeinsam ist Jupiter und Neptun die Grenzenlosigkeit. Jupiter, weil er als Herrscher des Olymp keine Limitierung anerkennt. Neptun, weil er durch sein Wissen, dass alles miteinander verbunden ist, und seine Liebesfähigkeit allem gegenüber offen ist.

Was beide verbindet, ist der Glaube und das Vertrauen in eine höhere Macht. Jupiter als Gesellschaftsplanet bringt dabei klare Regeln und Vorgaben, wie diese Macht aussieht, was sie erwartet und wie sie bedient werden will. Das neptunische Vertrauen dagegen ist in der Regel nicht gebunden an eine bestimmte Vorstellung. Es ist einfach vorhanden und bedingungslos. Aber wie immer, wenn es keine äußeren Regeln mehr gibt, sind Ethik, Integrität und Verantwortungsbewusstsein gefragt. Darum ist der vorangegangene oben beschriebene Zyklus mit Saturn so wichtig. Konnte er doch die Vorarbeit leisten, damit Jupiter nicht in Fanatismus und Dogmatismus ausartet, sondern zu der Hoffnung und zu Vertrauen auf ein hilfreiches Miteinander berechtigt.

 

Saturn im Zeichen Steinbock

       20. Dezember 2017 – 22. März 2020
02. Juli 2020 – 17. Dezember 2020

Mit Saturn im Zeichen Schütze wurden unsere Glaubenssätze und unsere ethischen Werte beleuchtet. Wir mussten uns fragen, ob wir unserer inneren Einstellung gemäß handeln oder uns an alten gesellschaftlichen Vorstellungen orientieren, die längst überholt sind.

Die höhere Bildung gehört ebenfalls in die Domäne des Schützen und signalisierte eine gute Zeit, Bildungssysteme zu überprüfen und zu reformieren. Das betraf nicht nur die äußere Form, sondern insbesondere die Inhalte.

Am 20. Dezember 2017 wechselt Saturn ins Steinbockzeichen und bleibt bis Ende 2020 mit einem kurzen Intermezzo in seinem eigenen Zeichen und damit in einer starken Position. Die Ausdrucksform dieser Konstellation, hängt davon ab, ob es uns gelingt, den oft rigiden saturnalen Ausdrucksformen eine neue Form zu geben.

Saturn wird oft als Ordnungshüter einer Gesellschaft dargestellt. Da unsere Gesellschaft patriarchal ausgerichtet ist, vertritt er auch bevorzugt patriarchale Werte und zeigt sich oft in einer übertriebenen Strenge, nicht hinterfragter Gesetzestreue und übermäßiger Leistungsorientiertheit. Dabei wird die Eigenverantwortung oft den gesellschaftlichen Erwartungen unterworfen.

Saturn herrscht aber im Steinbock über ein weibliches Zeichen. Vielleicht ist es an der Zeit, die saturnalen Ausdrucksformen ein Stück zu erweitern. Dann können seine Potenziale wie die Fähigkeit, Struktur und Halt zu geben, Realitätssinn, Ausdauer und Eigenverantwortung an Kraft gewinnen.

Dabei werden wir uns immer wieder Fragen stellen wie zum Beispiel: Was ist uns wichtig und wertvoll? Welches Maß tut uns gut? An welchen Werten orientieren wir uns? Wo halten wir an Altem fest, ohne es zu hinterfragen? Wo kasteien wir uns unnötig? Wo übernehmen wir (ungefragt) Verantwortung oder weigern uns, es zu tun? Können wir das, was uns zur Verfügung steht, genießen?

Das Ziel ist eine Gesellschaft mit verantwortungsbewussten Mitgliedern, in der jeder sein ureigenes „Vermögen“ in allen Formen einbringen darf und damit zu seinem eigenen und zum Wohl und Wachstum der ganzen Gemeinschaft beiträgt.

