Jahresthemen 2019
Für die himmlischen Konstellationen gibt es viele Interpretationsmöglichkeiten. Sie sind nicht für jeden gleichermaßen spürbar. Das liegt unter anderem an den individuellen Faktoren, die im eigenen Horoskop angesprochen sind, an den gegenwärtigen Lebensumständen des Einzelnen sowie an seinen Erfahrungen und Anschauungen. Wenn eigene Horoskopfaktoren in Resonanz mit Mundanthemen stehen, fühlen wir uns als Individuum aufgerufen, in irgendeiner Form an der Gestaltung mitzuarbeiten. Ansonsten erleben wir die Auswirkungen oft über Personen in unserem Umfeld oder über gesellschaftliche Strömungen.
Aber für alle Menschen ist auf die eine oder andere Art eine allgemeine Stimmung spürbar, eine des Ab- oder Aufbruchs, des Festhaltens oder des Wandelns, der Unsicherheit oder der Euphorie, je nach Temperament, persönlicher Einstellung und momentaner Lebenssituation.
Die folgenden Auslegungen sind als Anregung gedacht, um einen konstruktiven Umgang mit der Zeitqualität zu finden.
Die großen Zyklen der vergangenen Jahre sind im Jahr 2017 zum Abschluss gekommen.
Weiterhin aktuell bleiben die Themen des Saturn-Neptun-Quadrats, die bereits seit Mitte 2016 ausgelöst waren. Eine analoge Qualität hatten die im Jahr 2017 folgenden Quadrate von Saturn zu Chiron in den Fischen.
Auch im Jahr 2018 war Neptun ein Schlüsselplanet. Er wurde durch das dreimalige Trigon von Jupiter aktiviert und das Jahr endete wiederum mit einem Trigon von Jupiter zu Chiron in den Fischen. Die Bedeutsamkeit der Konstellation ergibt sich daraus, dass Jupiter im Jahr 2019 erneut drei Quadrate zu Neptun machen wird, gefolgt von einem Jupiter-Chiron-Quadrat im Dezember. Das Thema kann sich somit über einen längeren Zeitraum entwickeln.
Erst im Jahr 2020 bewegt sich der Fokus weg von Neptun hin zu Pluto und 2021 wird dann Uranus durch die Gesellschaftsplaneten ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken.
Das Horoskop für das Jahr 2019
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zeigt mit Saturn in Verbindung zur Steinbocksonne, wie wichtig es für jeden Einzelnen wird, in die Eigenverantwortung zu gehen.
Saturns Lauf durch das Steinbockzeichen wird noch zwei Jahre andauern, ehe ein neuer Zyklus der Gesellschaftsplaneten Jupiter und Saturn auf 0° Wassermann beginnt, der die 200-jährige Luftrunde der beiden Planeten einläutet. Die Vorarbeit wird die Beschäftigung mit Saturn in seinem weiblichen Domizil und unserem persönlichen Umgang mit der Saturn-Steinbock-Qualität sein.
Im Apex eines kleinen Talentdreiecks steht er für Nüchternheit und Klarheit. Flankiert wird er auf der einen Seite vom gefühlvollen Skorpionmond und auf der anderen von der Grenzenlosigkeit Neptuns.
Die Herausforderung liegt darin, die Intensität und Leidenschaft des emotionalen Empfindens, die Sehnsucht nach Stille und Frieden und die Anforderungen des Alltags unter einen Hut zu bringen. Damit diese Figur zum Schwingen kommt, sind Aufmerksamkeit und Wertfreiheit und ein ständiges Abwägen der momentanen Situation vonnöten.
Auffällig sind auch die vier genauen Halbsextile, die generell eine gewisse Ambivalenz und gleichzeitig die Aufforderung in sich tragen, verschieden geartete Energien in Einklang zu bringen:
Bei Venus im Skorpion und Merkur im Schützen sind dies Leidenschaft und Verstand. Für Mond im Skorpion und Jupiter im Schützen gilt: Verbindlichkeit versus Freigeist. Bei Jupiter im Schützen und Saturn im Steinbock (beides Gesellschaftsplaneten) sind es Horizonterweiterung und Fülle gegen die Reduktion auf das Wesentliche. Und beim Fischemars und Uranus gilt es, empathisches Handeln und Individualität miteinander zu verbinden.
