Monatstrends April

 

Das Thema des Monats ist sicher die Jupiter-Neptun-Konjunktion vom 12. April auf 23°58‘ im Zeichen Fische. Damit gesellt sich zu den Elementen Erde und Luft nun das Element Wasser.

Wie schon in den Jahresthemen beschrieben, haben wir uns in den Jahren 2018 – 2020 stark mit dem Element Erde auseinandergesetzt und befinden uns nun auf mehreren Ebenen im Umbruch Richtung Luft-Element. Luft steht für mentale Ausrichtung, für Objektivität, Leichtigkeit, die Fähigkeit zur Distanz, für Kontaktfähigkeit, Objektivität, Neutralität und Vielseitigkeit.

Viele dieser Eigenschaften beschäftigen uns seit ein paar Jahren auf die eine oder andere Weise. Und manchmal sogar auf paradoxe Weise, nämlich durch das Fehlen genau dieser Eigenschaften.

Der Eintritt Jupiters in das Fische-Zeichen Ende 2021 rückt das Wasser-Element vermehrt in den Fokus. Es repräsentiert die Welt der Gefühle und Emotionen, Offenheit, Sensitivität, Nähe, Empathiefähigkeit, Phantasie und Träume. Mit dem Zusammentreffen von Neptun als Kollektivplanet, der sich schon seit 2011/2012 durch das Fische-Zeichen bewegt, und Jupiter (Gesellschaftsplanet) stellt sich die Frage, wie wir als Gesellschaft und Individuum mit den geistigen Energien Neptuns und der Fische-Qualität umgehen.

Neptun als Herrscher der Fische steht für bedingungslose Liebe und damit für Empathie. Er ist unser Kontakt zur geistigen Welt und führt uns in das Vertrauen, begleitet und beschützt zu werden. Wenn wir in der Liebe sind, sind wir gleichzeitig in der Akzeptanz dessen, was ist. Seine Verbundenheit ist grenzenlos und beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Gegenüber, sondern auf alle Wesen(heiten). Als geistiger Planet ist es nicht immer einfach, ihn im Irdischen zu erfahren und bewusst zu leben. Denn neptunische Erfahrungen entziehen sich oft dem Verstand. Da wir es gewohnt sind, Dinge zu erklären und zu interpretieren, stoßen wir hier an unsere Grenzen. Zugleich ist der Zustand der bedingungslosen Liebe nicht leicht aufrechtzuerhalten, denn Liebe erfahren wir oft auf der Ebene der Venus, geknüpft an Bedingungen und Formen. Venus als niedere Oktave des Neptuns ist dennoch ein Schlüssel zur neptunischen Kraft. Sie steht für die irdische Liebe, für Beziehungsfähigkeit, für unsere Werte und die Fähigkeit zu wählen, was für uns bekömmlich ist. Mit einer gut entwickelten Venus können wir unseren eigenen Wert erkennen, ohne uns zu erhöhen. Wir stehen in einer guten Beziehung zu uns und unseren Mitmenschen, und wir können entscheiden, was uns guttut und was uns schadet. Mit diesen Fähigkeiten sind wir kompromissfähig, ohne uns selbst zu verraten, und im besten Fall gut geerdet, um die Bereiche Neptuns betreten zu können.

Stand bis Anfang März Pluto vermehrt im Vordergrund, hat bereits der Neumond vom 2. März den Umschwung zu den oben beschriebenen Themen eingeläutet. Bis Ende Mai werden sie noch im Fokus stehen, denn in dieser Zeit wird der Punkt der Konjunktion von den schnell laufenden Planeten immer wieder angetippt.

 

Der Neumond am 1. April um 08h24 auf 11°30′ Widder steht in einer engen Konjunktion mit Merkur und Chiron. Das bedeutet, dass wir um die Tage des Neumondes zwei sehr unterschiedliche, um nicht zu sagen widersprüchliche Tendenzen spüren. Einerseits die oben beschriebene Energie von Jupiter-Neptun in den Fischen, andererseits die Widder-Energie des Neumondes. Gegensätzlicher können zwei Energien kaum sein.