Interessant ist auch, dass der Übergang Saturns zur Wintersonnwende stattfindet. Bei diesem alten Ritual können wir Erfahrungen, die dazu gedient haben, dass wir ein Stück weit wachsen konnten, die nun aber ausgedient haben, voller Dankbarkeit dem Feuer übergeben, um Raum für Neues zu schaffen. Wenn wir dies auf unsere Gesellschaft ummünzen, könnte auch hier eine neue Ära der Gleichwertigkeit beginnen, mit Jupiter als Vertreter der männlichen Energie (Herrscher des Schützen) und Saturn als Vertreter der weiblichen Energie (Herrscher des Steinbocks). Vielleicht ein neuer Gedanke, der Entwicklungspotenzial in sich birgt. Im beginnenden Wassermannzeitalter könnte dies die Möglichkeit sein, die Erfahrungen der matriarchalen Ära mit den Erkenntnissen des Patriarchats zu einer Synthese zu bringen. Das würde bedeuten, dass wir aus beiden Epochen das Beste ziehen als Grundstein zu einer egalitären Gesellschaft.
….zum Artikel „Saturn im Steinbock und die Wintersonnwend

 

Jupiter im Zeichen Skorpion   

10. Oktober 2017 – 08. November 2018

Das Skorpionzeichen bringt uns in Kontakt mit Leidenschaftlichkeit, Ehrlichkeit, Verbindlichkeit, Mut zu Integrität, Machtthemen in allen Facetten und einem detektivischen Gespür für Unwahrheiten und Heimlichkeiten.

Innerhalb einer Gesellschaft können diese Faktoren sowohl zum Aufdecken von Intrigen dienen als auch als Machtanspruch per se definiert werden. Fanatismus, Dogmatismus und Selbstherrlichkeit sind mögliche Gefahren, vor denen wir uns unter dieser Konstellation in acht nehmen sollten. 

 

Jupiter im Zeichen Schütze 

               08. November 2018 – 02. Dezember 2019

Jupiter ist in seinem eigenen Zeichen stark gestellt.

Im Zeichen Schütze treten die Themen Bildung, Religion, Horizonterweiterung, fremde Kulturen, Sinnfindung und Sinnstiftung im den Vordergrund.

Dies klingt positiv, kann sich aber in seiner Übertreibung als religiöser Fanatismus, Dogmatismus, Bildungsansprüche und Elitedenken äußern. Positiv betrachtet kann Jupiter aber auch für das Vertrauen sorgen, dass gesellschaftliche Herausforderungen gemeinsam gemeistert werden können und dabei der persönliche Blickwinkel vergrößert wird und das Leben an Reichtum gewinnt.

 

Uranus` Wechsel vom Widder in den Stier 

15. Mai – 6. November 2018
06. März 2019 – 2025/26

Im Mai findet der erste Übergang des Planeten Uranus vom Widderzeichen ins Stierzeichen statt. Übergänge sind immer spannend, denn dabei zeigt sich, wo wir in Bezug auf das auslaufende Thema stehen, was wir in die neue Phase mitnehmen und worauf wir aufbauen.

Mit dem Zeichenwechsel von Uranus stehen nun alle drei kollektiven Planeten in weiblichen Zeichen.
Auch dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die unter Saturn in Steinbock beschriebenen Themen in Bezug auf Gleichwertigkeit an Aktualität gewinnen.

Uranus ist der Planet des Fortschritts, der Unabhängigkeit und der Revolution. Als kollektiver Planet stellt er dabei bestenfalls das Wirken des Individuums in den Dienst einer Gemeinschaft. Dabei erkennt er aber keine Autorität an und ist nicht immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Seine Schattenseite ist die Individualisierung bis ins Extreme. Dann fokussiert sich der Blick nur noch auf die Interessen des Einzelnen, wobei die Einbindung in ein System oder eine Gesellschaft aus den Augen verloren wird.

Dies wurde im auslaufenden Zyklus (2010-2018) durch die kardinale Feuerenergie des Widders in Form von Rücksichtslosigkeit und Egoansprüchen oft noch gefördert. Sie unterstützte uns aber auch, mutig neue Wege zu gehen, Ballast, den wir nicht mehr brauchen, hinter uns zu lassen, nötige Reformen auf den Weg und neue Technologien zum Einsatz zu bringen, um die Ressourcen der Erde effizienter – nicht im Sinne von Ausbeutung – nutzen zu können und damit die globalen Lebensbedingungen zu verbessern.