Jupiter läuft bereits im Jahreshoroskop in sein erstes von drei Quadraten zu Neptun und zeigt uns die Bedeutsamkeit dieser Verbindung. Gleichzeitig steht er in der Halbsumme von Mond in Skorpion und Saturn im Steinbock. Mond-Saturn zeigt uns, wie wichtig es ist, erwachsen im besten Sinn zu sein, die Verantwortung für die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu übernehmen und zu sehen, wie und wann sie erfüllt werden können. Erst dann können die konstruktiven Energien des Jupiter im Schützen zum Ausdruck gebracht werden: großzügig, vertrauensvoll, tolerant und unterstützend.
1. Januar 2019 – 00h00 in München
Zyklen, Ingresse, Rückläufigkeiten, Finsternisse
Jupiter Quadrat Neptun
13. Januar 2019 14°22‘ Schütze/Fische
16. Juni 2019 18°43‘ Schütze/Fische
01. September 2019 16°59‘ Schütze/Fische
Jupiter, in der griechischen Mythologie auch als Zeus bekannt, ist der allmächtige Herrscher über Himmel und Erde. Er repräsentiert Wachstumskraft und Expansionsfähigkeit und strebt stets nach Höherem sowohl im geistigen als auch im weltlichen Sinn. Für ihn existieren keine Grenzen, was mitunter zu Maßlosigkeit und Überhöhung führen kann. Seinem Weitblick fehlt es oft an Realitätssinn. Sein großes Potenzial liegt in der Fähigkeit, Dinge in einem übergeordneten Zusammenhang zu sehen, dem Leben einen Sinn zu geben und die Hoffnung auch in schwierigen Situationen nicht zu verlieren.
Jupiters Gerechtigkeitssinn orientiert sich nicht an Gesetzen, sondern an seiner eigenen Ethik. Als Prediger kann er sowohl Heil bringen als auch verführen. In seiner reifen Form wird er als Mentor und Lehrer sein Wissen, vielleicht sogar seine Weisheit, gerne weitergeben und andere unterstützen.
Neptun ist mythologisch betrachtet der Herrscher über die Ozeane, aber auch über die Stürme und Erdbeben. Es gibt wenig Mythen über ihn, er wird selten auf der Erde gesehen und trotzdem bestimmt er mit seiner Kraft oft unbemerkt die Geschicke der Menschen.
In der Astrologie ist er derjenige, der die Grenzen auflöst und uns in Verbindung bringt mit für uns unsichtbaren Welten. Er steht für die Phantasie, die Träume, das Unfassbare, das Nicht-Erklärbare, für alles Feinstoffliche und Energetische, für die bedingungslose Liebe und für die Spiritualität. In unseren vorherrschenden gesellschaftlichen Systemen wird sein Platz noch sehr diskutiert.
Wenn wir in der Rückschau das abnehmende Quadrat von Saturn zu Neptun und Saturn zu Chiron in den Jahren 2016/17 betrachten, so hat es uns mit der Frage konfrontiert, wie wir als Individuum und als Gesellschaft zu neptunischen Themen stehen. Wie ist es beispielsweise um unsere Nächstenliebe bestellt? Sind wir uns darüber im Klaren, dass wir alle miteinander verbunden sind? Wie gehen wir mit kollektiven und feinstofflichen Energien um? Können wir Spiritualität im Alltag leben? Und wie begegnen wir der wachsenden Empfindsamkeit und der so viel besprochenen Bewusstseinserweiterung? Angst und Faszination liegen oft nahe beieinander. Beides beinhaltet Gefahren. Zum einen durch die Verweigerung allem Nicht-Erklärbaren gegenüber, zum anderen durch das Abdriften in Phantasiewelten und Wunschdenken, oft durch Suchtmittel und Heilsversprechen. Die Sehnsucht nach Frieden und Stille ist groß, und damit einhergehend der Wunsch, sich dem Alltag und den Pflichten entziehen zu wollen. Saturn hat uns dazu aufgefordert, uns unserer Verantwortung im Umgang mit neptunischen Kräften bewusst zu werden. Auch im Hinblick darauf, welche Energien wir von unserem irdischen Standpunkt aus in das Kollektiv entsenden und welchen Einfluss wir auf diese Weise ausüben.
