Monatstrends Mai

 

Der überwiegende Teil des Monats steht noch unter dem Einfluss der Jupiter-Neptun-Konjunktion im Zeichen Fische. Ausführlich beschrieben ist die Konstellation in den April-Trends.

Mitte des Monats wechselt Jupiter in das Widder-Zeichen, zum Monatsende gefolgt vom Herrscherplanet Mars.

Die Zeichen Fische und Widder sind wohl die widersprüchlichsten im Tierkreis. Sie symbolisieren den Beginn und die Vollendung.

 

Das Fische-Zeichen ist ein kollektives Zeichen und das letzte im Zodiak.

Wenn wir den Kreis als Entwicklungsweg sehen, dann sind im Fische-Zeichen alle Erfahrungen gemacht und gespeichert. Etwas ist vollendet. Seine verbindende Energie entsteht aus dem Wissen, dass es kein Getrenntsein gibt. Hieraus wiederum entstehen Vertrauen und ein Gefühl von Aufgehobensein. Wir spüren in uns den Wunsch nach Frieden, nach der Anbindung an eine jenseitige Quelle, nach gelebter Spiritualität und das Bewusstsein, dass wir mehr sind als die Erdenbürger, als die wir in dieser Inkarnation angetreten sind.

Im Alltag steht diese Energie für Intuition, Mitgefühl, Liebesfähigkeit, Friedfertigkeit und in seinen schwierigen Formen für Weltflucht, das Übernehmen von Opferrollen, Täuschung, Illusion, Wegsehen, Scheinwelten und vage Ängste.

Das Zeichen Widder ist das erste im Tierkreis und repräsentiert die Kraft des Impulses, des Neuanfangs und der Initiative. Nach den beiden kollektiven Zeichen steht es für die Vereinzelung, die notwendig ist, damit ein Individuum sich selbst erkennen kann. Widder steht für die Geburtsenergie und den Mut, Neuland zu betreten. Hier beginnt die Entwicklung, die sich in ihrem Lauf durch den Zodiak bis zum Fische-Zeichen vervollkommnet. Der Widder muss mutig sein, sonst würde er sich den unbekannten Herausforderungen nicht stellen. Und das ist er auch, denn es fehlen ihm jegliche Erfahrungen – auch die schlechten – und damit das Bewusstsein für Gefahren. Hier werden wir mit unserem Ego, unseren Triebkräften, unserer Wut und unserer Kraft konfrontiert. Als Erster im Kreis ist er aus seiner Sicht völlig allein auf sich gestellt, im Gegensatz zur Fische-Energie, die aufgrund des vollendeten Kreislaufs weiß, dass es keine Trennung gibt.

Zusammengefasst repräsentiert das Fische-Zeichen die kollektive Energie des Vertrauens und der bedingungslosen Liebe, in dem Verständnis, dass alles, was geschieht, nötig ist und alles mit allem verbunden ist, während die Widder-Energie den persönlichen Ausdruck sucht und als Einzelkämpfer durch die Welt zieht.

Jupiter pendelt in diesem Jahr zwischen diesen beiden Zeichen und verbindet in seinem Lauf diese sehr verschiedenen Energien. Auch hier ist das „Sowohl-als-auch“ gefragt, in dem Wissen, dass nur eine gut entwickelte Persönlichkeit sich einer übergeordneten Sache zur Verfügung stellen kann.

 

Ab dem 10. Mai beginnt Merkur seinen Rückläufigkeitszyklus auf 4°51‘ Zwilling. Bis zum 3. Juni bewegt er sich bis 26°05‘ Stier und erreicht seinen Ausgangspunkt am 18. Juni.

In Bezug auf die Themen des jeweiligen Planeten ist seine Rückläufigkeit eine gute Zeit, Liegengebliebenes und Aufgeschobenes aufzuarbeiten, alte Verhaltensmuster zu überprüfen, Altlasten zu entsorgen sowie Pläne noch einmal zu überdenken und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Dabei können sich völlig neue Sichtweisen auftun.