Wenn wir den Zodiak als Entwicklungskreis betrachten, dann sind im Fische-Zeichen alle Erfahrungen gemacht. Ein Entwicklungszyklus ist nun vollendet und ein neuer kann beginnen. Wir spüren in uns den Wunsch nach Frieden, nach der Anbindung an eine jenseitige Quelle, nach gelebter Spiritualität und das Bewusstsein, dass wir mehr sind als die Erdenbürger, als die wir in dieser Inkarnation angetreten sind.
Dagegen steht das Widder-Zeichen. Es ist das erste im Kreis, voller Anfangs- und Aufbruchsenergie. Der Widder muss mutig sein, sonst würde er sich den unbekannten Herausforderungen nicht stellen. Und das ist er auch, denn es fehlen ihm jegliche Erfahrungen – auch die schlechten – und damit das Bewusstsein für Gefahren. Hier werden wir mit unserem Ego, unseren Triebkräften, unserer Wut und unserer Kraft konfrontiert. Als Erster im Kreis ist er aus seiner Sicht völlig allein auf sich gestellt, im Gegensatz zur Fische-Energie, die aufgrund des vollendeten Kreislaufs weiß, dass es keine Trennung gibt. Zusammengefasst repräsentiert das Fische-Zeichen die kollektive Energie des Vertrauens und der bedingungslosen Liebe, in dem Verständnis, dass alles, was geschieht, nötig ist und alles mit allem verbunden ist, während die Widder-Energie den persönlichen Ausdruck sucht und als Einzelkämpfer durch die Welt zieht.

 

 

 Neumond am 01. April um 08h234 MEZ   in München

 

 

Und so sind wir während dieser Zeitqualität möglicherweise getragen von dem Wunsch nach der Erfüllung der eigenen Ego-Ansprüche einerseits und dem Mitgefühl für andere (und sich). Im besten Fall gelingt es uns, diese Pole in Einklang zu bringen.

 

Von Balance kündet auch der Vollmond vom 16. April um 20h55 MEZ auf 26°45′ der Widder-Waage-Achse.

Bei dieser Konstellation geht es darum, wie die Widder-Energie (Kraft, Mut, Risikobereitschaft, Aggression, Willensstärke und Impulsivität) mit den Qualitäten des Waage-Zeichens (Liebes- und Beziehungsfähigkeit, Harmonie, Ausgleich, Ästhetik und Kunstsinn) in Einklang gebracht werden kann. Die Frage dazu kann lauten: Lag der Blick in der Vergangenheit auf dem Trennenden oder dem Verbindenden und wie können wir aus einem „Ich gegen die anderen“ ein „Ich und die anderen“ machen? Die Beteiligung von Pluto an der Vollmondachse fordert das Hinterfragen der eigenen Motivationen und die Bereitschaft zur Veränderung.

 

Vollmond am 16. April um 20h55 MEZ in München

 

 

Am 30. April um 22h41 findet auf 10°28‘ Stier unter Beteiligung von Uranus und Mars ein zweiter Neumond statt, eine partielle Sonnenfinsternis, die in unseren Breitengraden leider nicht sichtbar ist. Sie aktiviert in erster Linie die Themen von „Uranus im Zeichen Stier“, die uns schon seit Mitte 2018 begleiten.

Die Neumondenergie weckt sowohl durch ihre Introvertiertheit als auch durch die erdgebundene und geduldige Art des Stierzeichens unser Bedürfnis nach Erdung und Ruhe und bietet somit einen guten Nährboden, um sich neptunischen Themen zuzuwenden.

 

 Partielle Sonnenfinsternis am 30. April um 22h41 MEZ in München

 

 

 

Die mundanen Konstellationen sind für den Einzelnen unterschiedlich stark spürbar, je nachdem, welche Faktoren im individuellen Horoskop davon berührt werden.

 

© Jutta Stemmer