Mit diesen Erkenntnissen sind wir 2018 in die Phase des Trigons von Jupiter zu Neptun gegangen und mit den Erfahrungen, die wir wiederum damit gemacht haben, werden wir 2019 an das Quadrat von Jupiter zu Neptun herangehen. Die Themen bleiben. Auch die Frage: Wie können wir gesellschaftliche Richtlinien und Vorstellungen mit kollektiven Belangen in Einklang bringen? Es fehlt Saturns formgebende, realitätsbezogene und kontrollierende Kraft. Sie wurde schon 2018 durch Jupiter ersetzt und erhält nun durch das abnehmende Quadrat einen Überprüfungsaspekt. In der Astrologie werden die Quadratpositionen häufig als Krisenphasen bezeichnet. Das Wort Krise bedeutet ursprünglich die Wendezeit in einer Entwicklung. Wenn wir diese Phase ignorieren, kann daraus eine schwierige Situation entstehen. Beim abnehmenden Quadrat sind wir aufgefordert, unsere Erkenntnisse und Erfahrungen des laufenden Zyklus in Frage zu stellen, uns damit auseinanderzusetzen und Konsequenzen zu ziehen.
Im persönlichen Bereich ist das abnehmende Quadrat oft gekennzeichnet von einer inneren Konfrontation mit sich selbst und der Umwelt, durch die der Status quo objektiv betrachtet werden kann. Es fordert dazu auf, auszusortieren und uns von all dem zu trennen, was wir als destruktiv erkennen. Das kann materiell wie ideell sein. So können wir den Boden für den nächsten Zyklusbeginn bereiten.
Grenzenlosigkeit ist eine Gemeinsamkeit von Jupiter und Neptun. Denn Jupiter erkennt er als Herrscher des Olymp keine Limitierung an. Neptun ist durch sein Wissen, dass alles miteinander verbunden ist, und seine Liebesfähigkeit allem gegenüber offen.
Was beide verbindet, sind der Glaube und das Vertrauen in eine höhere Macht. Jupiter als Gesellschaftsplanet bringt dabei klare Regeln und Vorgaben, wie diese Macht aussieht, was sie erwartet und wie sie bedient werden will. Das neptunische Vertrauen dagegen ist in der Regel nicht gebunden an eine bestimmte Vorstellung. Es ist einfach vorhanden und bedingungslos. Aber wie immer, wenn es keine äußeren Regeln mehr gibt, sind Ethik, Integrität und Verantwortungsbewusstsein gefragt. Darum ist der vorangegangene oben beschriebene Zyklus mit Saturn so wichtig. Konnte er doch die Vorarbeit leisten, damit Jupiter nicht in Fanatismus und Dogmatismus ausartet, sondern zu Hoffnung und zu Vertrauen in ein hilfreiches Miteinander berechtigt.
Saturn im Zeichen Steinbock
20. Dezember 2017 – 22. März 2020
02. Juli 2020 – 17. Dezember 2020
Saturn im Zeichen Schütze hat die Aufmerksamkeit auf unsere Glaubenssätze und unsere ethischen Werte gelenkt. Wir mussten uns fragen, ob wir unserer inneren Einstellung gemäß handeln oder uns an alten gesellschaftlichen Vorstellungen orientieren, die längst überholt sind.