Die Folgen sind sichtbar. Vieles wurde auf den Weg gebracht. Aber auch das zerstörerische Potenzial zeigte sich unter anderem in Form von Wirtschaftskrisen, Terrorismus und Territorialkriegen, die ohne große Vorwarnung ausgebrochen sind.

Der Wechsel ins Stierzeichen nimmt Uranus etwas von seiner Impulsivität.

Es wird sich im Laufe der Zeit zeigen, welche der Neuerungen und Ideen der letzen sieben Jahre wirklich tragen, es wert sind, weiterentwickelt zu werden und nutzbringend einsetzbar sind.

Stier ist ein Erdzeichen mit dem Fokus auf Wachstum, Beständigkeit und Sicherheit.
Es ist stark mit der Natur in Resonanz. Hier findet Werden und Vergehen in einem immerwährenden und gleichmäßigen Rhythmus statt. Alles hat seine Zeit und braucht seine Zeit.
Das Stierzeichen steht mundan gesehen nicht nur für die Natur und die Landwirtschaft, sondern auch für die Ökonomie. Hier sind in den nächsten Jahren unerwartete Umschwünge und Umbrüche zu erwarten.
Auch Sicherheitsfragen werden immer aktueller. Was gibt uns Sicherheit und wie und wo können wir sie finden. Hier findet sich eine Analogie zu den Themen des Jahreshoroskops. Und wir können uns überlegen, wie weit wir inzwischen abhängig von Technologien sind. (z.B. wie fühlen wir uns ohne unser Mobiltelefon, wie finden wir unseren Weg ohne ein Navigationssystem, usw.?)

Ein weiteres Stierthema ist Nahrung und Genuss. Wie gehen wir mit unseren Ressourcen um, wie echt und gesund sind unsere Lebensmittel noch und wie bearbeiten wir sie, um gewisse Effekte zu erzielen.

Das Wirken von Uranus im Stier wird sicher nicht immer leicht werden. Stehen sich hier doch Fortschritt und Beständigkeit, Sprengkraft und Blockade, Neu und Alt, Experimentierfreude und Tradition, Technik und Natur gegenüber.

Gelingt aber eine konstruktive Verbindung der beiden Energien, dann können innovative Ideen und Technik in Maßen eingesetzt werden zum Erhalt der Natur, der Erde und des Menschen. Dann können Traditionen weiterentwickelt werden, ohne sie zu zerstören. Auf diese Weise findet Wachstum statt, das nicht überfordert und nicht einfach vernichtet, nur um etwas Neues zu installieren. Dadurch kommen wir vielleicht etwas langsamer vorwärts, dafür aber nachhaltiger, weil wir mit der Natur und nicht wider die Natur agieren, mit allen modernen Hilfsmitteln, die dafür zur Verfügung stehen.

Immer wieder werden wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten müssen, dass wir den Ausgleich suchen zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen Alt und Neu, zwischen Schnell und Langsam, zwischen Tradition und Moderne usw. 

 

Rückläufigkeiten: 

Rückläufigkeit eines Planeten entsteht dann, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Kreisbahn schneller als ein anderer Planet ist und diesen überholt. Dann scheint sich dieser Planet von der Erde aus gesehen rückwärts zu bewegen.

Es ist eine gute Zeit, um innezuhalten und den bisher zurückgelegten Weg noch einmal – rückwärts – zu gehen und dabei vielleicht Dinge zu entdecken, die wir bei unserem forschen Vorwärtsschreiten übersehen haben. Dabei finden wir oft auch zu einer anderen Betrachtungsweise.

Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.

In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist es eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.

Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Dennoch gibt sie uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.

 

Rückläufiger Merkur    

23. März – 15. April 2018
26. Juli – 19. August 2018
07. November – 06. Dezember 2018


Merkur ist der Planet der Kommunikation, des Wissens, des Handels und des Verkehrs.