Versuchen Sie einfach einmal, ein kurzes Stück Weg erst vorwärts, dann rückwärts und dann wieder vorwärts zu gehen. Sowohl die Aufmerksamkeit (besonders beim Rückwärtsgehen) als auch die Perspektive verändert sich dabei.

Oft empfinden wir die Rückläufigkeit eines Planeten als Bremse, als hinderlich oder lästig. Doch sie gibt uns Zeit zur genaueren Betrachtung der anstehenden Themen und die Möglichkeit, Vergessenes nachzuholen, zu rekapitulieren und ein eventuelles Ungleichgewicht auszugleichen.

Bei Merkur richtet sich das Augenmerk vermehrt auf das Kommunikationsverhalten und auf den Austausch aller Art. Die Zeichen Stier (fix) und Zwilling (veränderlich) repräsentieren zwei sehr unterschiedliche Energien: Stier steht dabei für die ruhige, bedachte, bewahrende und wachstumsorientierte Erde, die ihre Zeit braucht und ihren Standpunkt hält. Zwilling vertritt die quirlige, neutrale, schnelle und bewegliche Luft, die dem Leben flexibel und neutral begegnet. Das heißt, dass wir in dieser Rückläufigkeitsphase mit verschiedenen Werkzeugen arbeiten können, um unsere Gedanken, Ideen und Vorhaben neu auszurichten.


Am 16. Mai um 6h14 MEZ findet eine totale Mondfinsternis auf 25°17′ der Stier-Skorpion-Achse statt. Sie steht im Quadrat zu Saturn und im Trigon/Sextil zu Mars und Neptun sowie zu Pluto.

Der Mond im Skorpion verlangt Ehrlichkeit in Bezug darauf, was uns wirklich wichtig ist, wofür wir brennen und uns engagieren wollen. Die Stier-Energie richtet die Aufmerksamkeit auf die genussvollen und schönen Seiten des Lebens, auf die Körperlichkeit und das Wachstum. Die verbindenden Elemente von Stier und Skorpion sind Ruhe und Geduld sowie das Engagement für eine Sache, die gesunde Weiterentwicklung verspricht.

Die Aufforderung dieser Konstellation ist es zu erkennen, was ausgedient hat und was guten Gewissens entsorgt werden kann, um Raum für neues Wachstum zu schaffen. Dabei kann Saturn im Wassermann ein hilfreicher Faktor sein, mit seiner Klarheit, seinem Sinn für die Realität und seiner Fähigkeit, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Die Verbindung des Vollmondes mit Mars und Neptun in den Fischen bringt ein gutes Gespür für das richtige Timing und sorgt bestenfalls für Entscheidungen, die dem Allgemeinwohl dienen. Die Verbindung zu Pluto unterstreicht die skorpionale Komponente.

Wie jede Konstellation birgt auch diese eine herausfordernde Seite, nämlich die eigenen (Macht)Ansprüche auf Kosten Schwächerer auszuleben und damit gesundes Wachstum zu verhindern.

 

Mondfinsternis am 16. Mai um 06h11 MEZ in München

 

 

Der darauffolgende Neumond findet am 30. Mai um 13h30 auf 09°03′ Zwilling statt.

Er greift einerseits die Themen der vorausgegangenen Mondfinsternis auf, denn im Neumondhoroskop steht der rückläufige Merkur in Aspekten zu Neptun, Saturn und Pluto, die auch am Finsternishoroskop beteiligt waren. Die Rückläufigkeit Merkurs zeigt, dass die Themen immer noch nicht abgeschlossen sind.

Die Neumondenergie dagegen bringt eine gewisse Objektivität und Neutralität mit sich. Sie hilft die Themen der Mondfinsternis aus einer gewissen Distanz zu betrachten, und so eventuell kreative Lösungen zu finden.

 

Neumond am 30. Mai um 13h30 MEZ in München

 

 

Die mundanen Konstellationen sind für den Einzelnen unterschiedlich stark spürbar, je nachdem, welche Faktoren im individuellen Horoskop davon berührt werden.

 

© Jutta Stemmer