Die höhere Bildung gehört ebenfalls in die Domäne des Schützen und signalisierte eine gute Zeit, Bildungssysteme zu überprüfen und zu reformieren. Das betraf nicht nur die äußere Form, sondern insbesondere die Inhalte. Die Erkenntnisse dieser Jahre können nun mit Saturn im Steinbock umgesetzt werden, die Versäumnisse hingegen werden klar ersichtlich werden.
Am 20. Dezember 2017 wechselt Saturn ins Steinbockzeichen und bleibt bis Ende 2020 mit einem kurzen Intermezzo in seinem eigenen Zeichen und damit in einer starken Position.
Die Ausdrucksform dieser Konstellation, hängt davon ab, ob es uns gelingt, den oft rigiden saturnalen Ausdrucksformen eine neue Form zu geben.
Saturn wird häufig als Ordnungshüter einer Gesellschaft dargestellt. Da unsere Gesellschaft patriarchal ausgerichtet ist, vertritt er auch bevorzugt patriarchale Werte und zeigt sich oft in einer übertriebenen Strenge, nicht hinterfragter Gesetzestreue und übermäßiger Leistungsorientiertheit. Dabei wird die Eigenverantwortung oft den gesellschaftlichen Erwartungen unterworfen oder auch an die Gesellschaft oder übergeordnete Stellen abgegeben.
Saturn herrscht aber im Steinbock über ein weibliches Zeichen. Vielleicht ist es an der Zeit, die saturnalen Ausdrucksformen ein Stück zu erweitern. Dann können seine Potenziale wie die Fähigkeit, Struktur und Halt zu geben, Realitätssinn, Ausdauer und Eigenverantwortung an Kraft gewinnen.
Dabei werden wir uns immer wieder Fragen stellen wie zum Beispiel: Was ist uns wichtig und wertvoll? Welches Maß tut uns gut? An welchen Werten orientieren wir uns? Wo halten wir an Altem fest, ohne es zu hinterfragen? Wo kasteien wir uns unnötig? Wo übernehmen wir (ungefragt) Verantwortung oder weigern uns, es zu tun? Können wir das, was uns zur Verfügung steht, genießen?
Das Ziel ist eine Gesellschaft mit verantwortungsbewussten Mitgliedern, in der jeder sein ureigenes „Vermögen“ in allen Formen einbringen darf und damit zu seinem eigenen und zum Wohl und Wachstum der ganzen Gemeinschaft beiträgt.
Interessant ist auch, dass der Übergang Saturns zur Wintersonnwende stattfindet. Bei diesem alten Ritual können wir Erfahrungen, die dazu gedient haben, dass wir ein Stück weit wachsen konnten, die nun aber ausgedient haben, voller Dankbarkeit dem Feuer übergeben, um Raum für Neues zu schaffen. Wenn wir dies auf unsere Gesellschaft ummünzen, könnte auch hier eine neue Ära der Gleichwertigkeit beginnen, mit Jupiter als Vertreter der männlichen Energie (Herrscher des Schützen) und Saturn als Vertreter der weiblichen Energie (Herrscher des Steinbocks). Vielleicht ein neuer Gedanke, der Entwicklungspotenzial in sich birgt. Im beginnenden Wassermannzeitalter könnte dies die Möglichkeit sein, die Erfahrungen der matriarchalen Ära mit den Erkenntnissen des Patriarchats zu einer Synthese zu bringen. Das würde bedeuten, dass wir aus beiden Epochen das Beste ziehen als Grundstein für eine egalitäre Gesellschaft.
Jupiter im Zeichen Schütze
08. November 2018 – 02. Dezember 2019
Jupiter ist in seinem eigenen Zeichen stark gestellt.
Im Zeichen Schütze treten die Themen Bildung, Religion, Horizonterweiterung, fremde Kulturen, Sinnfindung und Sinnstiftung im den Vordergrund.