Da es während seiner Rückläufigkeit häufig zu Missverständnissen kommt, ist es ratsam, immer wieder nachzufragen, ob wir richtig verstanden wurden.

Die Rückläufigkeit richtet den Fokus in die Vergangenheit. Es ist daher nicht zweckmäßig, große Schritte nach vorne zu machen, wie zum Beispiel Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu forcieren, sondern nach Möglichkeit die jeweilige Sache nochmals zu überprüfen und von verschiedenen Seiten Informationen einzuholen. Manchmal lassen sich Abschlüsse, Ein- oder Verkäufe nicht vermeiden. Dann kann es hilfreich sein, sie zusätzlich von einer unabhängigen Person begutachten zu lassen.

Nicht alle Menschen gehen in gleicher Weise mit dem rückläufigen Merkur in Resonanz. Personen mit rückläufigem Merkur im Geburtshoroskop kennen die Themen, deshalb sind die Auswirkungen der Rückläufigkeit für sie oft nicht so spürbar oder im Gegenteil sogar förderlich.

Sensibel für den rückläufigen Merkur sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten

im März zwischen 04° und 17° Widder,
im Juli/August zwischen 11° und 24° Löwe,
im November/Dezember zwischen 27° Skorpion und 14° Schütze.

 

Rückläufige Venus                                

05. Oktober – 16. November 2018

Der gleichmäßige Zyklus der rückläufigen Venus (er verschiebt sich im 8-Jahresrhythmus um 2°) gibt uns immer wieder Gelegenheit, gleiche Themen (Häuser oder Planeten) zu betrachten.

Überprüft werden zum einen Beziehungen und Freundschaften in all ihren Facetten:

Wie gehe ich mit meinen Mitmenschen um und wie lasse ich mich behandeln?
Wie wertvoll erachte ich mich im Vergleich zu anderen?
Was erwarte ich von einer Freundschaft und wie viel bin ich bereit zu geben?
Nehme ich den anderen in seiner Eigenart wahr oder so, wie ich ihn mir wünsche?
Kann ich faire Kompromisse schließen?

Oft werden wir in dieser Zeit mit Altlasten oder Wunschdenken aus vergangenen Beziehungen konfrontiert und können in der Rückschau herausfinden, wie für uns eine ideale Beziehung/Freundschaft in der Zukunft aussehen kann.

Das zweite große Thema berührt unsere Talente und Ressourcen mit den Fragen:

Wie behandle ich meinen Körper? Pflege ich ihn, treibe ich Raubbau, höre ich auf seine Signale?
Wie ist mein Umgang mit Geld und materiellen wie ideellen Werten?
Kenne ich meine Talente, schätze ich sie und gebe ich ihnen genügend Raum, in dem sie sich entfalten können?

Ein weiteres Venusthema ist Genussfähigkeit und Lebensfreude:

Was bedeutet für mich Sinnesfreude und Lust?
Erlaube ich mir die Annehmlichkeiten des Lebens?
Wie wichtig sind für mich Schönheit, Kunst und kreativer Selbstausdruck?
Was macht mir wirklich Freude?
Sorge ich für mein eigenes Wohl oder erwarte ich es von anderen?

Dieser Rückläufigkeitszyklus findet in den Zeichen Widder und Fische statt und bezieht die oben gelisteten Fragen unter anderem auf die Themen bedingungslose Liebe, Frieden, Illusionen, Opferbereitschaft, Empfindsamkeit, Einfühlungsvermögen, Abgrenzungsschwierigkeiten versus Eigensinn, Mut zur eigenen Stärke und Widerstand.

Sensibel für die rückläufige Venus sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 25° Waage und 11° Skorpion.

 

Rückläufiger Mars                                           

26. Juni – 27. August 2018

Mars steht für Energie, Handlung, Tatkraft, Aktivität, Entscheidungen, Durchsetzungsfähigkeit, Aggression, Konflikte, Wut und für unser Immunsystem.

Während der rückläufigen Phase kehrt sich diese ansonsten extrovertierte Kraft nach innen. Eine gute Zeit, um das eigene Verhalten in Bezug auf die genannten Themen zu überprüfen. In dieser Zeit werden wir in unserem Aktionismus gebremst. Das gibt uns Gelegenheit, zu entscheiden, ob die Schritte, die wir gegangen sind, in die richtige Richtung geführt haben oder ob Korrekturen nötig sind. Dabei können Entscheidungsfindungen oder Handlungen verzögert oder behindert werden und uns ein Gefühl der Stagnation geben.

Oft werden wir in dieser Zeit auch mit schon länger zurückliegenden Taten und Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Das kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Wenn wir erkennen, was uns an einen bestimmten Punkt geführt hat, können wir die Aufgabe annehmen, ohne uns in der Vergangenheit und dem „wenn“, „dann“, „hätte“, „wäre“, usw. zu verlieren. Dann sind wir in der Lage, die richtigen Entscheidungen für den Augenblick zu treffen.

Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass bisher verdrängte Konflikte und Aggressionen aufbrechen und geklärt werden wollen.

Generell werden wir aufgefordert, auf unseren Energielevel zu achten, der in Zeiten des rückläufigen Mars oft nicht so hoch ist wie sonst. Unser Immunsystem ist in dieser Zeit durchaus dankbar über ein wenig Unterstützung und freut sich, wenn wir uns – und andere – nicht überfordern.

Besonders für aktive Menschen, die Wert auf Schnelligkeit und Leistung legen, ist diese Zeit des Innehaltens eine große Herausforderung. Hilfreich kann es sein, den Fokus nicht so sehr auf die Stagnation zu legen, sondern auf die Möglichkeit, zurückzuschauen, zu prüfen, und zu korrigieren, um danach wieder mit neuer Kraft vorwärtszuschreiten.

Sensibel für den rückläufigen Mars sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten zwischen 28° Steinbock und 10° Wassermann.

 

Finsternisse

In früheren Kulturen wurden Finsternisse negativ gedeutet.

Mondfinsternisse bedeuteten schlechte Zeiten für das Volk (Mond = Volk), Sonnenfinsternisse waren schlecht für die Herrscher (Sonne = Herrscher), da der zuständige Himmelskörper verdunkelt wurde.  

Bei einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond (Emotionen, Unbewusstes, Vergangenheit) zeitweise die Sonne (Bewusstsein, Lebensziel, Gegenwart). Wer schon einmal eine totale Sonnenfinsternis beobachtet hat, kann bezeugen, wie sich das bewusste Leben für kurze Zeit verändert und die Emotionen in den Vordergrund treten. Ergriffenheit, Faszination und Befangenheit sind spürbar. Gefühle, die mit unserem Verstand nichts zu tun haben, trotz des Wissens um die astronomischen Gegebenheiten.  

Heutzutage ist die Interpretation objektiver.  

Da eine Sonnenfinsternis immer zu Neumond stattfindet, steht seine Anfangsenergie im Vordergrund. Es ist nicht nur – wie bei jedem Neumond – eine gute Zeit, Neues zu beginnen, sondern kann als eine Aufforderung des Kosmos interpretiert werden, die Energie positiv zu nutzen, um altes, nicht mehr passendes Verhalten zu ändern.  

Bei Mondfinsternissen wird der Bewusstwerdungsprozess des Vollmondes für eine Weile unterbrochen. Dadurch können die entsprechenden Mondthemen stark in den Vordergrund treten.

Die Finsternisse werden in den jeweiligen Monatstrends im Zusammenhang mit den aktuellen Konstellationen ausführlicher beschrieben.  

Wie schon im Jahr 2017 finden auch 2018 die Finsternisse überwiegend – mit einer Ausnahme im Juli – auf der Löwe-Wassermann-Achse statt.

 

31. Januar 2018 – 14h29 MEZ – totale Mondfinsternis auf 11°30‘ Löwe-Wassermann

mit der Venus in Konjunktion zur Wassermann-Sonne.