Dies klingt positiv, kann sich aber in seiner Übertreibung als religiöser Fanatismus, Dogmatismus, hohem Bildungsanspruch und Elitedenken äußern. Positiv betrachtet kann Jupiter für das Vertrauen sorgen, dass gesellschaftliche Herausforderungen gemeinsam gemeistert werden können und dabei der persönliche Blickwinkel vergrößert wird und das Leben an Reichtum gewinnt.
Jupiter im Zeichen Steinbock
02. Dezember 2019 – 18. Dezember 2020
Mit Jupiters Wechsel stehen zum Jahresende und das gesamte Jahr 2020 beide Gesellschaftsplaneten im Zeichen Steinbock und werden Konjunktionen mit Pluto bilden.
Je nachdem, in welchem Lebensbereich sie im individuellen Horoskop zum Stehen kommen, werden wir mit den Themen Eigenverantwortung, Ethik, Moral, Integrität und unserem Umgang mit Macht konfrontiert. Seit Saturns Wechsel in den Steinbock Ende 2017 setzen wir uns mit diesbezüglichen Fragen auseinander und werden spätestens 2020 sehen, wo wir diesbezüglich wirklich stehen.
Jupiter Trigon Uranus
5. Dezember 2019
Ebenfalls zum Jahresende gibt es ein abnehmendes Trigon von Jupiter im Steinbock zu Uranus im Stier. Zyklisch betrachtet ist es eine Erntekonstellation. Was wir ernten, hängt vom Verlauf des Zyklus ab.
Die Konjunktion des 13 – 14 Jahre dauernden Jupiter-Uranus-Zyklus hat im Juni 2010 und in den Zeichen Fische/Widder begonnen. Nun steht Uranus im Zeichen Stier und auch die nächste Konjunktion wird 2024 im Stierzeichen stattfinden. Das heißt, Jupiter wird unser Bewusstsein ausrichten auf den im Mai 2018 begonnenen Wechsel des Uranus ins Stierzeichen, wie er unten beschrieben ist.
Uranus` Wechsel vom Widder in den Stier
15. Mai – 6. November 2018
06. März 2019 – 2025/26
Im Mai 2018 fand der erste Übergang des Planeten Uranus vom Widderzeichen ins Stierzeichen statt. Im März 2019 wechselt er ein zweites Mal und verweilt nun für die nächsten sieben Jahre im Stier. Übergänge sind immer spannend, denn dabei zeigt sich, wo wir in Bezug auf das auslaufende Thema stehen, was wir in die neue Phase mitnehmen und worauf wir aufbauen.
Mit dem Zeichenwechsel von Uranus stehen nun alle drei kollektiven Planeten in weiblichen Zeichen. Auch dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die unter Saturn in Steinbock beschriebenen Themen in Bezug auf Gleichwertigkeit an Aktualität gewinnen.
Uranus ist der Planet des Fortschritts, der Unabhängigkeit und der Revolution. Als kollektiver Planet stellt er dabei bestenfalls das Wirken des Individuums in den Dienst einer Gemeinschaft. Dabei erkennt er aber keine Autorität an und ist nicht immer bereit, Verantwortung zu übernehmen. Seine Schattenseite ist die Individualisierung bis ins Extreme. Dann fokussiert sich der Blick nur noch auf die Interessen des Einzelnen, wobei die Einbindung in ein System oder eine Gesellschaft aus den Augen verloren wird.
Dies wurde im auslaufenden Zyklus (2010-2018) durch die kardinale Feuerenergie des Widders in Form von Rücksichtslosigkeit und Egoansprüchen oft gefördert. Sie unterstützte uns aber auch, mutig neue Wege zu gehen, Ballast, den wir nicht mehr brauchen, hinter uns zu lassen, nötige Reformen auf den Weg und neue Technologien zum Einsatz zu bringen, um die Ressourcen der Erde effizienter – nicht im Sinne von Ausbeutung – nutzen zu können und damit die globalen Lebensbedingungen zu verbessern.
Die Folgen sind sichtbar. Vieles wurde auf den Weg gebracht. Aber auch das zerstörerische Potenzial zeigte sich unter anderem in Form von Wirtschaftskrisen, Terrorismus und Territorialkriegen, die ohne große Vorwarnung ausgebrochen sind.