Die Löwe-Wassermann-Energie animiert uns, Wege zu finden, wie wir die Geistesebene und Inspiration des Wassermanns mit der Herzlichkeit und Wärme des Löwen für eigene und übergeordnete Ziele einsetzen können. Im besten Fall finden wir eine Balance zwischen Egoansprüchen und Allgemeinwohl. Die Wassermannvenus am absteigenden Mondknoten und in Konjunktion mit der Sonne überträgt diese Themen auch auf die persönlichen Beziehungen und regt zur Reflexion an.

Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 6° – 20° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann). 

 

15. Februar 2017 – 21h15 MEZ – partielle Sonnenfinsternis auf 27°00 Wasserman

am absteigenden Mondknoten, in Konjunktion mit Merkur und im Sextil zu Uranus.

Da die Sonne nur zu 25% bis 50% verdeckt wird, wird die Verfinsterung auch in der Antarktis und im südlichen Südamerika nur mit einer Schutzbrille zu sehen sein.

Wassermann, Merkur und Uranus sind mentale Prinzipien auf unterschiedlichen Ebenen.

Die zu stellenden Fragen könnten lauten: Welchen Stellenwert hat die Verstandesebene in unserem Leben? Wie gehen wir mit Innovation und Technik um und wofür setzen wir sie ein? Können wir unsere Existenz aus einer persönlichen und gleichzeitig übergeordneten Warte aus betrachten?
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 9° – 30° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann).

 

13. Juli 2018 – 05h01 MEZ – partielle Sonnenfinsternis auf 20°45 Krebs

am aufsteigenden Mondknoten im Löwen und in Opposition zu Pluto.

Bei der zweiten Finsternis des Jahres ist nur etwa ein Viertel der Sonne verdeckt, sodass die Finsternis selbst in Südaustralien und in der Antarktis kaum sichtbar ist.

Im Gegensatz zu den vier Sonnen- und Mondfinsternissen dieses Jahres, die alle im Wassermann oder auf der Achse Wassermann-Löwe stattfinden, kommen mit der Krebsenergie in Zusammenhang mit Pluto neue Impulse ins Spiel.

Dabei stellen sich folgende Fragen: Kenne ich meine wahren Gefühle und Bedürfnisse, gestehe ich sie mir zu und bin ich bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen? Wie sieht es mit Versorgungsansprüchen aus? Dabei müssen wir häufig feststellen, dass Hilfeleistung oft ein Mittel ist, um andere in Abhängigkeiten zu bringen und keine Hilfe zur Selbsthilfe darstellt.

Ehrlichkeit und Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber sind geeignete Maßnahmen, um Macht- bzw. Ohnmachtsverhältnisse diesbezüglich zu erkennen, aufzudecken und zu lösen.

 

27. Juli 2018 – 22h21 MEZ – totale Mondfinsternis auf 04°44 Löwe/Wassermann

mit Mars am aufsteigenden Mondknoten und in Konjunktion zum Mond.

Diese Mondfinsternis greift die Themen und Fragen der Finsternis vom Februar wieder auf. Durch die Beteiligung des Wassermann-Mars am absteigenden Mondknoten liegt die Aufmerksamkeit nun vermehrt darauf, uns aktiv für gesellschaftliche Themen zu engagieren.

Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 0° – 10° fix (Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann).

 

11. August 2018 – 11h46 MEZ – partielle Sonnenfinsternis auf 18°40 Löwe

am aufsteigenden Mondknoten in Konjunktion mit dem rückläufigen Merkur und einem Quadrat zu Jupiter. Am absteigenden Mondknoten stehen Lilith und der rückläufige Mars im Wassermann.

Sichtbar ist sie in im arktischen Ozean, in einem kleinen Gebiet der kanadischen Arktis sowie im hohen Norden Sibiriens.

Diese Finsternis regt zur Rückschau an. Zum einen, weil sie thematisch die beiden Mondfinsternisse des Jahres aufgreift, zum anderen, weil sowohl Merkur als auch Mars in der Rückläufigkeit sind. Alte Verhaltensweisen, Denkmuster, Einstellungen und Wertvorstellungen stehen auf dem Prüfstand, besonders wenn es um das Wirken des Einzelnen in der Gesellschaft geht.

Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 0° – 23° fix (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann).

© Jutta Stemmer