Der Wechsel ins Stierzeichen nimmt Uranus etwas von seiner Impulsivität. Es wird sich im Laufe der Zeit zeigen, welche der Neuerungen und Ideen der letzten sieben Jahre wirklich tragen, es wert sind, weiterentwickelt zu werden und nutzbringend einsetzbar sind.
Stier ist ein Erdzeichen mit dem Fokus auf Wachstum, Beständigkeit und Sicherheit. Es ist stark mit der Natur in Resonanz. Hier findet Werden und Vergehen in einem immerwährenden und gleichmäßigen Rhythmus statt. Alles hat seine Zeit und braucht seine Zeit.
Das Stierzeichen steht mundan gesehen nicht nur für die Natur und die Landwirtschaft, sondern auch für die Ökonomie. Hier sind in den nächsten Jahren unerwartete Umschwünge und Umbrüche zu erwarten.
Auch Sicherheitsfragen werden immer aktueller: Was gibt uns Sicherheit und wie und wo können wir sie finden? Hier findet sich eine Analogie zu den Themen des Jahreshoroskops. Und wir können uns überlegen, wie weit wir inzwischen abhängig von Technologien sind (z.B. wie fühlen wir uns ohne unser Mobiltelefon, wie finden wir unseren Weg ohne ein Navigationssystem, usw.?).
Ein weiteres Stierthema ist Nahrung und Genuss. Wie gehen wir mit unseren Ressourcen um, wie echt und gesund sind unsere Lebensmittel noch und wie bearbeiten wir sie, um gewisse Effekte zu erzielen?
Das Wirken von Uranus im Stier wird sicher nicht immer leicht werden. Stehen sich hier doch Fortschritt und Beständigkeit, Sprengkraft und Blockade, Neu und Alt, Experimentierfreude und Tradition, Technik und Natur gegenüber. Gelingt aber eine konstruktive Verbindung der beiden Energien, dann können innovative Ideen und Technik in Maßen eingesetzt werden zum Erhalt der Natur, der Erde und des Menschen. Dann können Traditionen weiterentwickelt werden, ohne sie zu zerstören. Auf diese Weise findet Wachstum statt, das nicht überfordert und nicht einfach vernichtet, nur um etwas Neues zu installieren. Dadurch kommen wir vielleicht etwas langsamer vorwärts, dafür aber nachhaltiger, weil wir mit der Natur und nicht wider die Natur agieren, mit allen modernen Hilfsmitteln, die dafür zur Verfügung stehen.
Immer wieder werden wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten müssen, dass wir den Ausgleich suchen zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen Alt und Neu, zwischen Schnell und Langsam, zwischen Tradition und Moderne usw.
Rückläufigkeiten:
Rückläufigkeit eines Planeten entsteht dann, wenn die Erde auf ihrer elliptischen Kreisbahn schneller als ein anderer Planet ist und diesen überholt. Dann scheint sich dieser Planet von der Erde aus gesehen rückwärts zu bewegen.
Es ist eine gute Zeit, um innezuhalten und den bisher zurückgelegten Weg noch einmal – rückwärts – zu gehen und dabei vielleicht Dinge zu entdecken, die wir bei unserem forschen Vorwärtsschreiten übersehen haben. Dabei finden wir oft auch zu einer anderen Betrachtungsweise.
Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.
In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist es eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.
Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Dennoch gibt sie uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.
Rückläufiger Merkur
05. März – 28. März 2019
08. Juli – 01. August 2019
31. Oktober – 20. November 2019
Merkur ist der Planet der Kommunikation, des Wissens, des Handels und des Verkehrs.
Da es während seiner Rückläufigkeit häufig zu Missverständnissen kommt, ist es ratsam, immer wieder nachzufragen, ob wir richtig verstanden wurden.
Die Rückläufigkeit richtet den Fokus in die Vergangenheit. Es ist daher nicht zweckmäßig, große Schritte nach vorne zu machen, wie zum Beispiel Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu forcieren, sondern nach Möglichkeit die jeweilige Sache nochmals zu überprüfen und von verschiedenen Seiten Informationen einzuholen. Manchmal lassen sich Abschlüsse, Ein- oder Verkäufe nicht vermeiden. Dann kann es hilfreich sein, sie zusätzlich von einer unabhängigen Person begutachten zu lassen.
Nicht alle Menschen gehen in gleicher Weise mit dem rückläufigen Merkur in Resonanz. Personen mit rückläufigem Merkur im Geburtshoroskop kennen die Themen, deshalb sind die Auswirkungen der Rückläufigkeit für sie oft nicht so spürbar oder im Gegenteil sogar förderlich.
Sensibel für den rückläufigen Merkur sind vor allem Menschen mit persönlichen Planeten oder Punkten
im März zwischen 16° und 30° Fische,
im Juli/August zwischen 23° Krebs und 5° Löwe,
im Oktober/November zwischen 11° und 28° Skorpion
Finsternisse
In früheren Kulturen wurden Finsternisse negativ gedeutet.
Mondfinsternisse bedeuteten schlechte Zeiten für das Volk (Mond = Volk), Sonnenfinsternisse waren schlecht für die Herrscher (Sonne = Herrscher), da der zuständige Himmelskörper verdunkelt wurde.
Bei einer Sonnenfinsternis verdeckt der Mond (Emotionen, Unbewusstes, Vergangenheit) zeitweise die Sonne (Bewusstsein, Lebensziel, Gegenwart). Wer schon einmal eine totale Sonnenfinsternis beobachtet hat, kann bezeugen, wie sich das bewusste Leben für kurze Zeit verändert und die Emotionen in den Vordergrund treten. Ergriffenheit, Faszination und Befangenheit sind spürbar. Gefühle, die mit unserem Verstand nichts zu tun haben, trotz des Wissens um die astronomischen Gegebenheiten.
Heutzutage ist die Interpretation objektiver.
Da eine Sonnenfinsternis immer zu Neumond stattfindet, steht dessen Anfangsenergie im Vordergrund. Es ist nicht nur – wie bei jedem Neumond – eine gute Zeit, Neues zu beginnen, sondern kann als eine Aufforderung des Kosmos interpretiert werden, die Energie positiv zu nutzen, um altes, nicht mehr passendes Verhalten zu ändern.
Bei Mondfinsternissen wird der Bewusstwerdungsprozess des Vollmondes für eine Weile unterbrochen. Dadurch können die entsprechenden Mondthemen stark in den Vordergrund treten.
Die Finsternisse werden in den jeweiligen Monatstrends im Zusammenhang mit den aktuellen Konstellationen ausführlicher beschrieben.
Die Finsternisse im Jahr 2019 finden – mit einer Ausnahme im Januar – auf der Krebs-Steinbock-Achse statt. Sie unterstreichen Saturns Lauf durch das Steinbockzeichen und die damit verbundenen Themen.
06. Januar 2019 – 02h28 MEZ – partielle Sonnenfinsternis auf 15°25′ Steinbock
am absteigenden Mondknoten, in Konjunktion mit Saturn und Pluto und im Sextil zu Neptun.
Sichtbar ist die Finsternis im Nordosten Asiens, in Japan, in China, im Nordpazifik und im Nordosten Sibiriens.
Diese Finsternis greift zwei der Jahresthemen auf. Saturns Lauf durch das Steinbockzeichen und das Quadrat von Jupiter zu Neptun. Pluto bringt eine gewisse Dringlichkeit mit ins Spiel und eröffnet die Möglichkeit, diesbezügliche Ängste und verborgene Motivationen aufzudecken. Ehrlichkeit und Klarheit können der Schlüssel sein, alte destruktive oder nicht mehr tragende Verhaltensweisen aufzudecken und sich von ihnen zu verabschieden.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 10° – 30° in den kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage, Steinbock).
21. Januar 2019 – 06h12 MEZ – totale Mondfinsternis auf 00°50‘ Löwe-Wassermann
mit Merkur und Pluto am absteigenden Mondknoten im Steinbock.
Die Löwe-Wassermann-Energie regt dazu an, Wege zu finden, wie wir die Geistesebene und Inspiration des Wassermanns mit der Herzlichkeit und Wärme des Löwen für eigene und übergeordnete Ziele einsetzen können. Im besten Fall finden wir eine Balance zwischen Egoansprüchen und Allgemeinwohl. Mit Merkur und Pluto am absteigenden Mondknoten im Steinbock sind wir zudem aufgefordert, uns von alten hinderlichen Vorstellungen zu trennen und die mentalen Erkenntnisse verantwortungsbewusst und integer umzusetzen.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 21° in kardinalen (Widder, Krebs, Waage, Steinbock) und 6° in den fixen Zeichen (Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann).
02. Juli 2019 – 21h22 MEZ – totale Sonnenfinsternis auf 10°40′ Krebs
am aufsteigenden Mondknoten und mit Saturn und Pluto im Steinbock am absteigenden Mondknoten im Sextil zu Neptun.
Sichtbar ist sie im pazifischen Ozean östlich von Neuseeland, an der chilenischen Küste, in Chile und Argentinien.
Zu den Themen der ersten Sonnenfinsternis am 06. Januar gesellt sich nun die Krebsenergie und bringt neue Impulse ins Spiel.
Dabei stellen sich folgende Fragen: Kenne ich meine wahren Gefühle und Bedürfnisse, gestehe ich sie mir zu und bin ich bereit, die Verantwortung dafür zu übernehmen? Wie sieht es mit Versorgungsansprüchen aus? Dabei müssen wir häufig feststellen, dass Hilfeleistung oft ein Mittel ist, um andere in Abhängigkeiten zu bringen, und dass sie keine Hilfe zur Selbsthilfe darstellt. Ehrlichkeit und Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber sind geeignete Maßnahmen, um Macht- bzw. Ohnmachtsverhältnisse zu erkennen, aufzudecken und zu lösen.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 5° – 20° in den kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage, Steinbock).
16. Juli 2018 – 23h30 MEZ – totale Mondfinsternis auf 24°00′ Krebs-Steinbock
mit Venus am aufsteigenden Mondknoten und in Konjunktion zur Sonne sowie Saturn und Pluto am absteigenden Mondknoten beim Mond.
Diese Mondfinsternis greift die Themen und Fragen der beiden Sonnenfinsternisse auf.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 20° – 30° in den kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage, Steinbock).
26. Dezember 2019 – 06h17 MEZ – ringförmige Sonnenfinsternis auf 04°08′ Steinbock
am absteigenden Mondknoten in Konjunktion mit Jupiter und einem nahestehenden Merkur im Schützen.
Sichtbar ist sie in Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, im Oman, in Indien, im Norden Sri Lankas, in Indonesien, Singapur und südlich der Philippinen.
Auch die dritte Sonnenfinsternis des Jahres weist eine starke Steinbockbetonung auf, das heißt, die Themen werden fortgeführt. Der Unterschied ist, dass Saturn und Pluto sich etwas entfernt haben, dafür aber Jupiter und der Schützemerkur in die Nähe der Finsternis gerückt sind. Beide stehen für Horizonterweiterung. Unter der Beteiligung von Merkur können dies vor allem Gedanken sein, die bisher einengend gewirkt haben. Durch die Kraft neuer Erkenntnisse können Hoffnung und Zuversicht wachsen. Weise eingesetzt stehen sie – passend zu den Weihnachtstagen – für Licht im Dunkel und das Vertrauen in eine höhere Kraft oder eine übergeordnete Führung.
Empfänglich für diese Finsternis sind Menschen mit Horoskopfaktoren im Bereich von 0° – 13° in den kardinalen Zeichen (Widder, Krebs, Waage, Steinbock).
© Jutta Stemmer